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Goettin - Das Erwachen

Goettin - Das Erwachen

Titel: Goettin - Das Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Haige
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einfach eine Gehirnwäsche verpasse?" Sie hatte sich gut vorbereitet und konnte ihm das sofort beantworten. „Weil du mir nur das Kurzzeitgedächtnis löschen oder manipulieren kannst. Ich weiß von all dem aber schon seit Monaten." Mia musste sich das Lachen verkneifen, als sie ihn wieder schnauben hörte. Internet war eine wirklich tolle Erfindung! „Damit hast du dein Todesurteil unterschrieben.", stellte der Brite seelenruhig fest. Mia fragte sich kurz, ob es wirklich so eine gute Idee gewesen war. Jetzt konnte sie sowieso nicht mehr zurückrudern, also musste sie die Flucht nach Vorne antreten. „Ich habe dafür gesorgt, dass Lee, egal wo sie sein wird, davon erfahren wird, wer mich umgebracht hat. Was glaubst du, was sie mit dem Mörder ihrer besten Freundin machen wird?" Sie war froh, dass sie ihre Stimme immer noch unter Kontrolle hatte. Kein Zittern oder Stocken war zu hören gewesen und sie betete, dass ihr Bluff nicht auffliegen würde. Sie hörte durch die Leitung etwas, das verdächtig nach „Fuck!" klang, dann herrschte Stille.

    „Okay, dann erkläre mir doch bitte, wie du dir Lees neues Leben vorgestellt hast.", lenkte ihr Gegenüber schließlich ein. „Ahah. Erst wie sie von hier wegkommt. Du wirst das innerhalb einer Woche organisieren, und zwar so, dass niemals jemand daran zweifeln wird, dass sie wirklich tot ist.", stellte sie ihre erste Bedingung. „Willst du mir mein Job erklären?", knurrte Josh zurück. Sie überging das, weil sie von Lee wusste, dass er gut war. Sie wollte ihn nur nochmal daran erinnern, dass er bei Lee wirklich, richtig gut sein musste. „Zweite Bedingung. Du wirst sie mit den Möglichkeiten ausstatten, dass sie tun kann, was immer sie will. Gehen kann, wann immer sie will und den Leuten in den Arsch treten kann, bei denen sie das möchte." „Du meinst Geld.", seufzte Josh genervt. Mia wusste, dass Lee sich darum nicht scherte, aber sie tat es. „Ich meine damit Freiheit. In allen Belangen. Also ja, auch genügend Geld. Und ich weiß, dass das für sie, Lord Villiers, kein Problem darstellt.", stellte sie ruhig fest. Sie hatte sehr lange gebraucht, um diesen Namen mit dem Vampir, der sich heute Joshua Gray nannte, in Verbindung zu bringen und sie hatte damit ihre Macht über ihn deutlich gemacht. „In Ordnung. Was noch?" Offenbar knickte ihr Verhandlungspartner ein. „Du wirst ihr folgen, nicht umgekehrt und sie hat das Kommando." Fast wäre Mia zusammengefahren, als Josh brüllte. Sie brauchte kurz, um zu begreifen, dass er lachte. Im ersten Moment hörte es sich fast wie das Brüllen eines Löwen an. „Was ist daran komisch?", fragte sie genervt. „Nichts ... ich ..." Josh räusperte sich lange. „Ich dachte nur gerade daran, dass die Jobbeschreibung, die Lee mir gegeben hat, viel besser klang. Wie kommst du darauf, dass ich das alles einhalten werde?"

    Mia öffnete schnell das Fenster und warf ihre Kippe achtlos hinaus. Erst als sie das Fenster wieder fest verschlossen hatte, antwortete sie. „Damit sind wir auch schon bei meiner letzten Bedingung. Du wirst dafür sorgen, dass Lee die ganze Zeit über mit mir in Kontakt bleiben kann. Ich werde mich also persönlich davon überzeugen, dass du das alles penibel einhältst." Mia seufzte zufrieden. Bisher lief das so, wie sie sich das vorgestellt hatte. „Wenn ich irgendetwas nicht einhalte. Was passiert dann?", wollte Josh wissen. „Nun, du hast bestimmt schon bemerkt, dass ich einige Informationen zusammengetragen habe. Wenn du gut für Lee sorgst, werden ich mein Wissen mit ins Grab nehmen. Natürlich nur, wenn ich nach einem langen Leben sanft entschlafe." Mia war sich sicher, das „Wenn nicht" nicht näher erläutern zu müssen. „Du bist gut." In Joshs Stimme war nun kein Hohn und keine Arroganz mehr zu finden. Eher hörte sie Respekt. Es verwirrte sie, dass ihr diese Anerkennung gefiel. Eigentlich sollte es ihr egal sein, was dieser Typ von ihr hielt. Sie hatte ihn bisher ja nicht mal kennengelernt. „Ich weiß.", stellte sie sachlich fest.

    Langsam fand sie es unbequem zu stehen und sie zog ihren Hintern auf die Arbeitsplatte hoch. „Weiß Lee, was du für sie tust?", fragte die tiefe Stimme entspannt. Sie mochte den Klang und die Sanftheit dieser Stimme. Sehr sogar. „Nein. Muss sie auch nicht. Das war ich ihr noch schuldig.", sagte sie mit geschlossenen Augen. Das sanfte Brummen, das sie über den Hörer vernahm, schickte wieder ein leichtes Kribbeln ihre Wirbelsäule hinunter.

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