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Goldschatz

Titel: Goldschatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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sich mit solcher Kraft in das Sitzpolster, dass ihre Knöchel weiß hervortraten.
    »Ich möchte, dass du mir zuhörst«, sagte Ace sanft. »Ich habe gesagt, dass Smokey Leute gekannt hat. Und das stimmt. Er kannte jeden: Senatoren und Drogendealer. Er besaß eine ganz besondere Art, die es ihm ermöglichte, mit jedem zusammenzuarbeiten. Ich verstehe nicht das Geringste vom Kartografieren, aber ich weiß, dass er eine Art Verbindungsperson war zwischen ...«
    »... der Unterwelt und anständigen Leuten wie dir«, beendete sie den Satz bissig.
    »Das habe ich nicht gesagt. Soweit ich weiß, hat Smokey nie Drogen genommen und auch nie welche verkauft. Er hat nur... Ich weiß nicht genau, was er getan hat. Er sagte nur immer, er hätte einen ...« Er verstummte abrupt und warf ihr einen Seitenblick zu. Leiser fuhr er fort: »Er sagte, er müsse für einen Engel sorgen.«
    Fiona hob frustriert beide Hände. »Großartig. Jetzt bin ich auch noch der Grund dafür, dass mein Vater sich mit Kriminellen abgeben musste. Zweifellos hat irgendein Knasti, der auf Bewährung frei ist, Roy und Eric getötet. Ich frage mich nur, was er glaubt, das mein Vater ihm angetan haben soll.«
    »Glaubst du, dass dein Vater zu dem fähig gewesen wäre, was du offenbar meinst, das ich dir erzählt habe, was er getan haben soll?«, fragte er laut und lächelte dann, als er Fionas fragenden Blick sah. »Okay, okay, das klingt vielleicht etwas verworren. Die Wahrheit ist, dass ich nichts über deinen Vater weiß. Ich bin ihm nur einmal begegnet. Ich hatte dieses Problem mit den Krediten, die mein Onkel wegen des Parks aufgenommen hatte. Ehrlich gesagt fürchtete ich, dass diese Männer meinen Onkel umgebracht hatten. Ich fragte jemanden, was ich tun solle, und er riet mir, mich an Smokey zu wenden, was ich auch tat. Er gab mir einen wirklich sehr guten Rat, ich schob ihm einen Hunderter rüber und das war’s.«
    Fiona legte den Kopf schräg. »Und was hat er dir geraten?«
    Ace zögerte und sie war sich sicher, dass er rot wurde. »Na ja, er riet mir, zu einer Bank zu gehen, einen Kredit aufzunehmen und die Kredithaie auszuzahlen.«
    Fiona blinzelte. »Aber das hätte dir doch jeder vernünftige Mensch geraten! Warum bist du nicht selbst darauf gekommen?«
    »Ich war noch sehr jung. Und ich war ganz durcheinander vor Trauer um meinen Onkel. Außerdem hatte ich zu viele Gangsterfilme gesehen. Rückblickend verstehe ich selbst nicht, warum ich nicht von allein darauf gekommen bin.«
    »Warum ist denn dein Onkel nicht zur Bank gegangen, sondern hat sich bei diesen Kredithaien Geld geborgt?«
    Ace warf ihr aus den Augenwinkeln einen flüchtigen Blick zu, der ihr verriet, dass er etwas vor ihr verheimlichte. Sie hatte an etwas gerührt, von dem er nur ungern sprach.
    »Mein Onkel hatte nach seiner Scheidung große Schulden. Keine Bank hätte ihm noch einen Kredit eingeräumt. Den Kredithaien war seine Finanzlage gleichgültig. Er hatte - wie es in ihrem Jargon heißt - zwei Knie, und das war ihnen Sicherheit genug. Aber ich hatte keine Schulden, und soweit die Bank wusste, war der Kendrick Park unbelastet, da die Kredithaie keine schriftlichen Belege über die Schulden meines Onkels hatten.«
    »Also hat die Bank dir den Kredit gegeben«, stellte Fiona fest und blickte wieder aus dem Fenster. Seine Antwort war simpel und glaubhaft gewesen, aber er erzählte ihr nicht alles. Sie spürte, dass er etwas zurückhielt.
    »Und wie fühlst du dich?«, fragte er in einem Tonfall, der irgendwie nicht echt klang. Offensichtlich wollte er nur die Atmosphäre auflockern.
    »Schmutzig«, antwortete sie, ohne zu zögern. »Mein Haar ist fettig, meine Nägel sind gesplittet und sogar meine Zehennägel fühlen sich an, als wären sie seit Jahren nicht mehr geschnitten worden. Außerdem sprießen Haare auf meinen Beinen und meine Unter...«
    »Soll ich Musik machen?«, fragte Ace und schaltete das Radio ein, um sich nicht den Rest ihrer weiblichen Klagen anhören zu müssen. Aber es lief keine Musik.
    »... berüchtigte John Burkenhalter alias >Smokey'...« Ace schaltete das Radio eilig wieder aus.
    Fiona schloss die Augen und lehnte den Kopf zurück. »Ich habe den Namen meines Vaters beschmutzt. Bevor das alles passiert ist, haben alle meinen Vater für einen wundervollen Menschen gehalten. Ich habe ihn für einen wundervollen Menschen gehalten.«
    »Warum ...«
    »Was?«, fuhr sie ihn an und hörte die Hysterie in ihrer Stimme. »Was sollen wir tun? In ein Hotel

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