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Goettin in Gummistiefeln

Goettin in Gummistiefeln

Titel: Goettin in Gummistiefeln Kostenlos Bücher Online Lesen
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heraus. Die war mal beige, als ich sie in die Waschmaschine getan habe. Jetzt sieht sie aus wie rosa Zuckerwatte. Ich wusste doch, dass K3 übel ist. Ich wusste es -
    Ganz ruhig bleiben. Es muss eine Lösung geben. Es muss einfach. Hektisch gucke ich mir die Flaschen und Dosen und Sprays an, die auf den Regalen stehen. Fleckweg ... Fleckenlöser. Es muss was geben. Ich muss nur überlegen ...
    10:42
    Okay, ich habe die Lösung. Wird vielleicht nicht ganz funktionieren, aber was Besseres fällt mir nicht ein.
    11:00
    Habe gerade 852 Pfund ausgegeben, um die ganze rosa Wäsche zu ersetzen. Harrods persönlicher Shoppingservice war äußerst hilfsbereit. Morgen kriege ich alles per Eilpost. Bleibt nur zu hoffen, dass Trish und Eddie nicht merken, wie sich ihre Sachen auf wundersame Weise erneuert haben.
    Jetzt muss ich nur zusehen, wie ich die rosa Sachen loswerde. Und meine Liste abarbeiten.
    11:06
    Und ... oh. Die Bügelwäsche. Was soll ich damit machen?
    11:12
    Alles klar. Habe in die Lokalzeitung geschaut und ein Mädchen im Dorf ausfindig gemacht, das mir die Hemden bis morgen für drei Pfund pro Stück bügelt und auch Eddies Knopf annäht.
    Bis jetzt hat mich dieser Tag schlappe tausend Pfund gekostet. Und es ist noch nicht mal Mittag.
    11:42
    Läuft prima. Echt prima. Ich habe den Staubsauger an und flitze nur so über den Teppich -
    Himmel. Was hat da so gekracht? Habe ich was eingesaugt? Warum knirscht es jetzt so im Staubsauger?
    Habe ich ihn etwa kaputt gemacht?
    11:48
    Wie viel kostet eigentlich so ein Staubsauger?
    12:24
    Gott, meine Beine! Seit Stunden, wie mir scheint, knie ich auf irgendwelchen gekachelten Oberflächen herum und versuche das Bad sauber zu kriegen. Ich habe kleine Rillen in den Knien, von den Abdrücken der Fliesen. Mir ist furchtbar heiß, und ich ersticke fast in den Dämpfen von den Putzmitteln. Alles, was ich mir wünsche, ist eine Pause. Aber das geht nicht. Ich bin so was von hinterher. Keine Sekunde Zeit. Weiter ...
    12:30
    Was ist bloß mit dieser blöden Bleiche? Warum sprüht die nicht? In welche Richtung zeigt eigentlich die Düse? Verwirrt drehe ich die Flasche um und sehe mir die Pfeile auf dem Plastik genauer an ... wieso kommt nichts raus? Okay, wenn ich jetzt mal ganz, ganz fest draufdrücke -Scheiße. Das wäre um ein Haar ins Auge gegangen.
    12:32
    SCHEISSE! Was habe ich mit meinen Haaren gemacht?
    Es ist jetzt drei Uhr nachmittags, und ich bin fix und fertig. Fix und fertig. Und habe gerade mal die Hälfte meiner Liste geschafft. Wie soll ich das je hinkriegen? Ich weiß nicht, wie die Leute das machen. Wie halten die ihre Häuser bloß sauber? Es ist die größte Plackerei, die mir je untergekommen ist.
    Ich flattere nicht heiter von einer Arbeit zur nächsten - wie Mary Poppins. Ich hetze von einem halb fertigen Job zum nächsten - wie ein kopfloses Huhn. Im Moment stehe ich auf einem Stuhl und versuche den Wohnzimmerspiegel sauber zu kriegen. Der reinste Alptraum. Je mehr ich schrubbe, desto schmieriger wird er.
    Dazwischen erhasche ich immer wieder einen Blick auf mein Spiegelbild. Noch nie habe ich derart fertig ausgesehen. Meine Haare stehen wild in alle Richtungen ab. Vorne habe ich eine groteske, grün-blonde Strähne von dem Unfall mit der Bleicheflasche. Mein Gesicht ist krebsrot und glänzend, meine Hände rosa und rissig vom Schrubben, meine Augen gerötet.
    Warum wird das nicht sauber? Warum?
    »Jetzt werde schon sauber!« Ich schluchze fast vor Wut. »Werde schon sauber, du beschissener ... beschissener ...«
    »Samantha.«
    Ich erstarre. Nathaniel steht in der Tür und schaut auf den schmierigen Spiegel. »Hast du‘s mal mit Essig versucht?«
    »Essig?« Misstrauisch starre ich ihn an.
    »Damit kriegt man die Schmiere weg. Ist gut für Glasoberflächen.«
    »Ach. Na gut.« Ich lege den Lappen weg, um Haltung bemüht. »Das wusste ich auch.«
    Nathaniel schüttelt den Kopf. »Nein, wusstest du nicht.«
    Ich schaue in sein strenges Gesicht. Es hat keinen Zweck, ihm länger was vorzumachen. Er weiß, dass ich noch nie im Leben eine Wohnung geputzt habe.
    »Du hast Recht«, gestehe ich schließlich. »Ich wusste es nicht.«
    Zittrig vor Müdigkeit steige ich vom Stuhl. Mir wird auf einmal ganz schwindlig, und ich muss mich kurz am Kaminsims festhalten.
    »Du solltest mal Pause machen«, sagt Nathaniel streng. »Du schuftest schon seit Stunden, ich hab dich gesehen. Hast du überhaupt was zu Mittag gegessen?«
    »Keine Zeit.«
    Ich lasse mich auf den Stuhl

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