Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GOLDENES FEUER DER WUESTE

GOLDENES FEUER DER WUESTE

Titel: GOLDENES FEUER DER WUESTE Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JANE PORTER
Vom Netzwerk:
anderes Leben verdiente als das, was er ihr bieten konnte. Und vor allem verdiente sie einen besseren Mann als ihn, nämlich einen Mann, der sie aufrichtig und von ganzem Herzen liebte.
    Noch eine Tragödie.
    Sophie, die bis zu diesem Moment erstaunlich ruhig gewesen war, blickte Zayed in das schöne Gesicht. Als sie den gequälten Ausdruck in seinen Augen sah, stockte ihr der Atem. In diesem Moment wurde ihr bewusst, wie sehr sie sich in ihm getäuscht hatte.
    Sie bekam Herzklopfen. Konnte sie das Versprechen, das sie ihm gegeben hatte, wirklich halten?
    Zayed sah so eindrucksvoll aus, so königlich in seiner Robe, dass ihr bei seinem Anblick die Brust ganz eng wurde. Sie liebte ihn.
    Sie liebte ihn?
    Ja. Und vielleicht hatte sie ihn ja schon immer geliebt.
    Sophie atmete tief durch und gleich darauf noch einmal. Es war fast, als ob ihr erst in diesem Augenblick das volle Ausmaß dessen, worauf sie sich da eingelassen hatte, klar würde.
    Und jetzt musste sie einen Raum mit über hundert Menschen betreten, in einem Abendkleid, das mehr enthüllte, als sie zu zeigen gewohnt war. Und die weiche, sehr weibliche Abendfrisur bot ihr auch keinen Halt. Sie hatte auf sämtliche Schutzmechanismen verzichtet, die sie normalerweise zu Hilfe nahm. Es gab weder ein strenges Kostüm noch eine schwere Brille, da war nichts, womit sie sich von ihrer Umgebung abschirmen konnte.
    Als ob er ihre Gedanken gelesen hätte, nahm Zayed ihren Arm und sagte mit tiefer Stimme: „Ich bin da. Ich schwöre, den ganzen Abend nicht von deiner Seite zu weichen. Ich täte es nicht einmal dann, wenn Sharif plötzlich zur Tür hereinkäme.“
    Er hatte versucht, leicht und beruhigend zu klingen, aber die Erwähnung von Sharifs Namen bewirkte, dass sie plötzlich wieder einen Kloß im Hals hatte. „Ach, wenn er doch bloß käme.“
    Seine Augen verdunkelten sich vor Schmerz. „Ja, wenn. Etwas Schöneres wäre nicht vorstellbar.“
    Und dann schritten sie Arm in Arm durch eine prächtige Flügeltür in den großen Festsaal mit seiner goldenen Decke. Sophie klopfte das Herz im Hals, während sie zwischen langen Tischen hindurchgingen, die mit gold- und silberdurchwirkten Brokattischdecken dekoriert waren. Wertvolles Kristall, schweres Tafelsilber und zartes Porzellan funkelten im Schein Hunderter Kerzen. Die Luft war erfüllt vom schweren Duft der weißen Lilien, die, zu extravaganten Sträußen gebunden, die Tische schmückten. Es duftete so überwältigend, dass Sophie sich fast wie betäubt fühlte.
    Und als sie sich ihrem Platz am Kopfende der längsten Tafel näherten, klopfte ihr Herz zum Zerspringen.
    Sie war so nervös, dass sie sich an Zayeds Arm klammerte. Zayed war warm und stark, ruhig und selbstsicher. Wenigstens einer von ihnen beiden! Sie selbst fühlte sich wie auf einem sinkenden Schiff und befürchtete jeden Moment zu ertrinken.
    Aber sie ertrank nicht, weder jetzt noch während der folgenden drei Stunden. Obwohl ihre Hand zitterte wie Espenlaub, als Zayed versuchte, ihr vor aller Augen den Verlobungsring über den Finger zu streifen, was fast dazu führte, dass ihm der Ring aus der Hand rutschte.
    Zayeds Mundwinkel zuckten belustigt, während er entschlossen ihre Hand packte und festhielt, um ihr den Ring anzustecken. Als Sophie das Gewicht an ihrem schlanken Finger spürte, wuchs ihre Panik noch. Der Ring fühlte sich gar nicht an wie ein Schmuckstück, sondern wie eine Fessel aus Stahl. Aber er war wunderschön, ein großer blauer Diamant, umgeben von kleineren funkelnden gelben und braunen Brillanten. „Er ist ja gar nicht rosa“, sagte sie mit einem nervösen Auflachen.
    Zayed verzog den Mund zu einem schiefen Lächeln. „Nun ja, ich musste noch einmal umdisponieren, als ich hörte, dass du die Farbe verabscheust.“
    Sie bekam fast ein schlechtes Gewissen, als sie hörte, was für eine Mühe er sich gemacht hatte. „Rosa wäre schon okay gewesen“, sagte sie und strich mit einer Fingerspitze über den blauen Diamanten.
    „Das ist gut. Weil ich den anderen Ring nämlich auch noch habe.“
    Erst um halb zwei Uhr morgens begleitete Zayed sie zu ihrer Suite. Unterwegs hüllte er sich in Schweigen. Sophie war plötzlich so aufgeregt, dass sie kaum atmen konnte.
    Morgen würden sie heiraten.
    Morgen würde sie ihm wahrscheinlich in seine Suite, in sein Schlafzimmer folgen.
    Obwohl sie sich vor ein paar Jahren nichts Schöneres hätte vorstellen können, hatte sie jetzt schreckliche Angst. Ihre Erfahrung mit Männern – und mit

Weitere Kostenlose Bücher