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Gold in den roten Bergen

Gold in den roten Bergen

Titel: Gold in den roten Bergen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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haßte er dieses Old Germany und antwortete auf etwaige Fragen nur: »Von meiner Familie sind fünf in Germany geblieben – von 1943 bis 1945 … Irgendwo liegen sie begraben. Reicht das?« Niemand fragte dann mehr weiter.
    »Wir nehmen das letzte Flugzeug nach Alice«, sagte Wolf, als sie ihre Teller leergegessen hatten und bis zum Rülpsen satt waren. »Was ist mit unseren Buden hier?«
    »Die lösen wir auf, Junge. Als Millionäre brauchen wir sie nicht mehr. Wir nehmen alles nach Alice mit. Was wir haben, tragen wir ja unterm Arm weg.« Er atmete tief auf und legte seine Pranken auf Wolfs dagegen geradezu zierlich wirkenden Hände. »Jetzt beginnt unser neues Leben«, sagte Chick direkt feierlich, und in seine Augen kam ein feuchter Schimmer. Wolf erkannte es mit sprachlosem Erstaunen. Chick war zur Rührung fähig. »Ein Leben, Wolf, das wir zwei nur gemeinsam erobern können – oder gar nicht …«
    Am Abend landeten sie in Alice Springs.
    Sie hatten ihre Zimmer in Adelaide aufgegeben und ausgeräumt, und was sie besaßen, hatte Platz in drei Koffern, die noch nicht einmal bis zum Platzen gefüllt waren. Wolf zahlte die Miete bis zum Monatsletzten, die Hauswirtin verabschiedete sich mit Tränen in den Augen, denn sie waren gute Mieter gewesen, sauber, still und anständig. Nie hatten sie Frauen mit auf ihre Zimmer genommen oder Saufgelage mit ihren Kumpanen veranstaltet; es würde schwer sein, wieder solche netten Mieter zu bekommen.
    Was früher alles bei ihr gewohnt hatte, daran mochte die Gute nicht mehr denken. Warum nur jetzt dieser plötzliche Aufbruch?
    »Haben Sie auch nichts vergessen?« fragte sie an der Haustür.
    »Nein.« Chick winkte ab. »Und wenn – es ist doch nichts wert.« Er gab der Hauswirtin einen Kuß auf die Wange und umarmte sie.
    »Mach's gut, Mama … und vielen Dank für all die Jahre. Wenn wir schaffen, was wir vorhaben, vergessen wir dich nicht. Da kannst du sicher sein. Ich lasse dir das ganze Haus renovieren, von oben bis unten und von außen und innen. Wie neu wird's aussehen …«
    »Ach geh!« sagte die Wirtin und lächelte traurig. »Du und deine Sprüche, Chick! Der Teufel hole dich!«
    Dann warf sie die Tür zu und schob geräuschvoll den dicken Riegel vor, als wolle sie damit sagen: Ihr kommt mir hier nicht mehr herein. Aber wenn Wolf und Chick jetzt geklingelt hätten, hätte sie die Tür weit aufgerissen.
    Bei Mr. Finke, dem großen Boß, hatte Wolf heimlich angerufen. Er betrachtete es als unanständig, wortlos abzureisen. Entgegen allen Chefgewohnheiten, einen Untergebenen erst einmal warten zu lassen, auch wenn man nur die Zeitung las, denn ein Chef ist immer stark beschäftigt, stellte die Sekretärin sofort die Verbindung her, als habe man auf Wolfs Anruf gewartet.
    »Aha, Mr. Herbarth!« hatte Finke gesagt. »Sie haben gekündigt? Nicht, daß ich Ihnen nachlaufe, es gibt Fahrer genug, die stehen Schlange bei Mr. Plinkert. Aber mich würde interessieren, was Ihnen bei uns nicht mehr gefällt.«
    »Nichts.«
    »Was heißt nichts?«
    »Mir gefällt alles bei Ihnen. Sie zahlen gut, wir waren immer zufrieden, es ist zwar eine Knochenarbeit, aber sie hat auch Spaß gemacht. Es waren gute Jahre bei Ihnen.«
    »Und warum gehen Sie dann weg?«
    »Das hat rein private Gründe.«
    »Frauen …?«
    »Auch, Mr. Finke. Aber erst an zweiter Stelle.«
    »Und was ist der Hauptgrund?«
    »Darf ich fragen, was Sie in diesem Jahr mit Ihrem Geld machen werden?«
    Mr. Finke war für einen Augenblick verblüfft, aber dann verstand er, was Wolf mit dieser Frage ausdrücken wollte.
    »Okay!« sagte er abgehackt. »Es bleibt also dabei?«
    »Leider, Mr. Finke. Vielleicht hören Sie noch einmal von uns.«
    »Wohl kaum … und lieber nicht. Man läßt seinen jahrelangen Partner nicht einfach von heute auf morgen im Stich. Von Ihnen hätte ich das nicht erwartet, Mr. Herbarth.«
    »Vielleicht werden Sie es einmal verstehen. Ich sage vielleicht. Die Zukunft ist noch sehr dunkel.«
    »Sie wollen sich in ein Abenteuer stürzen, Wolf?«
    »So ähnlich.«
    »Haben Sie das nötig? Bei mir haben Sie eine Lebensstellung, können gutes Geld verdienen, sind im Alter versorgt … Reicht Ihnen das nicht? Wollen Sie und Chick etwa einen eigenen Track haben?«
    »Auf keinen Fall, Mr. Finke. Ich wünsche Ihnen alles Gute.«
    »Ich Ihnen nicht!« sagte Mr. Finke enttäuscht. »Ich habe Sie immer für einen der wenigen Anständigen gehalten. Wie man sich irren kann …«
    Von diesem Gespräch erzählte Wolf

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