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Gooliath - Vergeltung: Thriller (German Edition)

Gooliath - Vergeltung: Thriller (German Edition)

Titel: Gooliath - Vergeltung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron K. Archer
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Erlebnisse.
    Besondere Begeisterung lö ste Lizzy damals bei David mit ihren ersten gesprochenen Sätzen aus. Diese Sätze waren für einen Erwachsenen meist komplett sinnfrei, aber derart lustig, dass man sie nie wieder vergaß. Melissa war zu diesem Zeitpunkt zwei bis drei Jahre alt gewesen. Die Favoriten ihres Bruders waren beiden bekannt. Er machte den Anfang: »Der eine war in etwa so: Gewitter ist eine Vorstellung, da haben kleine Entchen Angst!«
    Mit gespielter Langeweile maulte Melissa dazwischen: » Ja, ja. Und am Meisten magst du den hier: Was Flügel hat, ist keine Giraffe!« Für sie selber waren die Sätze immer weit weniger komisch gewesen, als für den Rest der Familie. Die gute Laune ihres Bruders steckte allerdings an. Langsam fiel der düstere Vorhang von ihrem Gemüt. Mit Not presste sie ihre kleinen Lippen aufeinander, bis beide schließlich herzhaft auflachten.
    Melissa gin g zu David und legte ihren in Plastik gehüllten Kopf auf seine Brust. Sie mochte klein sein, doch die Bedeutung einer Operation war auch ihr bereits voll bewusst. Das Spiel war zu Ende, nun wurde es ernst. Mit zittriger Stimme drang es aus ihren Lautsprechern: »Ich habe dich lieb, Davy. Ganz doll.« Mit simplen Worten brachte ihr Bruder daraufhin seine Gefühle zum Ausdruck: »Ich dich auch Schnute. Von hier bis zur Erde und wieder zurück.«

37.  Irrweg
    der; Falsches, verkehrtes, nicht zum Ziel f ührendes Verfahren. Falsche Methode. Geboren aus einer rätselhaften Fülle an Alternativen.
     
    Als letzter Gast gab sich der Kommandant höchstpersönlich die Ehre. Michael Lazare trat gemessenen Schrittes an das Bett seines Sohnes heran. Unter seinem Schutzanzug lächelte er weltmännisch. »Hallo David. Glückwunsch zum Fall Berghoff.« Er sah sich im Zimmer um: »Gleich geht es also los. Ich wünsche dir...« »... alles Gute und viel Glück, Gesundheit, bla, bla, bla!«, platzte es förmlich aus David heraus.
    Die Situa tion traf Lazare Senior wie ein Hammerschlag. Mit derart unverhohlener Feindseligkeit hatte er offenbar nicht gerechnet. Der Verlust der Kontrolle über die Situation machte ihn unsicher. Der Stationsleiter von Zerberus wäre aber nicht der Mann, der er war, hätte er sich auf so einfache Weise aus der Reserve locken lassen. Streng hielt er dagegen: »Hast du irgendein Problem mit mir, mein Junge?«
    David sah demonstrativ in die andere Richtung. Trä nen rannen über sein Gesicht. Wut ließ seine Stimme erbeben: »Nachdem Mama gestorben war, hast du dich nur noch um deine Karriere gekümmert. Melissa und ich waren dir vollkommen egal. Dann holst du sie nach Jahren zu dir nach Zerberus und glaubst, alles sei wieder in Ordnung. Bei Melissa mag das funktionieren, bei mir aber nicht.« David vermied es meisterhaft, seinen Vater als solchen zu bezeichnen.
    Lazare Senior sackte unsichtbar ein Stü ck in sich zusammen. Dennoch interpretierte er die Umstände anders, als sein Sohn. Ein Vater war er in der Tat nie gewesen, wohl aber ein Erzeuger und Versorger. Väterliche Nähe war seiner Einschätzung nach zweitrangig. Tamara, seine damalige Frau, war voll und ganz in der Mutterrolle aufgegangen. Das behütete Leben, das sie alle führten, hatte jedoch er und niemand anderes ermöglicht.
    Z wei Standpunkte. Zwei Wahrheiten. Ein Konflikt. Ohne ein weiteres Wort machte der Stationsleiter kehrt und verließ den Raum. David war wieder alleine.
    Der straffe Zeitplan ließ jedoch keinen Raum für Lethargie oder Depression. Gut gelaunt betrat der Stationsarzt Frank Meinhardt den Raum. Wenn er auch bemerkt hatte, dass David aufgewühlt war, ließ er sich diesen Umstand nicht anmerken.
    Er schritt auf seinen Patienten zu und klä rte ihn über den Ablauf auf: »Hallo David. Innerhalb der nächsten Minuten wirst du schläfrig werden. Anschließend bringen wir dich ins angrenzende Applikationszimmer, wo die eigentliche Prozedur durchgeführt wird. Zur Bekämpfung deiner ALS werden wir speziell für dich entwickelte Funktionsviren in deinen Körper injizieren. Sie reparieren dann bestimmte Zelltypen mithilfe ihrer Genetik. Mit etwas Glück können wir auch einen Teil deiner geschädigten Nerven wiederherstellen. Eine große Synapsenvielfalt ist da von Vorteil. Im Grunde ist ein Gehirn ja wie ein Schrank, der immer größer wird, je mehr man hineinpackt. Der deine ist brechend voll. Eine exzellente Voraussetzung für unser Vorhaben.«
    David wurde in der Tat schlä frig. Die Augen offen zu halten erwies sich als

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