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Goettin - Das Erwachen

Goettin - Das Erwachen

Titel: Goettin - Das Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Haige
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„Irgendwann in ferner Zukunft werde ich der kleinen Hexe mal erzählen, welche tolle Frau mit ihr aufgewachsen ist. Knallhart und kompromisslos, aber beeindruckend." Mia wollte sich nicht von Geschleime beeindrucken lassen und schwieg. Ihr Stimme hätte verraten, wie sehr ihr das Kompliment eines völlig fremden Blutsaugers gefiel. „In Ordnung, Frau Lehrer. Ich werde das alles umsetzen. Aber nicht wegen deines kleinen Erpressungsversuchs, eher, weil ich das genau so geplant hatte." Sie hörte schon fast das Lächeln ihres Gegenübers durchs Telefon. Einen Augenblick lang dachte sie, er würde doch wirklich versuchen mit ihr zu flirten. Schnell schob sie den Gedanken beiseite. Dass er ihren Namen kannte, beunruhigte sie nicht weiter. Eher zeigte es ihr, dass Josh der Richtige für diese Aufgabe war. „Gut. Dann sind wir uns ja einig.", sagte sie bestimmt und versuchte das Gespräch wieder zu dem geschäftlichen Teil zu lenken. „Hmmm.", hörten sie den Bariton. „Sind wir das? Wenn du nur halb so sexy aussiehst, wie deine Stimme klingt, würde ich wirklich gerne noch einige Details mit dir persönlich aushandeln." Die Art und Weise, wie er das Wort Details betonte, bewirkte bei Mia zwei Reaktionen. Zum Einen wurde ihr plötzlich furchtbar heiß und zum Anderen wurde sie ein wenig hysterisch. Sie steckte gerade mitten in einer Scheidung mit einem Vergewaltiger und hatte den Männern ein für alle Mal abgeschworen. Das und ihre körperliche Reaktion auf diese wirklich plumpe Anmache führten dazu, dass Mia ein Krächzen entfuhr. Ihr Gegenüber lachte leise. „Macht dir die Aussicht auf ein persönliches Treffen Angst oder macht es dich geil?", fragte Josh direkt und schien sich dabei königlich zu amüsieren. Er hatte gerade Sex mit irgendeiner Tussi! Dieser Gedanke schoss Mia durch den Kopf und sie bekam sich wieder unter Kontrolle. Sie würde sicher nicht das nächste Betthäschen für ihn spielen! Aber sie würde Josh ja auch nie wirklich treffen, im Gegensatz zu Lee. Ihr nächster Gedanke ließ sie vor Wut zittern. „Ach, Eines wäre da noch. Wenn du glaubst, Lee könnte die Nachfolge der Dame antreten, die du gerade ziemlich unbefriedigt weggeschubst hast, könnte sich die eine oder andere Information trotz unserer Abmachung in die Öffentlichkeit verirren.", sagte sie eiskalt und unterbrach die Verbindung.

Kapitel 26

    Liam lief rastlos in seinem Wohnzimmer auf und ab. Eigentlich hätte er stehend K.O. sein müssen, aber er fühlte die Müdigkeit nicht. Es war bereits später Nachmittag und er hatte nichts von Lee gehört. Abgesehen von der kurzen Info, die Mia auf seiner Mailbox hinterlassen hatte. Er musste dringend mit ihr reden. Wenn man acht Gräber schaufeln musste, hatte man sehr viel Zeit zum Nachdenken und ihm war irgendwann zwischen dem vierten und dem sechsten Grab einiges klar geworden. Nun sah er Annelie in einem anderen Licht. Warum zum Teufel konnte er sie nicht finden?

    Erst als der Schlüssel im Schloss knackte, bemerkte Liam Lee. Offenbar war er doch ein wenig müde. Trotzdem nahm er auf den ersten Blick eine Veränderung an ihr wahr. Es waren nicht ihre Klamotten, die etwas zu eng waren, weil sie Mia gehörten. Auch nicht ihre aschfahle Haut, die von Stress und Schlafmangel zeugte. Der Ausdruck in ihren Augen war ein Anderer geworden. Der ersten Impuls war sie zu umarmen, doch bevor er sie erreicht hatte, hob sie abwehrend eine Hand und er blieb stehen. „Setz dich bitte.", sagte Lee sanft und wies auf seine eigene Couch. Brav setzte er sich und Lee zog den Hocker vor ihn. Ihm kam ihr Gespräch einen Tag nach ihrem Geburtstag in den Sinn, damals hatten sie auch so da gesessen. Nur in umgekehrten Positionen. Langsam schwante ihm, dass dieses Gespräch unter umgekehrten Vorzeichen stattfinden würde.

    „Habt ihr alles erledigt?" Lees Stimme klang so nüchtern, als würde sie fragen, ob er auch an alles im Supermarkt gedacht hatte. „Die Leichen sind begraben und bis zum nächsten Wochenende ist das Royal auch wieder so weit fertig." Er versuchte ebenso emotionslos zu antworten. „War das Pfeiffers ganzes Rudel oder gibt es da noch jemand, der nach ihnen suchen wird?" Diese Frage hatte er sich auch schon gestellt. „Es waren alle.", hörte er sich sagen. Langsam wurde Lees Blick weicher und die Annelie, die er kannte, kam wieder zum Vorschein. „Was ist mit Chris?" Liam seufzte. Eigentlich wollte er nicht über ihn nachdenken. Vielmehr wollte er über ihre Abreise sprechen oder

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