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Goettin - Das Erwachen

Goettin - Das Erwachen

Titel: Goettin - Das Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Haige
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auf eine Konfrontation ein, als sie sagte: „Ich werden ihnen diese Frage stellen, bevor wir sie kalt machen." Aber Liam nickte nur knapp und zog sein Telefon aus der Tasche. „Entschuldigt mich, ich muss noch was mit Mario klären.", sagte er ohne eine Emotion und ging. Sie sah verwirrt Josh an. Dieselbe Sorge, die sie hatte, stand ihm auch ins Gesicht geschrieben. „Das ist auch ein Teil von ihm.", sagte er schließlich leise. „Ein Teil, den ich schon sehr lange nicht mehr gesehen habe."

    Sie schüttelte leicht den Kopf, um sich wieder zu konzentrieren. Im Moment gab es einfach Wichtigeres, als sich über Liam und seine offensichtlich ziemlich blutige Vergangenheit den Kopf zu zerbrechen. „Hast du dir etwas einfallen lassen?", fragte sie, um zum Thema zurückzukommen. „Ja, ich habe dafür gesorgt, dass die Kneipe im Nachbarort heute Freibier ausschenkt. Es werden also kaum Leute auf der Straße sein.", antwortete Josh in sachlicherem Ton. Sie war beeindruckt. Josh hatte eine sehr elegante Lösung gefunden, so viele Menschen wie nur möglich aus der Stadt zu locken. Vor allem die Jugendlichen, die sonst immer in den Parks rumhingen, würden das Angebot gerne nutzen. „Und dein Schwager hat für heute Abend eine Einladung von Freunden erhalten. Er wird mit deiner Schwester und deinem Neffen ebenfalls die Stadt verlassen.", fügte Josh hinzu. Sie nickte dankbar und wunderte sich kaum darüber, wie er das hinbekommen hatte. „Vielen Dank, Joshua. Das werde ich dir nicht vergessen." Da ihr Vater niemals nach Sonnenuntergang sein Haus verließ und sie Mia mit einer SMS aus der Stadt geschickt hatte, waren alle, die ihr lieb und teuer waren, fürs Erste in Sicherheit.

    „Ich habe auch über deine andere Bitte nachgedacht.", sagte Josh, ging zu dem Schreibtisch und kam schließlich mit Unterlagen in der Hand wieder zu ihr. Er lächelte wieder freundlich, als er sich setzte. „Ich halte es auch für sinnvoll, wenn du dir eine weitere Identität zulegst. Es scheint Liam und ich sind nicht die Einzigen, die von deiner Existenz und deinen Fähigkeiten wissen und offenbar warst du viel zu einfach zu finden.", sagte er. Eigentlich hatte Josh dieses Thema bei ihrer Unterhaltung angeschnitten. Die Option, zu gehen, wie es ihre Mutter schon prophezeit hatte. Josh reichte ihr, eine Kopie ihres Ausweises und die Anzeige, die sie erst vor wenigen Tagen bei der Polizei gemacht hatte. „Woher hast du das?", fragte sie verwundert. „Mit ein bisschen Geschick im Umgang mit Computern kommt jeder an diese Unterlagen.", sagte er mit einem Schulterzucken. „Und du hast dieses Geschick?", fragte sie. Josh lächelte ein wenig und wiegte den Kopf hin und her. „Einer meiner Angestellten hat dieses Geschick. Er hat mir auch die Informationen über diese Vampire zusammengetragen." Sie nickte. Sie wollte nicht so genau wissen, wie Josh und sein Angestellter an diese Informationen gekommen waren. Es war also für viele möglich sie aufzuspüren. „Ich sollte in dieser Hinsicht also wirklich etwas tun.", sagte sie leise und Josh nickte mit einem gequälten Ausdruck. „Ich denke allerdings, dass wir dein Äußeres verändern sollten, dass du wirklich untertauchen kannst.", sprach er einen weiteren ihrer Gedanken aus. Mit jedem Gesichtserkennungsprogramm war sie überall aufzuspüren, wenn man einmal wusste, wie sie aussah. Und in ihrer Wohnung hingen unzählige Fotos von ihr. Allerdings hatte sie dazu schon eine Idee gehabt. „Komm mit.", sagte sie und steuerte die Eingangshalle an. Sie hatte eigentlich nicht vor davonzulaufen, aber sie musste sich diesen Ausweg offen halten. Falls alle Stricke rissen.

    Sie stellte sich vor den großen bis zum Boden reichenden Spiegel, der dort hing. Durch den Spiegel sah sie Liam aus dem Flur kommen. Er stellte sich neben Josh. „Ich habe unglaubliche Macht über die Körper von magischen Geschöpfen, richtig?", fragte sie, während sie Liams Spiegelbild fixierte. Er nickte, wirkte aber verwirrt. „Da ich selbst auch Eines dieser Geschöpfe bin, müsste ich also auch über meinen eigenen Körper Macht haben.", sagte sie mehr zu sich selbst und konzentrierte sich.

    Zuerst nahm sie sich ihre Augen vor und langsam wechselte die Farbe von Braun zu einem strahlenden, satten Grün. Sie ließ ihre Augen noch mandelförmiger werden. Dann wurden ihre Haare dunkler und glatter, bis sie die Farbe von flüssiger Schokolade angenommen hatten. Ihre Wangenknochen, der Abstand ihrer Augen und ihre Nase

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