Golf Anatomie: Illustrierter Ratgeber für mehr Kraft, Beweglichkeit und Ausdauer im Golf (German Edition)
Bauchmuskel, Äußerer schräger Bauchmuskel, Rotatorenmanschette
Beim Golfen
Jeder Golfer ist enttäuscht, wenn ein gelungener Abschlag nicht auf dem Fairway liegen geblieben, sondern bis ins tiefe Rough durchgerollt ist. Nun muss ein Schlag mit dem kurzen Eisen zum Green erfolgen, und ein kleiner Spin wäre genau richtig, um den Ball relativ nahe ans Loch zu bringen. Spieler wie Anthony Kim, Hunter Mahan und Tiger Woods haben kein Problem mit solchen Annäherungsschlägen. Warum? Sie haben eine hervorragende Technik und verfügen darüber hinaus von den Zehen bis zu den Armen über die optimale Funktionskraft ihrer Muskeln. Sie schlagen ohne nennenswerte Geschwindigkeits- oder Stabilitätsverluste an Schlägerkopf oder Schläger durch das Rough und produzieren immer noch genug Druck, um dem Ball genügend Spin mitzugeben. Die Liegestütze ins Brett sind schwierig, tragen aber dazu bei, Kraft aus dem Becken zu erzeugen und in Rumpf, Schultern und Arme weiterzuleiten.
VARIANTE
Gekniete Liegestütze ins Brett
Wem die Kraft für die gestreckten Liegestütze fehlt, kann sich auf den Knien anstatt auf den Zehen abstützen. Die Übungsvariante ist für Einsteiger in diese Bewegung ideal.
Einbeinige Kniebeuge mit Armstreckung
Ausführung
Gerade hinstellen, das linke Fußgelenk liegt hinter der rechten Wade. Eine Kurzhantel in die Hände nehmen.
In die Hocke gehen, dabei beide Knie beugen und das Gesäß nach hinten schieben.
Bei der Kniebeuge beide Arme zur Gleichgewichtsstabilisierung nach vorne strecken.
Durch Vorwärtsschieben der Hüfte langsam aus der Kniebeuge hochkommen.
Die festgelegte Anzahl an Wiederholungen ausführen und das Standbein wechseln.
Beteiligte Muskeln
Primär: Großer Gesäßmuskel, Quadrizeps, hintere Oberschenkelmuskulatur
Sekundär: Intrinsische Fußmuskeln, Mittlerer Gesäßmuskel, Adduktoren, Vorderer Deltamuskel
Beim Golfen
Es gibt viele Situationen auf dem Golfplatz, bei denen Kraft und Stabilität einen qualitativ hochwertigen Schlag bringen. Der Golfer in der nebenstehenden Abbildung versucht, einen Ball unter Fußniveau aus dem Rough zu schlagen – beispielhaft für einen Golfschlag, der ungeheure Körperkontrolle und Kraft benötigt, um zu einer konstanten, durchschlagkräftigen Bewegung zu werden. Ohne diese Fähigkeiten wird die Bewegung während des Treffmoments oft zu unruhig – ein guter Schlag ist nun eher ein Glücksfall als das Ergebnis guter Technik. Die einbeinige Kniebeuge schult die funktionelle Kraft von Bein und Rumpf und fordert gleichzeitig viel Stabilität und Balance. Natürlich gibt dies keine Garantie dafür, dass zukünftig alle schwierigen Schläge erfolgreich klappen, sie erhöht jedoch sicherlich die Chancen dafür.
VARIANTE
Einbeinige Kniebeuge mit Stütze
Die Übung wird einfacher, wenn man sich dabei mit beiden Händen an einem Geländer oder Türknopf einhält. Die Konzentration liegt jetzt weniger auf dem Gleichgewicht als auf der korrekten Übungsausführung, wenn die Hüfte beim Absenken in die Hocke nach hinten und später beim Hochgehen wieder nach vorne geschoben wird. Je besser die Übung klappt, desto weniger Gewicht sollte auf die Hände gelegt werden.
iele Menschen halten Golf für einen eher gemütlichen Sport, den vorwiegend wohlhabende ältere Herrschaften ausüben. Kaum jemand weiß jedoch, dass Golf höchst explosive, komplexe und schwierige Bewegungsabläufe erfordert: Der Golfschwung etwa zählt zu den dynamischsten Bewegungen überhaupt, die ein Sportler ausführen kann. Bei keinem anderen Sport wird so explosiv Geschwindigkeit freigesetzt wie beim Golfschwung. Man führe sich nur vor Augen, wie extrem kurz die Zeitspanne ist, die zwischen dem Umkehrpunkt des Rückschwungs ( Abbildung 6.1 ) über den Abschwung und den Ballkontakt bis zum Abbremsen des Schlägers im Finish vergeht: 0,2 Sekunden – ein Fünftel einer Sekunde! In dieser Zeit beschleunigt ein Golfer seinen Schläger von null am Umkehrpunkt des Rückschwungs auf mehr als 160 km/h im Treffmoment, um ihn dann im Finish wieder auf null abzubremsen.
Doch bevor dieses Thema weiter vertieft wird, sollten wir zunächst den Begriff „Energie“ genauer beleuchten. Energie definiert sich als „Arbeit pro Zeit“. Zeit ist also eine Schlüsselkomponente in dieser Formel, woraus sich ableiten lässt, dass nicht viele Bewegungsabläufe im Sport – egal welche Sportart – annähernd so energievoll sind wie der Golfschwung eines Spitzenprofis. Stellt man sechs explosiv
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