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GOLIATH - Die Stunde der Wahrheit

GOLIATH - Die Stunde der Wahrheit

Titel: GOLIATH - Die Stunde der Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Westerfeld
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Knallen und Spritzern. Und dann wölbte sich weiß und wallend eine weitere Wasserkuppel auf.
    »Eine Sekundärexplosion«, verkündete der Erste Offizier. »Das ist eine der Eskorten, die von der Druckwelle zerquetscht wurde.«
    »Ein ziemlich ungleicher Kampf«, sagte der Kapitän.
    Deryn versuchte sich die Männer in dem Wasserläufer vorzustellen, wie sie ihren hoffnungslosen Kampf gegen das Eindringen des Meerwassers führten. Nachdem die Eskorte jetzt große Schwierigkeiten bekommen hatte, wurde ihre Spur aus Blasen immer ungleichmäßiger, bis sie schließlich ganz aufhörte.
    »Das waren die beiden kleinen, Sir«, stellte der Erste Offizier fest.
    Deryn schauderte. Dort unten war es sehr dunkel, wenn Licht und Motoren ausgingen, und das Wasser wäre sicherlich eisig kalt.
    Nie zuvor hatte sie eine Schlacht vom ruhigen Aufsichtspunkt in der Brücke der Leviathan beobachtet. Wenn sie oben auf dem Rückgrat herumlief, verlor sich der Schrecken des Kampfes in all der Aufregung und Gefahr. Es fühlte sich unmenschlich an, den Männern beim Sterben zuzusehen, während sie selbst nicht einmal Angst verspürte.
    Für die Seeleute da unten spielte ihre Zimperlichkeit jedoch keine Rolle.
    »Die Fregatte ist aus härterem Holz geschnitzt, Kapitän.« Der Erste Offizier drehte sich vom Fenster um. »Sollen wir es noch einmal probieren?«
    Kapitän Hobbes schüttelte den Kopf. »Kampfhandlungen einstellen, jedoch auf den Gefechtsstationen bleiben.«
    Deryn wandte sich zu Dr. Barlow um und fragte leise: »Warum geben wir Ihnen nicht gleich den Rest, Ma’am?«
    »Weil sie unter Wasser sind, Mr. Sharp. Ein deutsches Kriegsschiff, das man nicht sehen kann, ist für uns nicht von Nutzen.«
    »Von Nutzen , Ma’am?«
    »Hier findet gerade ein Angriff der Mechanisten auf das Territorium der Vereinigten Staaten statt. Das sollte nicht einfach unbemerkt verhindert werden.«
    Deryn schaute hinunter auf den Long-Island-Sund und machte noch größere Augen. Die Auspuffspur des überlebenden Läufers bewegte sich weiter und folgte der Küstenlinie in Richtung auf Teslas Maschine.
    »Aber sollten wir nicht doch …« Deryn unterbrach sich, als sie spürte, wie die Offiziere ihre Blicke auf sie richteten. Sie schlug die Augen nieder und sagte leise: »Alek ist dort unten.«
    »Gewiss.« Dr. Barlow räusperte sich. »Kapitän, vielleicht sollten wir Seiner Hoheit eine Warnung schicken.«
    Kapitän Hobbes dachte kurz nach und nickte dann. »Wenn Sie sich bitte darum kümmern, Mr. Sharp.«
    Deryn holte sich ein Stück Papier von der Dekodiertabelle und begann zu kritzeln. »Ein Adler braucht eine Stunde, um dort hinzugelangen.«

    »Feuer frei für die Bombe.«
    »Immer mit der Ruhe, Mr. Sharp«, sagte Miss Eierkopf. »Dieser Läufer macht nur knapp fünfzehn Meilen in der Stunde. Ein Adler ist doppelt so schnell.«
    »Aber Alek glaubt, wir würden ihn beschützen, Ma’am. Er weiß nicht, dass wir abwarten, bis diese Maschine vor seiner Tür steht!«
    Die Frau seufzte. »Unglücklicherweise stammt der Befehl von Lord Churchill persönlich.«
    Deryn erstarrte und ballte die Faust um den Stift. Der Plan war also schon längst gefasst gewesen, den letzten Läufer erst zu zerstören, nachdem er an Land gekommen war. Die Admiralität wollte der Welt diese deutsche Kampfmaschine natürlich auf amerikanischem Boden präsentieren, nicht irgendein Wrack, das hundert Fuß unter Wasser lag.
    Es ging allein darum, die Vereinigten Staaten in den Krieg zu ziehen.
    Aber Goliath stand nur eine halbe Meile vom Wasser entfernt. Die Leviathan würde kaum Zeit für einen einzigen Bombenabwurf haben. Wenn das Ziel verfehlt wurde, würde der Wasserläufer Teslas Waffe zerstören und alle Menschen auf dem Gelände töten.
    Alek war dort unten mitten zwischen den vereinzelten Lichtern auf Long Island, und Deryn Sharp konnte ihn nicht beschützen.

38. KAPITEL
    Das Dinner war unaussprechlich langweilig. Auf die Schild krötensuppe folgte Lammrücken in Sauce béarnaise , und darauf Haselhuhnbrust. Jetzt hatten sie den Käse hinter sich, und zum Dessert gab es »Schwarze Kuh« – Eiskrem, die in einer Flüssigkeit namens Rootbeer schwamm, ein Gebräu, das bei Mr. Tesla und Meister Klopp kindliche Freude auslöste.
    »Morgen ist aber eine Fechtstunde fällig, denke ich«, sagte Graf Volger, lehnte sich vom Tisch zurück und öffnete den untersten Knopf seines Jacketts.
    »Eine hervorragende Idee.« Alek starrte auf die Reste seines Desserts, dessen Eiskrem

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