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GOR-Zyklus 06 - Die Piratenstadt von Go

GOR-Zyklus 06 - Die Piratenstadt von Go

Titel: GOR-Zyklus 06 - Die Piratenstadt von Go Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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Überlegenheit auf meine Rammschiffe konzentrierten. Die langsamen Rundschi f fe, weitgehend den Gewalten des Windes überlassen, wurden als Gegner kaltgestellt.
    Ich lächelte. Chenbar war ein vorzüglicher Admiral. Er kämpfte einen Kampf, den er kannte. Er wollte seine Überlegenheit gegen meine Tarnschiffe einsetzen und sich die Rundschiffe für später aufheben, wenn sie von vier oder fünf Rammschiffen gleichzeitig attackiert we r den konnten. Die Rundschiffe waren natürlich zu lan g sam, um meinen Tarnschiffen die schnelle, entschlossene Unterstützung zu gewähren, die sie sicher bald brauchen würden.
    Ich ließ das Glas zuschnappen und behauchte meine Finger. Es war sehr kalt, und es war mir, als sei das E r gebnis der Schlacht bereits an der großen Tafel des nör d lichen Horizonts angeschlagen, düster, bedrohlich, davor die brennenden und qualmenden Schiffswracks.
    Der Wind peitschte mir ins Gesicht.
    Dann hörte ich unter mir einen Schrei, gefolgt von la u tem Jubel. Der Mann am Bug der Dorna, das Fernglas an den Augen, schwenkte seine Kappe durch die Luft. Die Ruderer unter mir brüllten und winkten ebenfalls.
    Ich öffnete mein Fernglas. Von Norden und Süden n ä herten sich die Flotten meiner fünften Angriffswelle. Wie Messer schnitten sie durch das Wasser.
    Ich brüllte mit meinen Leuten.
    Chung hatte nordwärts gegen den Wind vorrücken müssen. Nigel, der sich mit den Meeresverhältnissen auskannte, hatte seine Schiffe, die vor dem Wind segeln konnten, zurückgehalten, damit die beiden Angriffspun k te der Zange gleichzeitig zuschlugen, wie von einer ei n zigen Hand gelenkt.
    Ich ließ das Fernglas fallen, das mir an einer Schnur um den Hals hing, steckte das letzte Stück Tarskfleisch in den Mund und kletterte kauend die Strickleiter hinab. Unten angekommen sprang ich von der letzten Sprosse an Deck und winkte Antisthenes zu, der etwa hundert Meter entfernt auf dem Ruderdeck seines Schiffs stand, des Flaggschiffs meiner Reservestreitkräfte. Er ließ s o fort eine Signalflagge setzen.
    Ich stieg auf das Ruderdeck der Dorna.
    Erstaunte Rufe wurden laut – auf der Dorna wie auf anderen Schiffen –, als die Decksplanken der zehn Run d schiffe angehoben und entfernt wurden.
    Der Tarn ist ein Landvogel, der aus dem Gebirge stammt, wenn es auch buntgefiederte Dschungeltarns gibt. Die Tarns, die dicht gedrängt in den Laderäumen der Rundschiffe saßen, trugen Kopfhauben. Als sie nun plöt z lich Wind und Kälte spürten, warfen sie die Köpfe hoch, schlugen mit den Flügeln und zerrten an ihren Fußfesseln.
    Einem Tier wurde die Haube abgenommen, die Schnüre, die seinen Schnabel hielten, fielen. Der Tarn stieß seinen Kriegsschrei aus, einen Schrei, der sogar die heulenden Winde des Thassa übertönte.
    Den Männern lief ein Schauder der Angst über den Rücken.
    Es ist sehr schwierig, einen Tarn über das offene Meer zu lenken. Ich wußte nicht, ob sie sich über dem Wasser kontrollieren ließen. Im allgemeinen lassen sie sich nicht einmal unter Anwendung eines Tarnstabs vom Land fortbringen.
    Ich nahm mein Fernglas von der Schulter und reichte es einem Seemann. Dann wandte ich mich an einen Off i zier. »Laß ein Boot zu Wasser.«
    »Bei dieser See?«
    »Mach schon!« rief ich.
    Das Boot wurde ins Wasser gesetzt. An einem der R u der, als gehörte er dorthin, saß der Sklavenjunge Fisch. Mein Rudermeister übernahm die Steuerung.
    Von Lee näherten wir uns dem ersten der großen Rundschiffe, dessen Deck ich erkletterte.
    »Du bist Terence, Söldnerführer aus Treve?«
    Der Mann nickte.
    Treve ist eine Banditenstadt in den unzugänglichen Voltai-Bergen. Kaum jemand kennt ihre genaue Lage. Vor Jahren hatten die Tarnkämpfer Treves sogar der Tarnkavallerie Ars Widerstand geleistet. In Treve kennt man keine Landwirtschaft, sondern lebt im Herbst von den Überfällen auf die Ernte anderer. Man ernährt sich von Plünderung. Die Bürger Treves sollen zu den stolz e sten und rücksichtslosesten auf Gor gehören. Sie lieben die Gefahr. Ihre Stadt ist angeblich nur auf dem Rücken eines Tarn erreichbar. Ich hatte einmal ein Mädchen g e kannt, das aus dieser Stadt kam – Vika aus Treve.
    »Du hast in den zehn Rundschiffen hundert Tarns mit ihren Reitern?«
    »Ja«, sagte er, »und wie verlangt, ist an jedem Tarn ein Knotenseil befestigt, an dem sich fünf Seeleute aus Port Kar festhalten können.«
    Ich blickte in den offenen Laderaum des Rundschiffes. Der gefährliche gebogene Schnabel des Tarn hob

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