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Goettin in Gummistiefeln

Goettin in Gummistiefeln

Titel: Goettin in Gummistiefeln Kostenlos Bücher Online Lesen
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zu einer Antwort überwinden. Habe ich noch eine Stellung?
    »Ich hatte eine«, sage ich schließlich. »Aber um ehrlich zu sein ... ich bin mir über meine derzeitige Situation nicht ganz im Klaren.«
    »Und wie viel Stunden arbeiten Sie gewöhnlich?« Trish fährt mit plötzlich erwachtem Interesse zu uns herum.
    »Och, ich weiß nicht. Eigentlich immer.« Ich zucke die Achseln. »Den ganzen Tag und meistens auch noch in den Abend hinein. Manchmal auch die Nacht durch.«
    Die Geigers starren mich mit offenem Mund an. Die meisten Menschen haben keine Ahnung, wie das Leben eines Rechtsanwalts aussieht.
    »Sie haben die ganze Nacht durchgearbeitet?« Trish will es nicht glauben. »Sie allein?«
    »Ich und die Kollegen. Wer immer gebraucht wurde.«
    »Dann war das also ... eine größere Einrichtung?«
    »Eine der größten in London.« Ich nicke.
    Trish und Eddie wechseln bedeutungsvolle Blicke. Was für seltsame Leutchen.
    »Nun, es wird Sie freuen zu hören, dass es bei uns viel relaxter zugeht!« Trish stößt ein kurzes Lachen aus. »Hier ist unser Schlafzimmer ... das zweite Schlafzimmer ...«
    Wir touren durch zahllose Schlafzimmer. Ich muss mir jede Menge Himmelbetten und handgefertigte Vorhänge ansehen, bis mir der Kopf noch mehr schwirrt, als ohnehin schon. Ich weiß nicht, was in diesen Tabletten war, aber ich fühle mich von Minute zu Minute seltsamer.
    »Das grüne Schlafzimmer ... Wie Sie sicher bereits wissen, haben wir weder Kinder noch Haustiere ... Rauchen Sie?« Trish pafft energisch an ihrer Zigarette.
    »Ah ... nein. Trotzdem danke.«
    »Nicht, dass wir was dagegen hätten.«
    Wir gehen eine schmale Treppe hinunter. Plötzlich muss ich mich an der Wand abstützen, doch auch die Blümchentapete scheint vor mir davonzurennen.
    »Geht‘s Ihnen nicht gut?« Eddie fängt mich auf, bevor ich die Treppe runterfallen kann.
    »Ich fürchte, diese Schmerztabletten waren ein bisschen stark«, murmle ich.
    »Ja, sind ganz schöne Hämmer.« Trish mustert mich nachdenklich. »Sie haben doch heute nicht etwa Alkohol getrunken?«
    »Ah ... doch.«
    »Ah!« Sie verzieht das Gesicht. »Nun ja, das geht schon, so lange Sie nicht anfangen, im Suff mit sich selbst zu reden. Dann müssten wir nämlich den Arzt rufen. Und ... da wären wir schon!« Schwungvoll öffnet sie die letzte Tür. »Die Dienstbotenunterkünfte.«
    Alle Zimmer in diesem Haus sind riesig. In dieses hier würde glatt mein Apartment reinpassen. Cremefarbene Wände, die Fenster mit steinernem Zierwerk, Blick auf den Garten. Hier steht das schlichteste Bett, das ich bisher in diesem Hause gesehen habe: groß und klobig mit frischen, schneeweißen Laken.
    Plötzlich muss ich gegen den überwältigenden Drang ankämpfen, mich einfach auf das Bett sinken zu lassen und einzuschlafen.
    »Nett«, sage ich höflich. »Ein wirklich hübsches Zimmer.«
    »Gut!« Eddie klatscht in die Hände. »Okay, Samantha. Ich würde sagen, Sie haben den Job!«
    Ich starre ihn durch den Nebel in meinem Hirn verwirrt an.
    Job?
    Welcher Job?
    »Eddie!«, keift Trish. »Du kannst ihr doch nicht so einfach die Stellung anbieten! Das Bewerbungsgespräch ist doch noch gar nicht beendet!«
    Bewerbungsgespräch ?
    Ist mir irgendwas entgangen?
    »Wir haben ihr doch noch nicht mal gesagt, was sie machen soll!« Trish hat Eddie immer noch am Wickel. »Wir sind doch noch gar nicht in die Einzelheiten gegangen!«
    »Na ja, dann besprecht das eben jetzt!«, entgegnet Eddie. Trish schießt ihm einen giftigen Blick zu und räuspert sich.
    »Also, Samantha«, sagt sie in kühlem, formellem Ton, »Ihre Stellung als Haushälterin umfasst -«
    »Wie bitte?« Ich starre sie fassungslos an.
    Trish gibt ein ungehaltenes Zungenschnalzen von sich. Langsam, als wäre ich ein wenig schwer von Begriff, wiederholt sie: »Ihre Stellung als Haushälterin umfasst alles, was im Haus an Putzarbeiten anfällt, die Wäsche und das Kochen. Sie bekommen von uns Dienstkleidung, die Sie bei der Arbeit bitte ständig tragen mögen, dazu erwarten wir ein höfliches, respektvolles Auftreten ...«
    Meine Stellung als -
    Glauben diese Leute etwa, ich würde mich um eine Arbeit als Haushälterin bewerben?
    Ich bin sprachlos.
    »... freie Unterkunft und Verpflegung«, brabbelt Trish weiter, »und vier Wochen Urlaub im Jahr.«
    »Was zahlen wir ihr?«, fragt Eddie interessiert. »Zahlen wir ihr mehr als dem letzten Mädchen?«
    Trish sieht aus, als wolle sie ihren Ehemann hier und jetzt ermorden.
    »Sie entschuldigen

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