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Goldrausch: Tannenbergs zweiter Fall

Goldrausch: Tannenbergs zweiter Fall

Titel: Goldrausch: Tannenbergs zweiter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Franzinger
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Sie uns alles Mal der Reihe nach.«
    Der Pathologe befolgte umgehend die Anweisung des Polizisten, der sich inzwischen von seinem Sitzplatz erhoben hatte und nun ebenfalls ihm gegenüber an der thekenähnlichen Raumabtrennung stand. Mit schnellen, hastig vorgetragenen Sätzen schilderte er den Ablauf der letzten Stunden im Zeitraffer.
    Als der Beamte den Ausweis Dr. Schönthalers sah und endlich begriff, dass es sich bei dem Vermissten um einen nicht geringeren als den Leiter der Kaiserslauterer Mordkommission handelte, legte er umgehend einen Gang zu, führte einige hektische Telefonate mit seinen Kollegen von anderen Dienstellen. Ja, er bat sogar die Taxizentrale um Unterstützung.
    Mitten hinein in diesen unerwarteten Aktionismus platzte eine sehr konservativ gekleidete, ältere Dame, die Tannenbergs Geldbörse in Händen hielt. Sie gab an, das Portemonnaie hinter einem Toilettenhäuschen gefunden zu haben. Im Geldbeutel befanden sich zwar alle möglichen Dokumente, sogar Tannenbergs Dienstausweis war darunter, aber das Bargeld fehlte.
    Jedenfalls schien dieser Zufallsfund den diensthabenden Beamten regelrecht zu beflügeln, denn er begab sich gleich anschließend mit der jüngeren Polizistin und dem Pathologen im Schlepptau zu einem Streifenwagen, um seine bereits instruierten Kollegen bei ihrer Suchaktion zu unterstützen.
    Sie hatten sich gerade dem Bahnhof genähert, als die Zentrale die Meldung eines Taxifahrers weitergab, aus der hervorging, dass am Nordring, kurz vor der Diskothek ›Cage‹, in einer Straßenbaustelle eine leblose Männergestalt entdeckt worden war.
    Sofort raste das Polizeiauto mit Blaulicht und lautem Sirenengeheul zur angegebenen Stelle. Dr. Schönthaler saß die ganze Zeit über wie betäubt auf dem Rücksitz und schickte flehentlich ein Stoßgebet nach dem anderen gen Himmel. Das Polizeifahrzeug war noch nicht richtig zum Stillstand gekommen, als der Rechtsmediziner schon aus dem Auto hechtete.
    Mit bis in die Haarspitzen voll gepumpter Energie bahnte er sich brutal einen Weg durch ein Spalier gaffender Passanten.
    Dann sah er Tannenberg in der Baugrube liegen: völlig regungslos, den Körper verdreht auf der Seite.
    Er zögerte nicht einen Augenblick und sprang ohne nachzudenken in das circa eineinhalb Meter tiefe Loch, dessen Boden mit einer trüben Wasserschicht bedeckt war.
    Schmutzige Brühe spritzte hoch.
    Innerhalb von Sekunden hatte er die Halsschlagader seines Freundes ertastet.
    »Er lebt! Puls ist zwar schwach. Aber er lebt! Wo bleibt der Notarzt?«, schrie er mit voller Stimmkraft aus der Baugrube nach oben.
    »Kommt gerade«, gab irgendjemand direkt zurück.
    »Um ihn hier rauszuholen, brauchen wir einen Kran. Ist die Feuerwehr verständigt?«
    »Ist schon unterwegs!«
    Da Tannenberg sich in einem Zustand tiefer Bewusstlosigkeit befand und man mögliche innere Verletzungen nicht ausschließen konnte, mussten die Helfer bei seiner Bergung mit äußerster Vorsicht zu Werke gehen. Die ganze Aktion geriet allmählich zu einem Höllenspektakel, denn inzwischen hatte sich die Sache in Windeseile in Landau herumgesprochen. Immer mehr Menschen strömten zum Ort des Tannenbergschen Martyriums. Selbstverständlich ließ sich die Lokalpresse diese Story nicht entgehen, selbst von der Bildzeitung war ein Fotoreporter erschienen, ja sogar ein Fernsehteam hatte inzwischen von der Sache Wind bekommen.
     
    Drei Stunden später erwachte der altgediente Kriminalhauptkommissar aus einem komaähnlichen Zustand.
    »Oh, mein Kopf … Wo bin ich? … Was ist los?«, fragte er mit matter Stimme.
    »Ach, der werte Herr Kollege hat beschlossen, wieder in die Welt der Lebenden zurückzukehren.«
    Tannenberg versuchte sich aufzurichten, sackte aber gleich wieder kraftlos zurück auf das Krankenhausbett.
    »Rainer, sag mir endlich, was passiert ist.«
    »Erinnerst du dich an unseren gestrigen Ausflug zum Landauer Federweißenfest?«
    »Klar. Ich weiß auch noch, dass wir mit zwei jungen Frauen an einem Tisch im Weinzelt saßen. Aber von da an weiß ich nichts mehr! Totaler Filmriss!«
    »Was dann passiert ist, weiß ich auch nicht. Jedenfalls haben wir dich zwei Stunden später bewusstlos in einer tiefen Baugrube wieder gefunden. Dein Geldbeutel wurde übrigens auf dem Festplatz neben der Toilette entdeckt. Die wichtigsten Dokumente sind anscheinend noch drin, aber das Bargeld ist weg.«
    »Oh, Shit! Das waren glatt 200 Euro! – Ja, und weiter? Erzähl!«, drängte Tannenberg.
    »Dann haben sie

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