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Gone 5: Angst (German Edition)

Gone 5: Angst (German Edition)

Titel: Gone 5: Angst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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Dunkelheit füttert Rudel nicht.«
    Drake überlegte kurz und zählte die Tiere. Sieben Erwachsene, keine Welpen.
    »Viele sterben. Feuerhand tötet sie«, sagte Pack Leader, als könnte er Drakes Gedanken lesen. »Blitzmädchen tötet sie. Keine Beute. Kein Fressen für Rudel. Rudel dient der Dunkelheit, Rudel ist hungrig.«
    Drake stieß ein ungläubiges Lachen aus und wickelte seinen Tentakelarm von der Hüfte. »Beschwerst du dich etwa über den Gaiaphage? Ich zieh dir gleich das Fell ab.«
    Pack Leader war im Bruchteil einer Sekunde auf Distanz gegangen. Die Tiere mochten vom Hunger geschwächt sein, sie waren aber immer noch blitzschnell.
    Drake wurde nervös. Er musste seine Mission erfüllen. Der Gaiaphage würde diesmal keine Ausrede gelten lassen. Er war nur das eine Mal am See gewesen, da hatte er die Strecke aber auf dem Rücken einer Riesenkreatur zurückgelegt und nicht auf den Weg geachtet. Die Barriere, die ihn hinleiten würde, war weit weg. Und wenn er sich verlief, würde er nicht nur Zeit verlieren, sondern früher oder später entdeckt werden. Der Erfolg seiner Mission hing von List und dem Überraschungsmoment ab.
    Außerdem war da noch das Problem Brittney. Hatte der Gaiaphage ihr gesagt, was sie tun sollte? Würde sie es tun? Würde sie den Weg ohne Hilfe der Kojoten finden?
    »Wie soll ich euch füttern?«, fragte Drake.
    »Dunkelheit sagt Kojoten: Menschen nicht töten. Sagt nicht, friss keine toten Menschen.«
    Drake lachte entzückt. Dieser Pack Leader war eindeutig gerissener als der alte. Der Gaiaphage hatte den Tieren befohlen, keine Menschen zu töten, weil er befürchtete, sie könnten versehentlich die Falschen erwischen: Lana oder gar Nemesis. Aber Drake wusste, wer entbehrlich war.
    »Weißt du, wo ich einen Menschen finde?«
    »Pack Leader weiß.«
    »Gut, dann besorgen wir euch Jungs erst mal was zum Fressen. Danach holen wir uns Diana.«
    Astrid machte sich auf die Suche nach Edilio. Sie fand ihn auf halbem Weg zu der Stelle, wo sie auf den schrecklichen Fund gestoßen waren. Roger, der Künstler, und der kleine Justin, den Roger unter seine Fittiche genommen hatte, waren bei ihm. Edilio schickte sie weg, als er Astrid kommen sah.
    »Ich hab das Ding … was immer es ist … da oben unter einer Plane liegen. Willst du es dir jetzt ansehen?«
    »Nein. Tut mir leid, dass du das tun musstest. Muss scheußlich gewesen sein.«
    »Ja«, antwortete Edilio tonlos.
    »Hör zu. Der Fleck dürfte sich schneller ausbreiten, als wir dachten. Sam möchte, dass ich die Messungen jetzt schon vergleiche.«
    »Hab’s selbst gesehen. Er wächst rasend schnell. Klar, dass Sam mehr Informationen braucht.« Er seufzte müde und nahm einen Schluck aus seiner Wasserflasche.
    »Du musst nicht mitkommen«, schlug Astrid vor. »Schick jemanden von deinen Leuten mit.«
    Edilio sah sie mit großen Augen an. »Und wenn dir etwas zustößt? Was sage ich dann Sam? Tut mir leid, aber ich war verhindert?«
    Astrid tat so, als wäre das nur ein Witz, und lachte.
    Edilio blieb ernst. »Sam ist alles, was wir haben. Und du bist alles, was Sam hat. Also los, gehen wir. Es ist nicht weit. Außerdem müssen wir nicht mehr die schweren Rahmen schleppen.«
    Ursprünglich hatten sie vorgehabt, mit der Überprüfung der Rahmen vierundzwanzig Stunden zu warten. Die Rahmen waren so angebracht, dass der Fleck zehn Prozent ihrer Fläche einnahm. Sie hatten sich überlegt, wenn er einen Tag später auf zwanzig Prozent der Fläche angewachsen wäre, hätten sie einen Ausgangswert, mit dem sich seine Wachstumsgeschwindigkeit berechnen ließe.
    Jetzt stellte sich heraus, dass sie von absurd optimistischen Werten ausgegangen waren. Alle Rahmen waren zu hundert Prozent schwarz. Eine genaue Berechnung konnten sie vergessen. Der Fleck war schon viel zu weit und viel zu schnell gewachsen. Und die Beschleunigungsrate verlief eindeutig exponentiell zum Wachstum.
    Astrid legte den Kopf in den Nacken und blickte zur Spitze des höchsten Zackens. Er war mindestens dreißig Meter hoch.
    Und er wuchs, während sie ihn betrachtete. Sie konnte zusehen, wie er sich immer mehr ausbreitete.
    Weiter unten schoss auf einmal ein neuer schwarzer Finger nach oben. Er schien regelrecht zu explodieren. Stieg höher und höher, und wieder legte sie den Kopf in den Nacken und folgte ihm mit dem Blick.
    Der Fleck überquerte die Linie zwischen blassem Perlmuttgrau und Sonnenlicht. Dann wurde er langsamer. Aber dieser schlanke schwarze Finger beschmutzte

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