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Goettin - Das Erwachen

Goettin - Das Erwachen

Titel: Goettin - Das Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Haige
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deiner Ausrutscher. Ich kann dir ansehen, dass es ernster ist! Du strahlst ja förmlich." Mia hörte das leise Piepen, als ein Auto geöffnet wurde, achtete aber nicht weiter darauf. Endlich antwortet Lee ihr. „Es war großartig. Naja, nicht nur großartig, es war unbeschreiblich gut." Kurz sah sie, wie Lee ihre Stirn in Falten legte und nachdachte. „Wenn ich's mir recht überlege, war das der Sex meines Lebens.", gestand sie leise. Wow, ein klein wenig wurde Mia neidisch. In ihrer Ehe war dieses Thema nie vorrangig gewesen und wenn sie jetzt darüber nachdachte mit wem sie ihr Bett geteilt hatte, hätte sie sich am liebsten die Haut mit Bleiche abgeschrubbt. Schnell verdrängte sie Thomas und wand sich wieder Lee zu. „Was Ernstes?", hakte sie noch mal nach. Lee zuckte mit den Schultern und wirkte unschlüssig. Sie hatte sich darüber offenbar noch keine Gedanken gemacht. „Es war auf jeden Fall nichts Einmaliges wie mit Pino. Das hier ist anders.", bestätigte Lee mit Freude in der Stimme. Sofort fühlte sich Mia auch besser. Sie fand es schön, dass es Lee trotz des Angriffs gut ging. Für einen kurzen Augenblick sah Mia einen entsetzten Ausdruck in Lees Gesicht. Sie fing sich aber so schnell wieder, dass Mia daran zweifelte, diesen Ausdruck überhaupt gesehen zu haben. Dann hörte sie, wie ein Auto angelassen wurde und wegfuhr.

    Mia hatte sich oft gefragt, ob sie mit Lee über dieses Thema reden sollte. Sie seufzte. Nun blieb ihr keine Wahl. Dieses Mal war es anders, hatte Lee zu ihr gesagt und sie glaubte das ebenfalls. Einen Moment zögerte sie noch und hoffte ihre Freundin würde sie nicht sofort in die Klapsmühle einweisen lassen. Schließlich wagte sie den Sprung in das verdammt kalte Wasser. „Lee, ich denke, ich muss dir zu Liam und Pino etwas sagen.", hörte sie sich selbst leise sagen. Ihre Freundin schaute sie misstrauisch an. „Das sind keine Menschen." Sie hatte Belustigung oder Erstaunen erwartet. Lee wirkte nur erschrocken. „Woher ... Ähm, ich meine, was sind sie denn sonst?", flüsterte Lee. Sie hatte zwar eine andere Reaktion erwartet, ließ sich aber nicht aus dem Konzept bringen. „Ich denke, es sind so was wie Wer-Tiere. Ich habe schnell bemerkt, das Pino anders war, als wir noch zusammen waren. Er schnurrt wie eine Katze, wenn er sich wohlfühlt. Und glaub mir, so wie er schnurrt, das kann kein Mensch. Ich wurde irgendwann misstrauisch, weil er so oft mit Liam, Nick, Mario und den Anderen nachts unterwegs war und immer mit dreckigen Klamotten nach Hause kam. Irgendwann bin ich ihm nachgefahren und ..." sie legte eine kurze Pause ein. Lee sah immer noch nicht ungläubig aus. Eher sah sie wie jemand aus, der einen riesigen Berg Probleme auf sich zu rollen sah. Sie schüttelte sich und setzte wieder an. Sie würde sich jetzt nicht abbringen lassen. „Naja, ich habe sie gesehen. Sie haben sich an einem großen Waldstück getroffen. Als sie sich nackt ausgezogen haben, dachte ich, dass sie irgend so ein schräges Orgien-Ding am Laufen haben. Aber plötzlich waren sie verschwunden und da standen Tiere." Sie atmete tief durch. „Es waren Raubtiere, Lee. Wölfe, ein Panther und eine Art Luchs. Das sind keine Menschen." Wiederholte sie noch einmal. Nun war der Augenblick der Wahrheit da. Wenn Lee die Freundschaft und sie wirklich wichtig waren, würde sie nun nicht aufspringen, zum Telefon rennen und ihr eine nette, weiße Jacke anlegen lassen. Lange starrte Lee nur vor sich hin, bis sie leise fragte: „Seit wann weißt du das schon?" Sie überschlug es schnell im Kopf. „So zehn Jahre?!" Nun sah Lee sie direkt an. „Warum hast du mir davon nicht früher erzählt?" Sie zuckte mit den Schultern. „Hättest du mir geglaubt?" Sie seufzte wieder. „Sie sind nicht gefährlich. Sie sind wie du und ich, Lee. Nur eben keine Menschen. Und sie halten das geheim. Selbst nach zehn Jahren Beziehung hat Pino darüber kein Wort verloren. Wenn ich mir so ansehe, wie Menschen auf Dinge reagieren, die ihnen Angst machen, kann ich gut verstehen, warum sie das so machen." Da sie nun mit ihrer Ansprache fertig war, sah sie Lee direkt an. Wieder wunderte sie sich, dass dort kein ungläubiges Staunen fand. Immer noch sah Lee aus, als würde sie die Last der Welt auf ihren Schultern tragen.

    Sie hatte schon gedacht, Lee würde überhaupt nichts mehr sagen, als diese seufzte und ihr mit einem schiefen Grinsen in die Augen sah. „Offensichtlich bist du der eine Mensch.", sagte sie und Mia konnte diese

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