Google Analytics - Implementieren Interpretieren Profitieren
Web-Analyse zu überzeugen, ist Teil Ihres Jobs.
Demnach ist es durchaus sinnvoll, die erhobenen Zahlen oder Berichte aufzubereiten und in kurzen beschreibenden eindeutigen Sätzen darzustellen. Ihr Chef oder der Vorgesetzte des Chefs sollte in der Lage sein, auf einen Blick zu erkennen, ob der Trend in die richtige Richtung geht oder nicht. Wenn der Trend nicht stimmt, sollten sich Handlungsempfehlungen direkt ableiten lassen. Diese Darstellung funktioniert am besten über ein individuelles Dashboard.
Individuelle Dashboards haben den großen Vorteil, dass auch andere interne Daten mit aufgenommen und mit den in Analytics generierten Daten in Zusammenhang gebracht werden können. Beispielsweise kann es sinnvoll sein, bei einer Content-Site den effektiven TKP mit in Betracht zu ziehen und beide mit den Änderungen der Seitenaufrufe in Verbindung zu bringen. Die Aussage, wonach die Seitenaufrufe im Monatsvergleich um 7,5 % gesunken sind, ist für einen Vorgesetzten schwerer zu interpretieren, als wenn man sagt: „Der Rückgang der Seitenaufrufe um 7,5 % hat im vorigen Monat zu einem rechnerischen Umsatzverlust von XXX Euro geführt. Ich empfehle daher, folgende Maßnahmen durchzuführen ...“. Diese Sprache versteht ein Chef.
Folgende Kriterien gelten für ein Dashboard:
Übersichtlichkeit
Leichte Verständlichkeit
Erklärende und ausformulierte Sätze
Möglichst wenig absolute Zahlen
Verhältnisse und Veränderungen zu Vorzeiträumen angeben
Trenddarstellungen
Handlungsempfehlungen abgeben
Haupterkenntnisse markieren
Keine Zahlenkolonnen
Regelmäßiges Erstellen
Verschiedene Abteilungen benötigen verschiedene Dashboards
Gegebenenfalls mit anderen internen Daten kombinieren
Weniger ist mehr
Das Design ist letztendlich zweitrangig, solange die enthaltenen Daten aufschlussreich sind.
Excel-Dashboards
In der Regel werden Dashboards und Reports in Excel erstellt. Dies ist nicht weiter schlimm, sorgt aber oftmals dafür, dass viele der hier erläuterten Vorgaben für die Erstellung von KPIs und von Dashboards nicht eingehalten werden, da einfach zu viele Daten in Excel kopiert werden. Nicht nur, dass das Reporting damit sehr schnell sehr unübersichtlich werden kann, nein, es wiederspricht damit auch sehr oft den Anforderungen an KPIs und übersichtliche Dashboards. Am Ende ist man dann genau da, wo man nicht sein wollte – bei der Darstellung vieler Daten, die aber nur wenig Aussagekraft haben.
Hinweis:
Wenn Unternehmen sehr umfangreiche Excel-Berichte haben, die an einen großen Verteiler verschickt oder auf dem Server abgelegt werden, habe ich einen Trick, den ich gelegentlich bei Kunden ausprobiere. Und zwar sage ich dem Reportersteller, dass er den Bericht zwar erstellen soll, ihn aber für zwei Wochen mal nicht verschicken oder auf den Server legen soll. Wenn dann innerhalb der zwei Wochen jemand aktiv nachfragt, soll diese Person den Bericht auch bekommen, ansonsten nicht.
Wie aber kann so ein Dashboard aussehen? Ein möglicher Weg wurde bereits ausführlich dargestellt – Sie können innerhalb von Google Analytics Dashboards erstellen und diese Ihrem Vorgesetzten zur Verfügung stellen. Durch die Möglichkeit der Filterung der Daten innerhalb der Charts und die Individualisierung der Daten durch die Auswahl unterschiedlicher Metriken und Dimensionen sowie die Möglichkeit verschiedener Visualisierungen haben Sie hierüber bereits eine gute Form, Dashboards zu verteilen (siehe hierzu auch Kapitel 9.1).
Da die erstellten Dashboards mit Hilfe eines Links geteilt werden, muss Ihr Chef jedoch zumindest ein bisschen Basiswissen zu Google Analytics haben – ansonsten wird er auch mit Ihren Dashboards wenig anfangen können.
Wenn Sie Ihren Chef nun also nicht davon überzeugen können, sich ein klein wenig in Google Analytics einzuarbeiten, er aber dennoch regelmäßig Daten erhalten möchte, gibt es zwei Alternativen: Zum einen können Sie regelmäßig ein Dashboard erstellen oder er erstellt sich sein eigenes. Zu Ersterem – wie so ein Dashboard aussieht: Es gibt unzählige Möglichkeiten. Wenn Sie allerdings sämtliche oben genannten Kriterien einhalten wollen und das Ganze zudem auf eine DIN-A4-Seite beschränken (und das sollten Sie!), ist Ihr Spielraum schon deutlich begrenzt. Bild 17.4 zeigt das Beispiel eines Dashboard für eine beliebige E-Commerce-Site:
Bild 17.4 Beispiel-Dashboard E-Commerce
Beispiel-Dashboard für E-Commerce-Information:
Ich bin Gründer und Geschäftsführer der
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