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Gone 5: Angst (German Edition)

Gone 5: Angst (German Edition)

Titel: Gone 5: Angst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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Wasser haben wir auch genug. Petes Wolke regnet immer noch. Aber ums Essen mach ich mir Sorgen.«
    Beiden war der Hunger in deutlicher Erinnerung. Sie schwiegen.
    Schließlich sagte Quinn: »Wir bringen alle Nahrungsmittel hierher. Aus dem Lager von Ralphs Laden, aus Alberts Festung. Das bisschen, das die Leute in ihren Häusern haben. Das reicht vielleicht noch für zwei Tage – bei knapper Ration. Dann geht es los.«
    »Die Hungersnot.«
    »Ja.« Ihm war nicht klar, was sie mit dieser Unterhaltung bezweckte. »Oder hast du eine bessere Idee?«
    »Es dauert keine zwei Tage mehr, Quinn. Spürst du nicht, was die Dunkelheit mit dir macht? Wie sie dich foltert? Spätestens jetzt werden die Kids jede Hoffnung verlieren. Angst vor der Dunkelheit, Angst davor, eingeschlossen zu sein. Die meisten werden noch eine Zeit lang die Nerven bewahren, aber um die geht es nicht. Sorgen machen mir die Schwachen. Die Leute, die jetzt schon völlig gestört sind.«
    »Wenn jemand durchdreht, kümmern wir uns darum«, sagte Quinn.
    »Und Caine?«
    »Lana, du hast mich zum Anführer gemacht. Aber wenn du geglaubt hast, ich kann eine Lösung herbeizaubern, muss ich dich enttäuschen.«
    Zu ihren eigenen Atemgeräuschen gesellte sich jetzt ein Hecheln. »Hey, Patrick. Guter Junge.«
    Quinn hörte, wie sie ihrem Hund aufs Fell klopfte.
    »Sie werden verrücktspielen«, sagte Lana. »Wahnsinnig werden. Wenn das passiert, bitte Caine um Hilfe.«
    »Was wird er tun?«
    »Was immer nötig ist, um sie unter Kontrolle zu halten.«
    »Sekunde.« Er wollte instinktiv nach ihrem Arm fassen, wusste aber nicht, wo er sich befand. »Heißt das, ich soll Caine auf alle hetzen, die vor Angst ausrasten?«
    »Kannst du eine Bande Kids aufhalten, wenn sie beschließen, die Lebensmittelvorräte zu klauen? Oder Brände zu legen?«
    »Lana. Was spielt das noch für eine Rolle?« Er spürte, wie ihn die Kraft verließ. Sie hatte ihn gebeten, das Kommando zu übernehmen. Jetzt wollte sie, dass er Caine als Waffe einsetzte. »Wozu? Kannst du mir das sagen? Wozu soll ich jemandem wehtun, wenn jeder von uns den Verstand verlieren könnte?«
    Lana erwiderte nichts. Ihr Schweigen beunruhigte ihn. Er fragte sich schon, ob sie sich heimlich aus dem Staub gemacht hatte.
    Doch dann sagte sie so leise, dass er kurz daran zweifelte, ob wirklich sie mit ihm sprach: »In dieser Finsternis spüre ich ihn noch deutlicher als sonst. Für mich ist er realer als für dich, weil ich ihn sehen kann. In meinem Kopf. Da sonst nichts zu sehen ist, sehe ich ihn.«
    »Lana, ich will wissen, warum ich den Leuten das Leben schwer machen soll.«
    »Er fürchtet sich. Und wie er sich fürchtet. Als würde er sterben. Diese Art von Angst. Ich sehe … ich sehe Bilder, die eigentlich keine Bedeutung haben. Er versucht gar nicht mehr, mich zu erreichen. Er will das Baby. Es ist seine letzte Hoffnung.«
    »Dianas Baby?«
    »Er hat es noch nicht, Quinn. Und das bedeutet, es ist noch nicht vorbei. Nicht einmal in dieser Dunkelheit, in der wir uns alle so fürchten. Daran musst du glauben, okay? Glaub daran, dass es noch nicht vorbei ist.«
    »In Ordnung«, sagte Quinn zögernd.
    »Wenn die Kids in Panik geraten, werden sie sich selbst verletzen. Nur finde ich sie dann nicht mehr, um sie zu heilen. Das heißt, sie werden sterben. Verstehst du? Ich darf nicht zulassen, dass ihm das gelingt. Dem Gaiaphage. Ich kann ihn nicht töten. Ich kann nicht verhindern, dass er das Baby bekommt. Was ich aber sehr wohl kann, ist dafür sorgen, dass möglichst viele von uns möglichst lange am Leben bleiben. Und du kannst es auch.« Er spürte ihre Hand auf seiner Brust, wie sie zu seiner Schulter wanderte und von dort zu seiner Hand. Sie hielt ihn fest. »Ich werde nicht zulassen, dass er gewinnt. Er will, dass wir sterben. Denn solange wir leben, sind wir eine Bedrohung für ihn. Daher: Nein, wir geben nicht auf!«
    Sie ließ ihn los.
    »Ich kann ihn nur noch damit bekämpfen. Indem ich am Leben bleibe und dafür sorge, dass die Kids dahinten es auch tun.«

Einunddreißig
    8 Stunden, 58 Minuten
    So hatte sich Penny noch nie gefühlt. Sie hatte noch nie Ehrfurcht empfunden. Hatte keine Ahnung gehabt, wovon die Leute redeten, wenn sie sich wegen einem Sonnenuntergang oder einer klaren Sternennacht nicht mehr einkriegten.
    Aber das, was sie jetzt spürte, war so etwas.
    Dabei sah sie absolut nichts. Es war, als wären ihr die Augen ausgerissen worden. Bei dem Gedanken fiel ihr Cigar ein und sie musste

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