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Goettin - Das Erwachen

Goettin - Das Erwachen

Titel: Goettin - Das Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Haige
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damals nicht getan, wünschte sie sich nun.

    Lee zog ihre Füße auf die Couch und wurde langsam schläfrig. „Das Zeug ist gut.", murmelte sie vor sich hin. Erleichterung machte sich in Mia breit. „Ist es. Schlaf ein wenig.", riet sie ihr. Sie sah zu, wie Lees Kopf langsam auf die Armlehne sank und ihre Augenlider flatterten. Ohne dieses Zeug hätte sie kein Schlaf gefunden, das wusste Mia und schluckte ihr schlechtes Gewissen hinunter. „Liam. Ich werde ihm das Herz brechen.", faselte Lee. „Wenn du nicht gehst, ganz sicher.", beruhigte Mia sie und sah ihr zu, wie sie einschlief. Seufzend rieb sie sich die Stirn. Sie hatte es Lee geschworen, also würde sie es auch umsetzen. Warum musste ihre beste Freundin so etwas Besonderes sein? Normale Freundinnen berieten sich bei Männer- oder Kleiderproblemen. Nicht bei Themen wie, wer will mich töten? Oder wie kann ich glaubwürdig untertauchen?

    Mia angelte sich Lees Handy und entsperrte es. Wenn sie die Nummern darauf wirklich schützen wollte, sollte sie nicht den Geburtstag ihrer Mutter als Code nehmen. Mia war ihr aber dafür dankbar. Sie hinterließ Liam eine Nachricht auf der Mailbox. Sie fürchtete, der Wolf könnte die ganze Stadt auseinandernehmen, wenn er Lee nicht finden konnte. Dann stibitzte sie sich eine von Lees Zigaretten und ging in die Küche. Sie hatte schon vor Jahren das Rauchen aufgegeben, aber heute brauchte sie einfach eine. Kurz lehnte sie sich an die Küchenzeile und genoss ein paar Züge. Vor dem Fenster ging gerade ihr Nachbar vorbei. Wie jeden Morgen gegen halb Acht ging Herr Müller mit seinem Hund raus. Da draußen war also alles wie immer. Nur hier, bei ihr, schien nichts mehr normal zu sein. Schließlich ging sie Lees Telefonbuch durch, bis sie die Nummer hatte. Auszug aus Ägypten in zwei Minuten? Das musste der Typ erst einmal beweisen!

    „Hey kleine Hexe, geht es dir gut? Du wolltest dich doch melden, wenn es Probleme gibt.", sagte eine tiefe und samtene Stimme nach dem ersten Klingeln. Mia stellte entsetzt fest, dass ihr ein Schauer über den Rücken lief. Eigentlich war sie immer die Ruhe in Person. Warum stockte sie und zitterte? „Ich ... ähm ...Ja ... äh, ihr geht’s gut." stotterte sie vor sich hin. Verdammt! Für eine Verhandlung auf Augenhöhe war das eher ein suboptimaler Anfang. Sie hörte ein erschrockenes Keuchen am anderen Ende der Leitung. Gefolgt von einem enttäuschten, weiblichen „Hey!", einem Bett, das knarzte und einer Tür, die ins Schloss fiel. Vor ihrem inneren Auge sah sie, wie der Vampir während eines Blowjobs ans Telefon gegangen war, die Tussie weg geschubst hatte und aus dem Zimmer gerannt war. Innerhalb dieses Augenblicks war Josh auf ihrer Eine-Nacht-mit-Liste von über Georg Clooney zu unter Reiner Calmund gerutscht. Das war allerdings genau die Art von kalter Dusche gewesen, die Mia gebraucht hatte. Sie hatte einen Job zu erledigen!

    „Wer bist du und woher hast du dieses Handy?", knurrte der Vampir mit starkem britischen Akzent. „Ich bin Mia und damit dein schlimmster Albtraum.", stellte sie mit unschuldiger Stimme fest. Sie hörte ein Schnauben. „Die Freundin.", murmelte der Brite. Schön, dass sie sich nicht mehr vorstellen musste. „Geht es ihr gut? Ist sie verletzt?", wollte er noch mal wissen. Offenbar war Josh auch über die vergangene Nacht schon im Bilde. „Nein, es geht ihr nicht gut. Sie ist kurz vor einem Nervenzusammenbruch, aber körperlich fehlt ihr nichts." Sie hörte einen erleichterten Laut durch Telefon. „Was willst du?", fragte die tiefe Stimme. „Ich rufe an, weil ich mit dir verhandeln will.", erklärte sie, während sie ihre Nägel begutachtete. Sie genoss es fast, wie ihr Gegenüber arrogant auflachte. „Du willst als mit mir verhandeln? Über was denn, Menschlein?" „Über den Fakt, dass du ihren Unfalltod und ihr neues Leben organisieren wirst, Vampir." Sie wusste, dass das bereits ausgemacht war und Josh sich dazu bereit erklärt hatte. „Das ist bereits alles geregelt. Du brauchst dir also keine Umstände zu machen." Er verhöhnte sie. Sie musste grinsen, weil ihm der Hohn schon sehr bald im Halse stecken bleiben würde. „Ich weiß, aber wie ihr neues Leben aussehen wird, darüber werden wir uns einigen müssen." Ihr Gegenüber stockte. Jetzt hatte sie ihn. „Du weißt , was ich bin?", fragte Josh nüchterner. „Ich weiß alles über Vampire, Wölfe und Hexen, ja."

    „Wie kommst du dann darauf, dass ich mit dir sprechen werde und dir nicht

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