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Goettin in Gummistiefeln

Goettin in Gummistiefeln

Titel: Goettin in Gummistiefeln Kostenlos Bücher Online Lesen
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Akzent«, stellt er fest.
    Mist, er hat Recht. Akzente nachzumachen ist nicht gerade meine Stärke.
    »Biiin ... halb Belgierin.« Ich halte den Blick fest auf den Boden geheftet. »Bütte verlaahssen Haus. Pronto. Oder iesch ruf Polizia.«
    »Jetzt komm schon, Schätzchen! Du bist doch keine Belgierin!«
    »Ge‘en! Sofort ge‘en! Ist Hausbruch! Isch aanseige!«
    Ich gebe ihm einen Schubs und schlage ihm die Tür vor der Nase zu. Dann schiebe ich den Riegel vor und ziehe die Vorhänge zu. Mit wild klopfendem Herzen lehne ich mich an die Tür. O Kacke. O Mist. Was soll ich jetzt bloß machen?
    Okay. Das Wichtigste ist erst mal: keine Panik. Jetzt geht es darum, einen kühlen Kopf zu bewahren und ganz logisch an die Sache heranzugehen.
    Einerseits wird meine ganze Vergangenheit in der Zeitung breitgetreten. Andererseits lesen Trish und Eddie diese spezielle Zeitung nicht. Es ist bloß eine blöde Story in einer blöden Zeitung und wird morgen Schnee von gestern sein. Kein Grund, ihnen irgendwas sagen zu müssen. Ich werde einfach mit meiner Schokoladenmousse weitermachen, als ob nichts geschehen wäre. Verdrängung. Ja, genau. Totale Verdrängung, das ist die Lösung.
    Mit schlagartig verbesserter Laune hole ich die Schokolade hervor, breche sie in Stücke und streue sie in eine Glasschüssel.
    »Samantha! Wer war das?« Trish streckt den Kopf zur Tür herein.
    »Ach, niemand.« Ich blicke mit einem starren Lächeln auf. »Das war nichts. Warten Sie, ich mache Ihnen einen Kaffee und bringe ihn Ihnen in den Garten raus, na?«
    Nur keine Panik. Verdrängen. Dann wird alles gut.
    Oookay. Verdrängen klappt nicht, denn jetzt stehen noch drei Journalisten mehr vorm Haus.
    Es ist zwanzig Minuten später. Meine Mousse vergessend laufe ich in die Eingangshalle und spähe aus dem Fenster. Zwei Männer und eine Frau sind wie aus dem Nichts aufgetaucht. Alle haben Fotoapparate dabei und unterhalten sich mit dem Burschen im Polohemd, der immer wieder zur Küche hindeutet. Gelegentlich tritt einer ein wenig zurück und macht ein Foto vom Haus. Gleich wird einer von ihnen läuten.
    Ich darf nicht länger tatenlos zusehen. Ich brauche einen Plan. Ich brauche ...
    Ein Ablenkungsmanöver. Zumindest gewänne ich damit ein wenig Zeit.
    Ich schnappe mir einen von Trishs Strohhüten vom Garderobenhaken - ein Modell mit einer besonders weiten, schlappen Krempe - und eile zur Haustür. Vorsichtig trete ich hinaus und gehe die Auffahrt entlang zum Eingangstor, wo sich die vier Journalisten sofort um mich drängen.
    »Sind Sie Samantha Sweeting?«, fragt einer und hält mir einen Rekorder unter die Nase.
    »Bereuen Sie es, das Angebot abgelehnt zu haben?«, will ein anderer wissen.
    »Isch ´eiße Martine«, sage ich mit gesenktem Kopf. »Sie sind ´ier falsch. Isch kennen Samantha Sweeting und sie wohnt ... da drüben.« Ich wedle mit der Hand zur anderen Seite des Dorfs.
    Ich warte darauf, dass sie davonstürmen, aber keiner rührt sich.
    »Sie ´aben falsch ´aus!«, wiederhole ich irritiert. »Bitte ge‘en Sie!«
    »Was soll‘n das für ´n Akzent sein?«, fragt ein Typ mit einer schwarzen Sonnenbrille ungläubig.
    »Belgisch«, antworte ich nach einer Pause.
    »Belgisch?« Er späht unter die Krempe von Trishs Hut. »Das ist sie«, verkündet er verächtlich. »Ned, komm her, das ist sie!«
    »Das ist sie! Sie ist rausgekommen!«
    »Sie ist es!«
    Die Stimmen kommen von der anderen Straßenseite - und zu meinem größten Entsetzen taucht plötzlich noch ein Rudel Journalisten auf und kommt aufs Tor zugelaufen, um den Hals Fotoapparate und Aufnahmegeräte.
    Wo kommen die plötzlich her?
    »Ms. Sweeting, Angus Watts, Daily Express.« Der Typ mit der schwarzen Brille hält mir sein Mikro unter die Nase. »Haben Sie eine Botschaft an die jungen Frauen von heute?«
    »Putzen Sie wirklich Toiletten?«, wirft eine andere ein und lässt aufgeregt ihren Fotoapparat klicken. »Was für einen Toilettenreiniger benutzen Sie denn?«
    »Stop! Aufhören!«, rufe ich aufgelöst. »Lassen Sie mich in Ruhe!« Ich zerre am gusseisernen Gatter, bis es sich quietschend schließt, dann drehe ich mich auf dem Absatz um und renne die Auffahrt entlang zum Haus zurück. Ich schlage die Tür hinter mir zu und renne in die Küche.
    Was soll ich bloß tun?
    Ich sehe mein Gesicht, das sich in der Kühlschranktür spiegelt. Meine Wangen sind gerötet, und ich sehe aus, als wüsste ich nicht, wo mir der Kopf steht. Auf dem immer noch Trishs Strohhut sitzt.
    Ich

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