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Goettin - Das Erwachen

Goettin - Das Erwachen

Titel: Goettin - Das Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Haige
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herzukommen. Im hell erleuchteten Hauptraum des Clubs standen drei Männer. Sie stellte sich neben Liam und musterte die Fremden.

    Sie erkannte sofort, wer Pfeiffer war. Er stand in der Mitte und die anderen Beiden flankierten ihn. Wäre er ein Mensch gewesen, hätte sie ihn auf Ende dreißig geschätzt. Er war fast zwei Köpfe kleiner als Liam. Der schwarze Vollbart und die schwarzen zusammengebundenen Haare wirkten leicht ungepflegt. Auf seinen Armen sah sie tätowierte Totenköpfe. Keine schönen Tattoos, eher so etwas, dass man sich im Knast stechen ließ. Trotz des leichten Bauchansatzes schrie jedes Faser ihres Körpers „Gefahr!"! Was will er hier? Fragte sie Liam. Dich oder mein Rudel. Antwortete ihr Liam und klang dabei nicht besonders nervös. Seine beiden Begleiter wirkten jünger als er. Ein Blonder stand rechts hinter ihm. Er war groß und fast so breit wie Liam, da er die Hände in die Hosentaschen geschoben hatte und die Bar begutachtete, wirkte er allerdings nicht besonders interessiert. Als Lee den auf Pfeiffers anderen Seite in Augenschein nahm, zuckte sie fast zusammen. Er war kahl geschoren und seine stechenden braunen Augen durchbohrten sie. Er war eben so groß wie sein Alpha, war aber besser in Form. Mit den Armen vor der Brust verschränkt, wirkte er wie ein Bilderbuch-Bodyguard. Alle drei hatten Lederhosen und Motorradjacken oder Lederwesten an, die mit Abzeichen versehen worden waren. Kurzum, die Hells Angels waren in der Stadt.

    „ Ach, Neger. Ich dachte, wenn du mir nicht antwortest, komme ich mal vorbei und hole mir deine Antwort persönlich ab.", sagte Pfeiffer mit tiefer, rauchiger Stimme. „Ich hätte nicht gedacht, dass du darauf wirklich eine Antwort willst.", antwortete Liam kühl, ließ aber die Beleidigung unkommentiert. Wie wollte er an dein Rudel kommen? Fragte Lee leicht verwundert. Man kann nur ein Rudel übernehmen, wenn man den Alpha in einem Kampf Mann gegen Mann besiegt. Mach dir keine Sorgen, mit diesem alternden Junkie wisch ich den Boden auf. Erklärte ihr Liam. Lee glaubte keine Sekunde daran, dass Pfeiffer dumm genug war sich auf einen Kampf mit Liam einzulassen. Dafür wirkte er viel zu siegessicher. Sie schaltete sich in Pfeiffers Kopf.

    „ Doch natürlich wollte ich Eine. Wenn du mir deine Alte gibst, werde ich mich sofort wieder vom Acker machen. Wenn nicht, mach ich dich platt und übernehme dein Rudel und dein Laden.", erklärte Pfeiffer und wirkte dabei tiefenentspannt. Lee kontrollierte zum fünften Mal, ob sie ruhig atmete und keinen verräterischen Gesichtsausdruck machte. Sie wusste, was Pfeiffer wollte. „Willst du dich wirklich mit mir prügeln, alter Mann?", fragte Liam und Pfeiffer lachte hämisch. Nein, will er nicht, Liam. Er will nicht entweder oder. Er will beides. Er hat vor dich abzuknallen und mich anschließend an diesen Anonymus zu übergeben. So kriegt er nicht nur die halbe Million Kopfgeld für mich, sondern auch gleich dein Rudel und vor allem einen gut laufenden Club obendrein. Wenn er keine Zeugen hinterlässt, wird dieser Rat nicht einschreiten. Er ist hier um dich zu töten! Stellte Lee noch mal klar. Sie musste sich zusammenreißen, um nicht zu zittern. Diese Situation war wirklich richtig beschissen. Nur eine halbe Million? Wer auch immer was von dir will, ist ziemlich knausrig. Das sind nur drei. Das kriegen wir beide hin. Beruhigte sie Liam. Fast hätte sie hysterisch angefangen zu lachen. Schnupper noch mal nach, Liam! Im Flur sind weitere zwei und vor dem aufgebrochenen Haupteingang auch. Außerdem für eine halbe Million würde ich so einiges machen! Sie hatte offenbar so etwas wie telepathisch geschrien, denn Liam zuckte neben ihr leicht zusammen. Ganz ruhig, Kätzchen. Du bist stark genug, um sie alle fertigzumachen. Versuchte es Liam nochmal.

    „Wie soll es laufen, Michael? Willst du, dass ich ihr ein Schleifchen um den Hals binde und sie mit der Post verschicke?", fragte Liam unbeeindruckt. Diese buddhamäßige Ruhe hätte sie gerne gehabt! Sie dachte fieberhaft nach, wie Liam und sie den Kugeln entgehen sollten, während Liam versuchte mit Pfeiffer zu verhandeln. Wenigstens wollte er den Anschein erwecken, hatte er ihr erklärt. „Nein, ich mag keine Geschenkverpackungen. Sind schlecht für die Umwelt. Ich nehme sie gleich so mit.", gab Pfeiffer zurück. Wenn er nicht gerade mit dem Tretroller vorgefahren war, war diese Aussage von einem Harleyfahrer echt absurd. Aus Pfeiffers Gedanken wusste sie, dass seine

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