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GOR-Zyklus 02 - Der Geächtete von Gor

GOR-Zyklus 02 - Der Geächtete von Gor

Titel: GOR-Zyklus 02 - Der Geächtete von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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en t gegen allen goreanischen Traditionen eine Horde gegen Ar führte, um Ubar dieser Stadt zu werden, hatte die K a ste der Attentäter im Untergrund leben müssen. Ihre Mi t glieder waren verhaßt und wurden überall gejagt. Sie w a ren keine hochgeschätzten Söldner mehr, deren Dienste von den Städten und sehr oft auch einzelnen Gruppen i n nerhalb der Städte in Anspruch genommen wurden. Viele Attentäter wanderten in Gor herum und wagten es nicht, die blaue Tunika ihrer Kaste zu tragen; sie verkleideten sich als Mitglieder anderer Kasten, oft auch als Krieger.
    »Ich bin kein Attentäter«, wiederholte ich.
    »Natürlich nicht«, sagte der Mann. »Die Kaste der A t tentäter besteht nicht mehr.«
    Das bezweifelte ich.
    »Aber hast du denn kein Interesse, Fremder«, fragte der Mann, und seine blassen Augen blinzelten mich aus den Falten des grauen Umhangs an, »für mein Angebot – ein Tarn, Gold und Vorräte?«
    »Was muß ich dafür tun?« fragte ich.
    »Du brauchst niemanden umzubringen«, sagte der Mann.
    »Was dann?« wollte ich wissen.
    »Du bist kühn und stark.«
    »Was muß ich tun?«
    »Du hast zweifellos Erfahrung.«
    »Was wollt ihr von mir?« fragte ich schärfer.
    »Die Entführung einer Frau«, sagte er.
    Der leichte Nieselregen war stärker geworden, wirkte fast wie ein grauer Nebel, der zu der bedrückenden Feie r lichkeit der Stadt paßte. Meine Kleidung war durchnäßt. Der Wind, den ich erst jetzt bemerkte, schnitt mir kalt in die Haut.
    »Was für eine Frau?« fragte ich.
    »Lara.«
    »Und wer ist Lara?«
    »Die Tatrix von Tharna«, sagte er.

9
     
     
    Ich stand auf der Brücke und starrte den geheimnisvo l len, verhüllten Verschwörer an, und ich war plötzlich traurig. Sogar hier in der edlen Stadt Tharna gab es Intr i gen, politische Machtkämpfe und ehrgeizbesessene Me n schen. Ich wurde als Attentäter oder Geächteter anges e hen, als geeignetes Instrument für die ehrgeizigen Pläne einer unzufriedenen Gruppe in den Mauern Tharnas.
    »Ich lehne ab.«
    Der kleine, zitronengesichtige Mann fuhr zurück, als hätte ich ihm einen Schlag versetzt. »Ich vertrete mächt i ge Persönlichkeiten dieser Stadt«, sagte er.
    »Ich möchte Lara, der Tatrix dieser Stadt, keinen Sch a den zufügen«, sagte ich.
    »Was bedeutet sie dir?« fragte der Mann.
    »Nichts.«
    »Und doch weigerst du dich?«
    »Ja – ich lehne den Vorschlag ab.«
    »Du hast Angst«, sagte er.
    »Nein.«
    »Du wirst deinen Tarn nie bekommen«, zischte der Mann. Er machte auf dem Absatz kehrt und hastete in den Eingang des nächsten Zylinders, wobei er sich ve r zweifelt am Geländer der Brücke festklammerte. Im To r bogen blieb er stehen und drehte sich um. »Du wirst die Mauern Tharnas nicht lebendig verlassen!« sagte er.
    »Das mag schon sein«, rief ich. »Aber ich gehe auf deinen Vorschlag nicht ein!«
    Die kleine graugekleidete Gestalt, die fast so durc h scheinend wirkte wie der Nebel, schien gehen zu wollen. Dann zögerte sie. Einen Augenblick lang schien der Mann unentschlossen, endlich wandte er sich an seinen Begleiter. Eine Minute lang diskutierten die beiden und schienen schließlich zu einer Einigung zu kommen. Wä h rend der zweite Mann zurückblieb, kam mein Verhan d lungspartner noch einmal vorsichtig auf die Brücke.
    »Ich habe voreilig gesprochen«, sagte er. »Keine G e fahr wird dich in Tharna befallen. Wir sind ein ehrliches und arbeitsames Volk.«
    »Das freut mich zu hören.«
    Zu meiner Überraschung drückte er mir einen kleinen, schweren Ledersack mit Münzen in die Hand. Er lächelte mich an, ein verzerrtes Grinsen, das ich durch die Falten seiner Tunika nur schwach wahrnahm. »Willkommen in Tharna!« sagte er und floh über die Brücke in den Zyli n der, war im nächsten Augenblick mit seinem Begleiter verschwunden.
    »Komm zurück!« rief ich und hielt den Münzenbeutel in die Höhe. »Komm zurück!«
    Aber er war verschwunden.
     
    Wenigstens brauchte ich in dieser Nacht, in dieser regner i schen Nacht nicht wieder auf freiem Felde zu schlafen, denn dank des verwirrenden Geschenks des Verschwörers hatte ich nun die Mittel, mir eine Unterkunft zu mieten. Ich verließ die Brücke und stieg die Wendeltreppe des Z y linders hinab und trat wieder auf die Straßen der Stadt.
    Herbergen gibt es auf Gor nur wenige, was angesichts der Feindseligkeit der Städte nicht verwunderlich ist, doch in der Regel findet sich zumindest eine pro Stadt. Immerhin muß die Möglichkeit bestehen, Händler und

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