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Goettin in Gummistiefeln

Goettin in Gummistiefeln

Titel: Goettin in Gummistiefeln Kostenlos Bücher Online Lesen
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muss irgendwas sagen.
    »Bei den Edgerlys war es so üblich.« Ich merke, wie mein ganzes Gesicht zu prickeln beginnt. »Ich hab‘s mir angewöhnt. Tut mir Leid, Madam. Es wird nicht wieder vorkommen.«
    Trishs Hühnerhals wird länger und länger, die Augen verengen sich zu Schlitzen. Sie sieht mich an, als würde sie nicht schlau aus mir.
    Sie muss doch merken, dass ich eine Schwindlerin bin, oder?
    »Es gefällt mir«, verkündet sie schließlich mit einem zufriedenen Nicken. »Ja, ich mag es. Sie dürfen hier auch knicksen.«
    Was?
    Ich darf was?
    Wir befinden uns im einundzwanzigsten Jahrhundert! Und ich soll vor einer Frau namens Trish einen Knicks machen?
    Ich hole tief Luft, um zu protestieren - und klappe den Mund wieder zu. Es spielt keine Rolle. Dies ist sowieso bald vorbei. Ich breche mir keinen Zacken aus der Krone, wenn ich einen Vormittag lang Knickse mache.

8
    Sobald ich das Wohnzimmer verlassen habe, hetze ich nach oben in mein Zimmer. Mist, mein Handy ist erst halb aufgeladen, und ich habe keine Ahnung, ob ich hier überhaupt Empfang habe. Aber wenn Trishs Handy funktioniert, müsste es bei mir doch auch gehen. Ich frage mich, welches Netz sie benutzt -
    »Samantha?«
    Trishs Stimme dringt von der Eingangshalle zu mir herauf.
    »Samantha?« Klingt verärgert. Jetzt kann ich hören, wie sie die Treppe heraufkommt.
    »Madam?« Ich eile ihr entgegen.
    »Da sind Sie!« Sir runzelt die Stirn. »Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie während Ihrer Dienstzeit nicht in Ihrem Zimmer verschwinden würden. Ich möchte nicht so nach Ihnen schreien müssen.«
    »Ah ... sehr wohl, Mrs. Geiger.« Als wir unten in der Halle ankommen, macht mein Magen einen erschrockenen Satz. Über Trishs Schulter hinweg sehe ich die Times auf dem Tisch liegen. Der Wirtschaftsteil ist aufgeschlagen, und die Schlagzeile springt mir förmlich ins Gesicht: GLAZERBROOKS IN KONKURS GEGANGEN.
    Während Trish in einer riesigen weißen Handtasche - von Chanel - herumkramt, überfliege ich rasch den Artikel. Carter Spink wird mit keinem Wort erwähnt. Mir fällt ein Stein vom Herzen. Die PR-Abteilung muss es geschafft haben, das Ganze unter Verschluss zu halten.
    »Wo sind meine Schlüssel?«, jammert Trish. »Wo sind sie bloß?« Mit wachsender Hektik wühlt sie in ihrer Handtasche. Ein goldener Lippenstift fliegt heraus und landet zu meinen Füßen. »Warum verschwindet bei mir immer alles?«
    Ich hebe den Lippenstift auf und reiche ihn ihr. »Haben Sie eine Ahnung, wo die Schlüssel verloren gegangen sein könnten, Mrs. Geiger?«
    »Ich habe sie nicht verloren.« Sie ringt zischend nach Luft. »Sie sind mir ganz offensichtlich gestohlen worden. Jetzt müssen wir sämtliche Schlösser auswechseln.« Sie fasst sich an den Kopf. »Das ist nämlich so eine Masche dieser Trickbetrüger, wissen Sie. Da war neulich ein Riesenartikel in der Mail-«
    »Sind das Ihre Schlüssel?« Ich habe plötzlich einen Schlüsselring mit einem Tiffany-Anhänger auf dem Fensterbrett aufblitzen sehen. Ich nehme ihn und halte ihn hoch.
    »O ja!« Trish ist vollkommen verblüfft. »Ja, das sind sie! Samantha, Sie sind unglaublich! Wie haben Sie die bloß gefunden?«
    »Ach, das war nichts«, wiegle ich bescheiden ab.
    »Nun, ich bin schwer beeindruckt!« Sie schenkt mir einen bedeutsamen Blick. »Ich werde es Mr. Geiger berichten.«
    »Jawohl, Madam.« Ich versuche, das rechte Maß an überwältigter Dankbarkeit in meine Stimme zu legen. »Vielen Dank, Madam.«
    »Mr. Geiger und ich haben heute Vormittag ein paar Dinge zu erledigen«, fährt sie fort, kramt ein Eau-de-Toilette-Spray aus ihrer Handtasche und besprüht sich damit. »Wenn Sie bitte so nett wären, zu Mittag ein paar Sandwichplatten vorzubereiten. Wir essen um eins. Und beginnen Sie schon mal mit dem Saubermachen, am besten hier unten im Erdgeschoss. Über das Abendessen unterhalten wir uns dann später.« Sie dreht sich abrupt zu mir um. »Und ich kann Ihnen ebenso gut verraten, dass wir sehr beeindruckt waren, von Ihrem gestrigen Menüvorschlag.«
    »Äh ... ja ... freut mich.«
    Macht ja nichts. Bis dahin bin ich sowieso längst über alle Berge.
    »Also.« Trish streicht glättend über ihr Haar. »Kommen Sie doch kurz mit mir in den Salon, Samantha.«
    Wir gehen ins Wohnzimmer und bleiben vorm Kamin stehen.
    »Bevor wir aufbrechen und Sie hier mit dem Staubwischen beginnen«, verkündet Trish, »wollte ich Ihnen noch zeigen, in welcher Anordnung die Figürchen stehen müssen.« Sie wedelt mit der

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