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Goettlicher Thor 1

Goettlicher Thor 1

Titel: Goettlicher Thor 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabineee Berger
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ein Riese. Dazu trug ich zwar Kleidung, aber die wirkte verschlissen, dünn und viel zu wenig. Hatte sich mein Vater doch einen bösen Streich ausgedacht? Wut bahnte sich ihren Weg von meinem Zentrum durch meinen ganzen, menschlichen Körper. Ich fühlte mich zwar erstaunlich fit und stark, aber die Beschränkung, die dieser Körper mit sich brachte, ging mir furchtbar auf den Sack. Allmählich richtete ich mich zu meiner ganzen Größe auf, schüttelte mein Haar und befreite es von Blättern oder anderem Tand. Die Menschen um mich herum senkten ihren Blick und das war gut so. Sollten sie mich ruhig fürchten und vielleicht verehren oder auch beneiden. Ich war ordentlich geladen, brummig und nicht gewillt Respektlosigkeit einfach so hinzunehmen.
    „Der ist doch irre. Jemand sollte die Polizei rufen“, hörte ich eine weibliche Stimme hinter mir und drehte mich langsam – ganz langsam – zu ihr um. Ein Blick genügte und dieses Frauenzimmer hielt sofort den Mund. Dann sah ich noch weiter rundum und forderte jeden mit meinem Blick heraus. Ich war immer nur ein Krieger gewesen und solch ein Verhaltensmuster ließ sich nicht so einfach ablegen. Schon gar nicht, wenn man nach so vielen Jahrhunderten wieder als Mensch den Boden dieser Erde berührte.
    ERDE.
    Nach den Frauen, war die Natur das Schönste, was ich in Erinnerung hatte. Die Pfla nzen, die Tiere, die Erde an sich. Mutter Natur. Mutter. Okay, vermutlich hatte ich immer schon einen ziemlichen Frauentick gehabt. Ich grinste und schenkte der Dame, die ich zum Schweigen gebracht hatte ein nett gemeintes Augenzwinkern. Allen Regeln zum Trotz griff sie sich jedoch an ihre linke Brust und schien die Versöhnungsgeste kaum zu überstehen. Entweder war ich in diesem Leben hässlich wie die Nacht oder einfach selbst charmant noch zu furchteinflößend. Gut, das würde sich in den nächsten Stunden sicher herausfinden lassen. Ich musste nur mein Aggressionspotential in den Griff bekommen, meinen Charme spielen lassen und dann ... hm? ... weswegen war ich noch schnell hier? Verdammt! Dieser Körper lenkte wirklich enorm von allen Wichtigkeiten ab. Aber wie auch nicht? Meine Finger fuhren unentwegt über die Haut meiner Unterarme und dabei konnte ich nicht einmal sagen welches Gefühl ich spannender fand ... das auf den Fingerkuppen oder das auf meinen Unterarmen. Der helle Haarflaum auf meiner Haut war auch nicht zu verachten.
    Konzentration, Sohn .. mahnte mich mein Vater und ich fühlte mich ertappt, zwang meine Hände energisch zur Ruhe. Dabei spürte ich richtig wie Odin in die Weite des Universums grinste.
    „Gut, Vater! Du hattest deinen Spaß. Nun beruhige all diese Leute und zeige mir wo ich zu leben habe, wie ich zu anständiger Kleidung komme und ...“
    Du trägst anständige Kleidung. Dieses Gewand ist jetzt modern. Man nennt es Jeans und ein T-Shirt. Selbst diese Tennisschuhe sind cool, habe ich mir sagen lassen. Wieder dieses tiefe Lachen mit einem deutlichen Hauch von Spott. Doch dieses Mal ließ ich mich nicht provozieren.
    „Okay, Vater. Ich gebe es hiermit offiziell zu: Ich habe dich unterschätzt! Ich dachte du wüsstest nichts mehr von den Menschen und von der Welt an sich. Dafür entschuldige ich mich.“
    Hochmut kommt eben vor dem Fall ... in dem Fall eben in den Stadtpark, lachte er. Aber ich danke dir für deine Worte, Sohn. Sie machen mich stolz, obgleich mir immer noch nach Schabernack ist.
    „Schon gut! Ich habe verstanden, Vater, und ich werde mich wirklich bemühen, die neue Zeit studieren und mich anpassen, damit ich so rasch als möglich mit meiner Suche beginnen kann.“
    Vorausgesetzt dir fällt noch ein wonach du eigentlich suchst ... ätzte er und ich musste meine Augen schließen und bis zehn zählen. Natürlich war ich verwirrt, vielleicht auch ein wenig überfordert und vollkommen überreizt von der Herrlichkeit dieses Körpers, aber mein Vater und dieser Körper würden mich nicht besiegen. Nicht in dieser Angelegenheit.
    Schließlich war ich Thor, ein Krieger und gewohnt zu kämpfen. Außerdem hatte ich noch nie eine essentielle Schlacht verloren.

8. Kapitel

    Es donnerte so laut, dass ich meinte, der Blitz hätte direkt in das Dach meiner Wohnanlage eingeschlagen. Deswegen saß ich gerade kerzengerade im Bett und versuchte auf die Reihe zu bekommen, wo ich mich befand und was hier eigentlich los war. Für Sonntagmorgen war es jedenfalls noch viel zu früh, um aufzustehen. Gerade noch hatte ich intensiv geträumt von ...

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