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Goldgrube

Goldgrube

Titel: Goldgrube Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Grafton
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nichts«, antwortete ich. Ich nahm mir vor, mich demnächst einmal mit Enid zu unterhalten. Sie hatte es geflissentlich vermieden, Informationen preiszugeben.
    Tasha sagte: »Vielleicht trinke ich jetzt doch etwas. Nein, laß nur, ich bediene mich selbst. Du siehst erschöpft aus. Wir sollten uns setzen.«
    Christie hatte die Weinflasche in einen Kühler gestellt und nahm nun noch zwei Gläser heraus. Tasha ging zur Bar hinüber und holte den Weinkühler. Christie sah mich fragend an, um zu erfahren, ob ich nun auch Wein haben wollte.
    »Im Moment möchte ich nichts, vielen Dank«, sagte ich.
    Christie machte es sich auf einem der Ledersessel bequem. Sie zog die Beine unter sich und verschränkte die Arme.
    Ich nahm direkt neben dem Kamin Platz, während sich Tasha auf die Armlehne des Sessels neben Christie hockte. »Was ist mit Bennet?« fragte Tasha. »Wo war er gestern abend?«
    »Ich weiß es nicht genau. Das müßtest du ihn selbst fragen.«
    »Und Jack?«
    »Drüben im Country Club mit hundert anderen Leuten. Am Wochenende findet ein Pro-Am-Turnier statt. Die Übungsrunden beginnen am Donnerstag. Er ist mit einem Freund zu der Party für die Auslosung gegangen.«
    »Das müßte sich ja ohne weiteres überprüfen lassen«, sagte Tasha.
    »Würdest du bitte aufhören, so zu reden? Er hat Guy nicht umgebracht, und ich auch nicht.«
    »Christie, ich beschuldige dich nicht. Ich versuche nur, deine Lage zu analysieren. Angesichts der Situation fällt zwangsläufig der Verdacht auf einen von euch. Ich meine nicht dich persönlich, also sei nicht beleidigt. Andere Personen mögen zwar Zugang zu eurem Anwesen haben, aber wer hätte denn ein besseres Motiv als die Familie? Es steht ein Haufen Geld auf dem Spiel.«
    »Aber Tasha, das ist doch lächerlich. Wenn einer von uns ihn hätte umbringen wollen, warum dann hier? Warum nicht woanders? Getarnt als Unfall oder die Gewalttat eines Unbekannten?«
    Ich hob die Hand wie eine Studentin. »Denken Sie nur daran, wie bequem es war. Wenn man einen Mann im Schlaf ermordet, braucht man nicht zu befürchten, daß er anfängt, sich zu wehren.«
    Jonah Robb erschien in der Tür, den Blick auf Christie fixiert. »Wir gehen dann. Das Zimmer ist immer noch versiegelt, bis der Gerichtsmediziner seinen Bericht verfaßt hat. Es darf unter keinen Umständen betreten werden, ehe Sie von uns hören. Wir kommen morgen früh wieder, um alles übrige zu erledigen.«
    »In Ordnung. Sonst noch etwas?«
    »Ich habe gehört, daß Ihr Schwager Post bekommen hat...«
    »Die haben wir schon Ihrer Kollegin, Lieutenant Bower, gegeben.«
    Jonah nickte. »Gut. Dann wende ich mich an sie.«
    »Wissen Sie, wann wir ungefähr mit meinem Mann rechnen können? Als ich das Polizeirevier verließ, wurde er immer noch verhört.«
    »Ich sage ihm, daß er Sie anrufen soll, falls er immer noch da ist, wenn ich aufs Revier komme. Mit ein bißchen Glück ist er schon fertig und unterwegs nach Hause.«
    »Danke.«
    Jonahs Blick wanderte zu mir, und er neigte den Kopf. »Können wir uns kurz draußen unterhalten?«
    Ich stand auf und durchquerte den Raum. Er hielt mir die Tür auf, und wir traten in den Flur.
    »Donovan hat uns gesagt, daß du diejenige warst, die Guy im Auftrag der Nachlaßverwaltung gefunden hat.«
    »Das stimmt.«
    »Wir möchten gern morgen früh mit dir sprechen und ein paar Hintergrundinformationen haben.«
    »Aber sicher. Ich helfe gern. Ich kann gegen neun auf dem Weg zur Arbeit vorbeikommen«, sagte ich. »Was ist das für eine Geschichte mit der Post?«
    »Ich habe das Schreiben noch nicht gesehen«, sagte er ausweichend, was hieß Ist nicht dein Bier. Wir sahen einander vielleicht einen halben Augenblick länger an als unbedingt notwendig. Ich hatte schon immer gefunden, daß Jonah gut aussah. Schwarze Iren nennt man diesen Typ, glaube ich. Blaue Augen, pechschwarzes Haar. Er sah erschöpft und angespannt aus, die Augen von einem Spitzenmuster aus feinen Linien umgeben und die Haut rauher, als ich sie in Erinnerung hatte. Vielleicht war es eine Nebenwirkung meiner wiedererwachten Sexualität, daß ich neuerdings die Männer in meinem Leben wieder taxierte. Bei Jonah verspürte ich ein beunruhigendes Vibrieren in der Luft. Ich kam mir vor wie ein Schmetterling und fragte mich, ob die Pheromone von mir kamen oder von ihm.
    »Wie geht’s Camilla?«
    »Sie ist schwanger.«
    »Herzlichen Glückwunsch.«
    »Es ist nicht von mir.«
    »Ah.«
    »Und was ist mit dir? Hast du zur Zeit eine

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