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Göttersturz, Band 1: Das Efeumädchen (German Edition)

Göttersturz, Band 1: Das Efeumädchen (German Edition)

Titel: Göttersturz, Band 1: Das Efeumädchen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lars Schütz
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Luft japsen.
    Er und die Wachen starrten sie verwirrt an. »Was ist so lustig?«, fragte Corellius.
    »Wisst Ihr, mein ganzes Leben lang habe ich mir die Eskorte immer völlig anders vorgestellt«, erklärte sie. »Ein wenig höflicher und … nun, auch gepflegter.«
    Er malmte die Zähne aufeinander. »Tut mir leid«, knurrte er. »Aber mit einer weißen Rüstung, einem prächtigen Ross und wehendem, blondem Haar kann ich leider nicht dienen.«
    Die Wachen johlten. Einige hielten sich sogar den Bauch vor Lachen. Betreten sah Jalina auf ihre Sandalen.
    Mit geballten Fäusten stapfte Corellius zurück zu seinem Pferd.
    »Was ist denn los?«, fragte Ulme, als er wieder im Sattel saß.
    »Scheint so, als würden wir hier niemandem genügen«, brummelte er. »Die sollen allein sehen, wie sie die Kutsche wieder hinbekommen. Ich werde keinen Finger rühren.«
    Er verschränkte die Arme vor der Brust und musste sich sogar selbst eingestehen, dass er sich gerade kindisch verhielt.
    Während die Wachen sich mit aller Kraft gegen die Kutsche stemmten, um sie wieder aufrecht zu stellen, suchte er in seiner Satteltasche nach dem Weinbrand
    »Sie ist wirklich hübsch«, sagte Ulme. »Jetzt steht sie so allein da und guckt den Leuten zu. Glaubst du, ich kann mal zu ihr rübergehen? Würde sie mir gern mal aus der Nähe ansehen.«
    »Bleib, wo du bist. Das Biest ist nichts für uns. Schöne Hülle, aber arrogant bis ins Mark. Was bin ich froh, wenn die auf dem Opfertisch landet.«
    »Corellius, du bist garstig!«
    Er seufzte. Wenn selbst Ulme sein Missmut zu viel wurde, musste das etwas heißen. Wo war denn nur der verfluchte Weinbrand? Unter einer zusammengeknüllten Pferdedecke fand er sogar ein Päckchen Schweinedärme, die man sich beim Beischlaf überzog. Scheiße, wo habe ich die denn her? Habe ich nicht die letzten in Sichelstadt aufgebraucht? Unter Flüchen kramte er weiter.
    »Schau mal, der Schreiberling ist bei der Jungfrau!«, rief Ulme. »Wie heißt sie eigentlich?«
    »Jalina«, entgegnete Corellius und sah von seiner Satteltasche auf. Tatsächlich. Arlot Asht war zum Efeumädchen getreten und las ihr etwas von einem Pergament vor. Es brachte sie zum Lächeln und Grübchen bildeten sich in ihren Wangen.
    »Schöner Name«, sagte Ulme. »Scheint ihr zu gefallen, was er ihr da vorliest.«
    Corellius presste die Lippen fest aufeinander. Etwas Heißes brodelte in seiner Magengrube und er konnte sich nicht erklären, warum. Dafür wusste er immer deutlicher, dass er Asht auf den Tod nicht ausstehen konnte.
    Wo war nur der Weinbrand? Jetzt brauchte er ihn noch dringender.
    Unterdessen war es den Wachen gelungen, die Kutsche wieder auf ihre verbliebenen drei Räder zu stellen. Jetzt galt es, das abgefallene wieder anzubringen. Zwei von ihnen schleppten es herbei und schoben es über die Hinterachse. Galeon höchstpersönlich machte sich daran, die Radkappe wieder aufzuschrauben.
    »Ging ja schneller als gedacht«, sagte Ulme. »Und guck mal, dem Zemeronienmeister gehts auch wieder besser.«
    »Was für eine Freude«, erwiderte Corellius mit tiefstem Sarkasmus. Da! Unter dem Etui mit Wurfdolchen hatte er etwas ertastet, das ein Lederschlauch sein könnte.
    »Wie es zu erwarten war!«, röhrte Basterro.
    Corellius stöhnte auf. Wurde das wieder eine seiner Ansprachen?
    »Unsere Reise steht unter einem bösen Stern! Wir müssen standhaft sein, sonst …«
    Ein gellender Aufschrei brachte den Zeremonienmeister zum Schweigen.
    »Was ist jetzt los? Hat es ihm mal die Sprache verschlagen?« Endlich umfassten Corellius' Finger den Lederschlauch. Bei Orchon, fühlte sich das gut an! Seine Kehle brannte schon. Nur ein kurzer Augenblick und er würde den Weinbrand auf seiner Zunge haben.
    »Nein«, flüsterte Ulme, »er zeigt auf etwas. Da hinten … Ist das ein Schatten?«
    Corellius löste den Griff um den Lederschlauch. Sein Durst war sogleich verloschen, der Gedanke an Weinbrand in weite Ferne gerückt. Er blickte auf.
    Ulme deutete in die Weite, die sich hinter ihrer Kolonne auftat. Mindestens eine Meile von ihnen entfernt sah Corellius die Umrisse eines schattenschwarzen Mannes, verschwommen vom Hitzeflimmern. »Die Jungfrau soll sofort wieder in die Kutsche«, brüllte er.
    Noch kurz starrten alle wie in Schockstarre auf den Schatten, dann brach wildes Durcheinander aus. Die Wachen zückten ihre Schwerter oder stiegen wieder auf ihre Pferde. Basterro geleitete das Efeumädchen wieder in die Kutsche. Hoffentlich würde das

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