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Göttergetöse

Göttergetöse

Titel: Göttergetöse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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unterhalten.«
    »Genau.«
    »Hast du den Schlüssel schon gefunden?«
    »Ehm…« Jetzt war ich durch meine Lage ernsthaft im Nachteil. Immerhin saß sie auf mir. »Nein.«
    »Gut. Hast du überhaupt danach gesucht?«
    Gut? Ich biß die Zähne zusammen. Sie war eine Göttin von einigem Gewicht. »Eigentlich nicht. Ich hatte bisher kaum die Chance dazu…«
    »Sehr gut. Bemüh dich nicht weiter.«
    »Nicht?«
    »Ignoriere es einfach. Versteck dich. Laß es bleiben. Laß einfach den Termin verstreichen.«
    »Sie wollen freiwillig aus dem Traumviertel geworfen werden?«
    »Ich will, daß Imar und seine Idioten rausgeworfen werden. Ich habe bereits einige Arrangements getroffen. Diesen rülpsenden Kotzbrocken wollte ich schon seit tausend Jahren loswerden, und jetzt habe ich endlich die Chance dazu.«
    Sie fing an, Imars Fehler und Sünden aufzuzählen, was mir den Hauptgrund ins Gedächtnis rief, warum ich nicht geheiratet hatte. Imara lieferte mir keine einzige Beschwerde, die ich nicht schon tausendfach von sterblichen Frauen gehört hätte. Offenbar ist es total langweilig, ein Gott zu sein. Wenn man das jetzt mit Tausenden von Epochen multipliziert, kann man verstehen, warum ihnen der Sinn nach göttlichen Exzessen steht.
    Dieser Monolog war im besten Fall langweilig. Wenn man kein besonderes Verlangen hat, mit derjenigen, die ihn hält, zusammen zu sein, kann so was quälend werden. Trotz meiner unwahrscheinlichen Lage schweiften meine Gedanken ab.
    Ich kam jedoch sehr schnell wieder in die Wirklichkeit zurück, als Imara der Meinung war, daß ich mich genug erholt hatte. »Umpf! Also wollen Sie die Godoroth fallen lassen und sich mit den Shayir zusammentun?«
    »Mit den Shayir? Das ist absurd! Lang könnte Imars Spiegelbild sein. Warum sollte ich mir noch mehr davon zumuten? Und sein Haushalt hat nichts, was sein Überleben wünschenswert macht. Sollen sie doch gemeinsam wie Steine in die kalten, dunklen Tiefen des Vergessens sinken.« Sie sagte das alles in einem ziemlich abgelenkten, wie hingebeteten Tonfall. Ihre Gedanken waren auf etwas ganz anderes konzentriert.
    Vielleicht hatte die falsche Maid den Job als Tempelhure bekommen.
    »Sie stehen gar nicht mit den Shayir in Verbindung?«
    »Nein. Und jetzt halt die Klappe.« Sie preßte ihre Fingernägel gegen meine Stirn. Ich hielt den Mund, und sie übernahm die Führung. Sie bekam, was sie wollte, und das dauerte etwa tausend Jahre.
    Dann kam diese undurchdringliche Schwärze wieder über mich. Das letzte, was ich hörte, war ihr geflüstertes Versprechen, daß ich es nie bereuen würde, wenn weder Imar noch Lang den Schlüssel in die Hände bekamen.
    Warum passiert eigentlich immer mir so was?
     
     

 
41. Kapitel
     
    Mir tat alles weh. Ich fühlte mich, als hätte ich tausend Klappmesser gemacht, wäre zehn Meilen gelaufen und hätte mit hundert Liegestützen aufgehört, um mich zu entspannen. Überall hatte ich Prellungen und Kratzer. Langsam sollte ich mir eine neue Freizeitbeschäftigung zulegen. Mein Lieblingshobby wurde allmählich zu gefährlich.
    Erneut schob sich ein Gesicht vor meins. Dieses war häßlicher als die Erbsünde. Es war die Visage eines Rattenmannes, den nicht mal die Weibchen seiner Rasse lieben konnten. Ich packte ihn an der Kehle. Rattenmänner sind nicht sehr stark. Während ich mich aufrappelte, hielt ich mich an ihm fest.
    Offenbar hatte ich auf einem Müllhaufen in einer Gasse gelegen, die ich nicht kannte. Der Rattenmann hatte meine Taschen durchwühlt. Ich erleichterte ihn um seine Beute. Er hätte gern gewimmert und gebettelt, aber ich ließ ihm einfach nicht genug Luft. Meine Laune war so schlecht, daß ich sogar mit dem Gedanken spielte, ihn auszulöschen.
    Ich hatte wieder Kopfschmerzen.
    Obwohl die Welt ohne ihn besser dran gewesen wäre, schlug ich ihn nur windelweich. Dann hatte ich plötzlich einen Einfall. Es war ein Experiment. Viel zu verlieren hatte ich ja nicht. Die Götter ahnten sowieso, wo sie mich finden konnten.
    Ich dehnte schnell die mystische Kordel, schnitt das Stück ab und band es dem Rattenmann um den Schwanz. Er war zu fertig, als daß er es bemerkt hätte.
    Dann machte ich mich auf den Weg und lief so schnell, wie meine Füße mich trugen. Manchmal sogar schneller.
    Vielleicht ließen die Godoroth sich ja auf eine falsche Fährte locken.
    Kurz darauf gelangte ich auf den Flößerplatz. Es war eine der vielen kurzen und nur schwach benutzten Straßen, die ins Traumviertel führen. Der

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