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Gone 5: Angst (German Edition)

Gone 5: Angst (German Edition)

Titel: Gone 5: Angst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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den Himmel wie stümperhaftes Graffiti. Das war Vandalismus. Abgrundtief hässlich.
    Das war ihre Zukunft.

Fünfzehn
    22 Stunden, 16 Minuten
    Mohamed hatte noch rasch etwas gegessen und eine Wasserflasche eingesteckt, bevor er sich auf den mühsamen Weg nach Perdido Beach gemacht hatte.
    Er trug eine Pistole und ein Messer bei sich, war aber nicht allzu besorgt. Alle wussten, dass er unter Alberts Schutz stand. Und an Alberts Leuten vergriff sich niemand.
    Mohamed hatte vom Beginn der FAYZ an darauf geachtet, möglichst nicht aufzufallen und den Zampanos aus dem Weg zu gehen, die damit beschäftigt waren, zu töten und getötet zu werden.
    Um in dieser wahnsinnigen Welt zu überleben, waren zwei Dinge wichtig: Sich mit minimalem Aufwand genug zu essen und ein Dach über dem Kopf zu sichern.
    Mohamed war dreizehn. Er war ein schmaler Junge und fing gerade erst an, in die Höhe zu schießen. Das merkte er daran, dass ihm seine Hosen zu kurz wurden und seine Schuhe drückten.
    Seine Familie hatte noch nicht lange in Perdido Beach gewohnt, als die Barriere auftauchte. Sie waren hergezogen, weil seine Mutter einen Posten im Kraftwerk angenommen hatte.
    Doch eines Tages, davon war er überzeugt, würde die Mauer fallen und dann würden seine Eltern und Geschwister auf ihn warten.
    Aber dann würden sich auch die Medien auf sie stürzen und die Leute würden ihre Geschichten erzählen. Und die da draußen würden ziemlich schnell begreifen, dass sie hier drin nicht bloß rumgesessen und den Stoff für die Schule nachgeholt hatten.
    Ihnen würde klar werden, dass die FAYZ ein Kriegsschauplatz war. Und sie würden Fragen stellen. Hattest du Angst, Mohamed? Bist du schikaniert worden? Warst du einer der Freaks? Musstest du jemanden töten? Wie war das für dich?
    Er hatte niemanden getötet. Er war in ein paar Schlägereien geraten. Eine war sogar ziemlich übel gewesen. Dabei hatte er sich das Handgelenk gebrochen und einen Nagel in die Arschbacke bekommen.
    Diese Geschichte würde er wahrscheinlich ein wenig verändern. Nagel in der Arschbacke klang lustig. War es aber nicht. Ja, sollte er je hier rauskommen, würde er es anders erzählen.
    Und was die Freaks anging, hatte er eigentlich nur mit einer von ihnen zu tun gehabt. Mit der Heilerin. Sie hatte seinen Hintern und sein Handgelenk geheilt.
    Es sollte also keiner glauben, sie könnten alle Freaks in einen Topf werfen.
    Als es dann zum großen Bruch kam, musste er sich für eine Seite entscheiden. Er war zu Albert gegangen und hatte ihn um Rat gebeten. Bis dahin hatte Mohamed auf den Feldern gearbeitet und keinerlei Aufmerksamkeit auf sich gezogen – und gerade das dürfte Albert beeindruckt haben. Aber auch, dass Mohamed in der FAYZ weder Freunde noch Familie hatte. Ihm gefiel, wie Mohamed es geschafft hatte, niemandem aufzufallen. Das und seine Intelligenz waren genau die richtigen Voraussetzungen für den Job, den Albert ihm dann anbot: Er sollte ihn am See vertreten.
    Mohamed hatte immer noch keine Freunde. Dafür aber einen Job. Einen wichtigen noch dazu. Albert würde alles über Astrids Rückkehr erfahren wollen. Er würde wissen wollen, dass sie Messungen an einem Fleck der Kuppel vornahm. Und wahrscheinlich auch das neueste Gerücht über ein mutiertes Tier, das Astrid angeblich getötet hatte.
    Die wichtigste Nachricht wäre aber die geheime Mission, die Sam und Dekka unternommen hatten.
    Mohamed folgte der vertrauten Schotterpiste.
    Allein.
    Howard war auf dem Weg nach Coates. Ihm stand ein langer Arbeitstag bevor. Vorausgesetzt, dass seine Lieferanten die bestellte Menge an Getreide und das Gemüse und Obst nach Coates gebracht und in den rattensicheren Stahlschränken in der Küche verstaut hatten.
    Howard müsste das Zeug erst einmal klein häckseln und in den Destillierapparat füllen. Und dann war hoffentlich noch genug Holz da, um den Kocher in Gang zu setzen. Sobald die Mischung brodelte, würde er sich im Wald auf die Suche nach umgestürzten Bäumen machen und Holz hacken.
    Das hatte früher alles Orc erledigt. Orc hatte ihm nicht nur beim Transport der Flaschen geholfen, sondern auch das Brennholz für den Destillierapparat gehackt. Mit zwei Axthieben hatte Orc einen Baum entzweigeschlagen, Howard brauchte dafür mindestens eine Viertelstunde.
    Seit der Alkoholschmuggel zu richtiger Arbeit ausgeartet war, machte er kaum noch Spaß. Howard wurde gerade bewusst, dass er wahrscheinlich schwerer schuftete als so ziemlich jeder andere in der FAYZ .

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