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Goldhort: Ein Mystery-Thriller (German Edition)

Goldhort: Ein Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Goldhort: Ein Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Scharnbeck
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von mir verabschieden wollte, schaute Neda zur Tür hinein und erkundigte sich, ob ich alles habe. Ich bedankte mich und fragte vorsichtig nach einem Pyjama, ich hatte ja nichts weiter dabei, als das, was ich auf dem Leib trug.
    „Schauen Sie in den Schrank, da finden Sie einen.“
    Ich öffnete den Schrank, und tatsächlich, ich fand nicht nur mehrere Pyjamas, Unterwäsche, einige Kleidungsstücke und Strümpfe, sondern sogar eine Zahnbürste und verschiedene Kosmetika, die eine Frau so braucht.
    „Du siehst, es wird hier gut gesorgt für dich. Der alte Herr bestand extra darauf, dass man alles besorgt, was du eventuell benötigen könntest. Solltest du sonst noch etwas von deinen Sachen brauchen, sag es morgen einfach Neda, sie wird es vom Festland holen.“
     Sehr schön, ich dachte an mein Notebook, das ich auf jeden Fall für meine Recherchen haben wollte. Langsam glaubte ich ebenfalls, dass ich es hier vortrefflich aushalten könnte. Sogar das Einkaufen wurde mir abgenommen.
     „Schlaf gut!“ Raik lächelte und drückte mir einen Kuss auf die Stirn, der in mir ein kindliches Gefühl hinterließ. Dann verschwand er und das war mir ganz recht, weil ich zum einen grässlich müde war, und zum anderen Zeit und Ruhe brauchte, um die vielen neuen Eindrücke zu verarbeiten.
     Gegen drei Uhr nachts, nach kaum zwei Stunden Schlaf, wurde ich von polterndem Lärm geweckt. Das grelle Leuchten, welches sogleich das Zimmer erhellte, und das explosionsartige Krachen, welches darauf folgte, machten mich hellwach. Draußen tobte ein heftiges Gewitter. Blitze erhellten sekundenlang die Aussicht vor meinem Fenster, so dass ich den weiter entfernten Eichenwald und den Himmel erkennen konnte, verliehen der Landschaft aber auch etwas gespenstisches, ebenso wie dem Inneren des Zimmers. Das Prasseln des Regens tönte gefährlich laut auf dem alten Ziegeldach. Die Fensterflügel selbst hatte ich geöffnet gelassen und vom Bett aus konnte ich nun geradewegs in den brodelnden Gewitterkessel schauen. Nachdem ich noch eine Weile über Eichen und Kugelblitze sinniert hatte, schlummerte ich langsam wieder ein. Am nächsten Morgen weckte mich strahlender Sonnenschein und das nächtliche Gewitter erschien wie ein blasses Traumbild.
     Onkel Albert erwartete mich bereits im Esszimmer, welches mehr einem Saal glich, und wo gerade das Frühstück von zwei Angestellten serviert wurde.
     „Guten Morgen! Das freut mich aber sehr, dass du mein Angebot angenommen hast und bei uns bleiben willst.“ Er zeigte auf den Stuhl neben sich und ich nahm gehorsam Platz.
    „Wo ist Raik?“, fragte ich.
     „Ich dachte eigentlich, er ist bei dir?“ Albert grinste anzüglich und ich verzog den Mund.
     Dann hörte ich Raiks Stimme aus der Eingangshalle herüber klingen. Gut gelaunt und sportlich betrat er den Saal und schritt geradewegs auf mich zu.
     „Guten Morgen. Ich hoffe, du hast gut geschlafen.“
     Bevor ich antworten konnte, fuhr Onkel Albert dazwischen: „Hast du sie etwa die ganze Nacht alleine gelassen, und das bei diesem Gewitter? Sie muss sich ja zu Tode geängstigt haben!“
     „Ich habe mich keineswegs geängstigt“, erklärte ich leicht verärgert, und das war die Wahrheit.
     Raik grinste. „Siehst du, Onkel Albert, du brauchst dir absolut keine Sorgen zu machen.“
     Albert brummelte noch etwas in der Art, dass früher alles anders war, insbesondere die Frauen, und beschäftigte sich ab da still und ausgiebig mit seiner Frühstücksmilch. Zwei große Grapefruithälften hatte er bereits zu sich genommen, denn sie gammelten ausgehöhlt auf einem Teller herum und verströmten einen frisch-herben Duft.
     Raik setzte sich zu uns, Neda erschien ebenfalls und gesellte sich an die Tafel, die für vier Personen viel zu groß war, da an ihr mindestens zwölf Personen Platz gehabt hätten. Anscheinend hatte sie als Hausdame das Privileg, bei den 'Herrschaften' essen zu dürfen.
     Der Tisch war sorgfältig mit bunten Platzdeckchen und farblich passenden Eierwärmern gedeckt. Mit einem Mal verspürte ich großen Hunger und hoffte, dass es nicht all zu sehr auffallen würde, wenn ich tüchtig zulangte. Der butterweiche Toast zerging auf der Zunge und die Eier waren perfekt. Natürlich bekam es der alte Herr mit. „Deine Freundin", (es kam mir seltsam vor, diese Bezeichnung zu hören), "– deine Freundin hat aber einen guten Appetit.“
     Sogleich schlug ich vor, dass ich selbstverständlich meinen Beitrag zur Verpflegung leisten und

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