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Goldfalke (German Edition)

Goldfalke (German Edition)

Titel: Goldfalke (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noreen Aidan
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dessen sicher, doch das erwähnte Kiana nicht. Möglichst unauffällig schaute sie sich erneut nach Farid um, konnte ihn aber nach wie vor nicht entdecken.
    Alle im Saal redeten wild durcheinander. Das Stimmengewitter endete schlagartig, als die Herrscherin die Hand hob und sprach: „Bevor wir irgendwelche Schlussfolgerungen ziehen, sollten wir den vollständigen Bericht hören. Bitte, Kiana, beginne ab dem Zeitpunkt, da Nesrin von dem Skorpion gestochen wurde! Was zuvor geschah, hat uns Nesrin soeben schon erzählt.“
    Mit einem letzten Blick auf ihren Pfannkuchen atmete Kiana tief durch. „Sehr gern, aber wo sind der Großwesir und der Befehlshaber? Sollten sie das nicht auch hören?“
    „Sie sind gestern Abend mit einer Gruppe Palas tkrieger aufgebrochen“, gab Ava zur Antwort, „weil irgendein vorbeiziehender Sattelhändler geschworen hat, die Eherne Festung in einer Schlucht im Kristallgebirge gesehen zu haben. Ich habe bereits jemanden losgeschickt, um alle zurückzuholen. Also erzähle, Mädchen!“
    Und Kiana erzählte. Auch ihr Zusammentreffen mit Farid in der Ehernen Festung erwähnte sie, und dass er sie von dort entkommen lassen wollte. Ihr Gespräch mit ihm vor Nesrins Zimmertür aber verschwieg sie. Irgendwie fühlte sie, dass das nicht für die Öffentlichkeit bestimmt war.
     
    Unmittelbar nachdem Kiana geendet hatte, zeigten einige Leute Entsetzen bis hin zur Panik. Andere wie Haschem und Dschamal waren noch immer nicht davon überzeugt, dass Damon dem Schimmernden Palast jemals gefährlich werden konnte. Dies hatte eine erhitzte Debatte zur Folge, die alle im Saal erfasste. Bis die Herrscherin erneut Hand und Stimme erhob: „Ich teile die Einschätzung der Geweissagten. Natürlich werde ich alles zuerst mit Sayed und Kassim besprechen, sobald sie wieder zurück sind, doch in jedem Fall sollten wir uns auf einen Kampf einstellen. Miro, bitte …“, sie unterbrach sich, „… ach nein, Miro ist ja nicht da. Damkina, bitte schicke Boten in alle nahe gelegenen Städte, Nomadenlager und Oasen, die in Flugweite eines Tages liegen! Alle kampffähigen Männer, Frauen und weiteren Wesen, die bis übermorgen hier sein können, sollen zu unserer Verstärkung herkommen. Walid, bitte richte den Palast für eine mögliche Belagerung her! Ava, bitte beschaffe so viele Vorräte, wie du kannst! Haschem, bitte fülle Wasser in alle verfügbaren Ersatzzisternen und sonstigen geeigneten Behälter und verteile sie überall, damit wir eventuelle Brände löschen können! Ich selbst werde mich jetzt von der Einsatzbereitschaft der Verteidigungsanlagen überzeugen. Und ihr anderen, bitte helft den Aufgabenträgern, wo immer ihr könnt!“ Sie stand auf und ging zügig über die offen stehende Terrassentür nach draußen, während alle, die ihr im Weg saßen, respektvoll beiseite rückten.
    Kiana packte ihr Tablett und machte, so schnell sie konnte, dass sie vom erhöhten Sitz der Herrscherin herunterkam. Nesrin und Maimune winkten sie her. Kiana stellte ihr Tablett neben Nesrins, doch bevor sie sich setzen und sich endlich über ihr Frühstück hermachen konnte, tauchten Hatim und der in Gold gekleidete Schwarze von den Stehenden Weisen vor ihr auf.
    Hatim eröffnete das Gespräch: „Wir wären dir sehr verbunden, liebste Kiana, wenn du dich nun endlich um unsere Belange kümmern würdest, denn besonders die Frage unserer Unterbringung birgt eine Vielzahl an Unzumutbarem. Du musst sofort etwas unternehmen!“
    „Was, ich?“
    „Unzweifelhaft du!“, tönte er ungehalten. „Du hast uns schließlich aus dem Stein geholt und in diese Lage gebracht. Der Verantwortung, welche dieser Tat erwuchs, kannst du dich nicht entziehen. Die Räumlichkeiten, die Ava uns zugewiesen hat, sind in keinster Weise angemessen. Über Jahrtausende hinweg ruhten wir einzig unter dem freien Sternenzelt. Die Kammer, die Ava sich anmaßte, mir aufdrängen zu wollen, engt mich ein wie ein Schneckenhaus. Überdies stehen mir, der ich einst als Poet und Sänger in bedeutenden Königshäusern verkehrte, selbstredend Gemächer neben denen der Herrscherin zu.“ Er deutete auf seinen Begleiter. „Das Gleiche gilt für meinen verehrten Freund Ali Shah, der auf eine königliche Ahnenreihe zurückblicken kann. Es liegt auf der Hand, dass es für Männer unserer Stellung undenkbar ist, gewöhnliche Zimmer neben dem des Palast-Kämmerers zu beziehen, wie man es uns zumuten wollte.“
    „Ich habe mir schon ein paar Räumlichkeiten auf der Ostseite

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