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Goldschatz

Titel: Goldschatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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wanderten.
    Aber dann nieste Suzie und der Bann war gebrochen.
    Um halb ein Uhr früh entschied Ace, dass es dunkel und ruhig genug war, um Rose die Straße hinunterzutragen und in ihrem eigenen Haus abzulegen. Er versuchte, Suzie davon zu überzeugen, im Haus zu bleiben; tatsächlich versuchte er, auch Fiona dazu zu bringen, aber keine der beiden Frauen wollte etwas davon hören. Und Fiona fühlte Mordgelüste in sich aufsteigen, als die blonde Suzie Ace’ Hose vorn abtastete.
    »Schlüssel«, sagte sie, an Fiona gewandt. »Er hat die Wagenschlüssel eingesteckt. Er wollte abhauen.«
    Als Fiona Ace ins Gesicht sah, errötete er wie ein kleiner Junge, der bei irgendeiner Dummheit ertappt worden war. Es war Suzie, die die lange Bahn von Faxen abriss und in der Mitte durchriss. »Die Hälfte für dich und die andere für mich«, sagte sie und reichte Fiona einen Teil.
    Fiona sagte nichts, aber sie und Ace wussten, dass schon vor Stunden das letzte Stück der richtigen Karte eingetroffen war und Ace diese jetzt in seiner Brusttasche trug. Ace funkelte Suzie böse an, so als hätte sie ihn gerade an der Ausführung einer ehrenhaften Tat gehindert; dann wandte er sich um und zwinkerte Fiona zu, bevor er die Treppe hinaufging. Als er zwanzig Minuten später wieder herunterkam, hatte er eine dicke Rolle Strandhandtücher über der Schulter, die an vier Stellen mit Seidenkrawatten zusammengebunden waren.
    Unten an der Treppe bedeutete er Fiona mit einem Nicken, ihm die Tür zu öffnen. Dann schaute er sich draußen vorsichtig um.
    Als sie die dicke Rolle sah, deren Inhalt sie kannte, kehrte Fionas Furcht zurück.
    »Kipp mir jetzt bloß nicht um«, raunte Ace ihr zu. »Hast du die Handschuhe?«
    Sie nickte. Er hatte ihr aufgetragen, die gelben Gummihandschuhe unter dem Spülbecken zu holen, damit sie keine Fingerabdrücke hinterließen, wenn sie in Rose’ Haus einbrachen.
    Sie mussten über die offiziellen Gehwege von Blue Orchid gehen, da der Weg durch die Gärten sie dazu gezwungen hätte, im Dunkeln Swimmingpools und Gartenmöbeln auszuweichen - ein Risiko, das sie nicht eingehen wollten. Aber sie begegneten niemandem und es brannte nirgendwo Licht, weder in einem der Häuser noch außerhalb, was schon für sich allein genommen gespenstisch war.
    »Lässt hier denn niemand die Außenbeleuchtung brennen?“, fragte Fiona und hielt Ace’ Arm umklammert, obwohl er an seiner Last schon schwer genug zu tragen hatte. »Glaubst du, dass sie uns alle beobachten?«, fragte Suzie leise, an seinen anderen Arm gekrallt.
    »Du bist doch auf ihrer Seite, also sag du es uns!«, zischte er unwirsch.
    »Ich?«, fragte Suzie und blickte sich so ängstlich um, als rechnete sie damit, jeden Moment von einer ganzen Armee angegriffen zu werden. »Ich bin auf Smokeys Seite. Er wollte den Schatz finden, damit seine kleine Tochter stolz auf ihn wäre.«
    Fiona beugte sich vor und schaute an Ace vorbei. »Das hat mein Vater gesagt? Das war seine Ansicht? Hat er dir von mir erzählt?«
    »Schätzchen, er hat von nichts anderem gesprochen als von dir. Nicht mit den anderen natürlich, aber mit mir und Lav, und wenn wir alle drei im Bett gelegen haben ... äh, ich meine, wenn wir bei einem Glas Wein oder sonst was zusammensaßen, hat er mir von dir erzählt.«
    »Du und mein Vater ...«
    »Würdet ihr beide bitte den Mund halten?«, knurrte Ace.
    »Wir sind da.« Er bückte sich und legte sein schweres Bündel ab. »Wartet hier!«, befahl er den beiden Frauen, bevor er in die undurchdringliche Dunkelheit seitlich des Hauses eintauchte.
    Fiona und Suzie sahen einander über die auf dem Boden liegende Leiche hinweg an und eilten dann in stummer Übereinkunft Ace hinterher. Fiona stieß zuerst mit ihm zusammen; dann lief Suzie in sie hinein.
    Ace stieß ein unterdrücktes »Verflucht!« aus, drehte sich dann zu den beiden Frauen um und packte sie am Arm. Schweigend bedeutete er ihnen zu bleiben, wo sie waren, aber ein Blick auf ihre bleichen Gesichter im Mondlicht verriet ihm, dass sie nicht gehorchen würden. Mit einem resignierten Seufzer legte er einen Finger auf die Lippen und winkte ihnen dann, ihm zu folgen.
    An der Hintertür beugte er sich über das Schloss, streifte die Handschuhe über, die Fiona ihm reichte, und begann an dem Zylinder herumzufingern.
    Es war Suzie, die als Letzte in der Reihe über die Köpfe der beiden hinweglangte, den Türknauf drehte und die nicht verschlossene Tür aufstieß.
    Das Haus war leer. Kein Möbelstück

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