GOR-Zyklus 10 - Die Stammeskrieger von Gor
Dattelhändler, Hakim aus Tor geheißen. Der Mann ist nicht besonders klug, doch sonst ganz in Ordnung. Wir sind zufällig aneinander geraten. Wenn du ihn b e freist, würde man an den Lagerfeuern sicher positiv von deiner Großzügigkeit und Gastfreundschaft sprechen.«
»Man wird sich an den Lagerfeuern ein anderes Th e ma suchen müssen«, sagte der Mann.
Mehrere Männer saßen mit ihm auf der Plattform; d a zwischen niedrige Tische mit Nüssen, Früchten, geröst e tem Verr, verschiedene Brotsorten. Mehrere Sklavinnen knieten am Rand der Plattform und warteten darauf, die Männer zu bedienen. Einige trugen hohe Kragen. Im G e gensatz zu den Männern waren die Mädchen nicht ve r schleiert.
»Ich habe lange darauf gewartet, dich vor mir knien zu sehen«, sagte der Mann und hob die Finger. Vier Mä d chen hasteten mit klirrenden Sklavenglöckchen zu Ha s san und mir. Sie blickten zu der Gestalt auf der Plattform. »Seid ihnen zu Gefallen«, befahl er. Wir wehrten uns. Mit Lippen, Zungen und zärtlichen Fingern machten sich die Mädchen daran, uns Freude zu bereiten. Die Fesseln schnitten uns in die Handgelenke. Die Seile um unsere Hälse engten uns ein. Wir vermochten uns nicht zu b e freien. Die Anwesenden sahen belustigt zu und weideten sich genüßlich an der Hilflosigkeit, in der wir die han d festen Zärtlichkeiten über uns ergehen lassen mußten.
Wieder hob der Verschleierte einen Finger. Andere Mädchen eilten mit leckeren Bissen herbei, die sie uns in den Mund steckten. Ein Mädchen hielt uns den Kopf; andere schütteten uns Wein in den Mund – turischen Wein, süß und schwer, Ta-Wein aus den berühmten Ta-Trauben von den Hängen Cos', Ka-la-na-Wein, herb und trocken, aus dem fernen Ar. Uns schwirrten die Köpfe. Wir vernahmen Musik. Musiker hatten den Raum betr e ten. »Feiert«, sagte der Mann auf der Plattform und klatschte in die Hände. Wir schüttelten die Köpfe, ve r suchten den Einfluß des Weins loszuwerden. Wir weh r ten uns. Ich versuchte, mich den übereifrigen Lippen und Händen der Sklavinnen zu entziehen. »Tafa liebt dich«, flüsterte eine. Mein Wächter hielt mich am Haar fest. Ich schloß die Augen. Ihre Lippen berührten mich am linken Ohr. »Tafa liebt dich, Herr«, flüsterte sie. Ich war ve r blüfft. Plötzlich wurde mir klar, daß ich das Mädchen schon einmal gesehen hatte – sie war eine von den beiden Mädchen, die Hassan in der Wüste erbeutet hatte, ehe wir uns kennenlernten. Wir hatten sie zusammen mit Zina in der Oase der Zwei Krummsäbel verkauft.
Ich versuchte, mich von ihr zu lösen, wurde aber fes t gehalten. »Tafa möchte dir Freude machen«, flüsterte sie. Ich spürte die Lippen eines zweiten Mädchens an Bein und Hüfte, am Glied.
Die verschleierten Männer beobachteten mich l ä chelnd, schweigend.
Wieder klatschte der Herr der Kasbah in die Hände. Vor uns erschien ein Mädchen auf den Kacheln; sie trug Ketten.
Hassans Augen waren ausdruckslos.
Es war Alyena.
»Erinnerst du dich an dieses Mädchen?« wandte sich der Verschleierte an Hassan.
»Ja.«
»Von diesem Geschöpf habe ich vorhin gesprochen. Sie ist die Kleinigkeit, an der ich Interesse hatte – ehe du sie mir nahmst. Ich habe sie wieder an mich gebracht.«
Alyena erbebte unter Hassans Blick.
»Man hat mich in der Nähe des Roten Felsens eing e fangen«, sagte sie. Tränen standen ihr in den Augen.
»Sie war in Begleitung mehrerer Männer«, sagte der Mann auf der Plattform. »Sie alle haben gut gekämpft und vermochten in die Wüste zu entkommen.«
Wie konnte es dann sein, fragte ich mich, daß die lie b liche Alyena hier vor uns stand?
»Seltsamerweise«, fuhr der Mann fort, »drehte dieses Mädchen plötzlich ihre Kaiila herum, obwohl sie bereits so gut wie in Sicherheit war, und galoppierte zur Oase z u rück.«
Die Oase der Schlacht am Roten Felsen mußte in di e sen Minuten bereits in Flammen gestanden haben.
»Natürlich wurde sie sofort gefangengenommen«, erklä r te der Mann. »Sie rief immer wieder den Namen Ha s san.«
Es war zu sehen, daß Hassan sich ganz und gar nicht darüber freute. Sie hatte seinem Befehl zuwider geha n delt, ganz zu schweigen von dem Umstand, daß sie als Sklavin seinen Namen nicht hätte aussprechen dürfen.
»Ich liebe dich, Herr!« rief das Mädchen jetzt. »Ich wollte bei dir sein!«
»Du bist eine entflohene Sklavin«, erwiderte er.
Sie begann zu weinen. »Verzeih mir, Herr!« rief sie. »Ich liebe dich!« Sie hatte ihr Leben riskiert, um
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