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GOR-Zyklus 12 - Die Bestien von Gor

GOR-Zyklus 12 - Die Bestien von Gor

Titel: GOR-Zyklus 12 - Die Bestien von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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wieder. Wissende und viele andere waren hier unterwegs. Zeremonien und Opferu n gen fanden statt. In einem Winkel wurde ein junger we i ßer Bosk geschlachtet. Weihrauch brannte, und Glöc k chen erklangen, es wurde gesungen.
    Schließlich hatte ich die hohen Plattformen am Zaun erreicht.
    Die beiden verkauften Sklavinnen von der Erde kni e ten an einem der Pfosten, die die Plattformen stützten; sie waren nackt und trugen die Hände auf dem Rücken g e fesselt. Sie sahen mich verstört an. Sie hatten ihre erste Nacht in der Gewalt eines Mannes hinter sich. Ihre Obe r schenkel waren blutverschmiert, der Oberarm der Du n kelhaarigen war blau angelaufen. Die rothäutigen Jäger gehen mit ihren Haustieren nicht gerade sanft um.
    Ich erstieg die Treppe zur Plattform, denn ich wollte mir das Sardargebirge im Morgenlicht anschauen. B e sonders im Frühling, wenn die Sonne auf den schneeb e deckten Gipfeln funkelt, kann das ein sehr schöner A n blick sein.
    Ja, das Panorama war in der Tat atemberaubend, noch eindrucksvoller, als ich erwartet hatte. Wortlos stand ich im kühlen, sonnigen Morgen.
    Ganz in meiner Nähe hatte sich der rothäutige Jäger aufgestellt. Auch er schien ungemein beeindruckt zu sein.
    Plötzlich hob er die nackten Arme den Bergen entg e gen.
    »Möge die Herde kommen«, sagte er auf Goreanisch. Dann griff er in den Beutel, der zu seinen Füßen lag, und nahm vorsichtig eine kleine Skulptur aus blauem Stein heraus, die einen Nord-Tabuk darstellte. Ich wußte nicht, wie lange es dauerte, eine solche Figur zu machen – s i cher viele Nächte im Licht der ovalen Lampen.
    Er stellte den winzigen Tabuk auf die Planken zu se i nen Füßen und breitete erneut die Arme aus. »Laßt die Herde kommen«, sagte er. »Ich gebe euch diesen Tabuk. Er hat mir gehört, jetzt gehört er euch. Gebt uns jetzt die Herde, die unser ist.«
    Dann senkte er die Arme, bückte sich, schloß den Beutel und verließ die Plattform.
    Mein Blick fiel auf die Kaissaflagge, rot und gelb k a riert, die am oberen Rand des Amphitheaters aufgezogen worden war. Sie wurde von den Standarten Cos' und Ars flankiert.
    Das Amphitheater war geöffnet. Ich eilte die Treppe hinab.
    Ich würde hundert Gold-Tarn gewinnen.
     
    Im weiten Rund herrschte eine ausgelassene Stimmung. Männer standen auf ihren Sitzen, schwenkten die Mützen und brüllten durcheinander.
    »Scormus aus Ar!« riefen sie. »Scormus aus Ar!«
    Die Hymne Ars wurde gesungen, doch die Melodie ging im allgemeinen Getöse beinahe unter.
    Man konnte kaum etwas erkennen.
    »Er ist da!« rief der Mann neben mir.
    Ich stellte mich auf den Rand unserer Sitzreihe und blickte in die Tiefe. Auf der Bühne entdeckte ich in der Robe der Spieler Scormus aus Ar, den temperamentvo l len jungen Champion aus Ar. Er befand sich in Begle i tung etlicher Männer aus seiner Heimatstadt. Der Tisch mit dem Kaissabrett stand in der Mitte der Bühne, zu F ü ßen des riesigen, schräg emporragenden halbkreisförm i gen Amphitheaters. Er kam mir winzig vor, so weit en t fernt.
    Scormus hob der Menge die Hände entgegen, und die weiten Ärmel seiner Robe rutschten ihm über die Arme zurück. Das Cape wurde ihm von zwei anderen Spielern aus Ar abgenommen. Seine Mütze warf er in die Menge. Die Zuschauer rauften darum.
    Wieder hob er die Arme.
    Im gleichen Augenblick ertönte neues Jubelgeschrei, denn nun trat Centius aus Cos mit seinem Gefolge auf die Bühne. Die Hymne von Cos wurde angestimmt.
    Centius aus Cos trat an den Rand der Steinbühne, etwa fünf Fuß über den unteren Reihen, und hob eine Hand. Er lächelte.
    Das Amphitheater dient natürlich nicht nur der Präse n tation von Kaissaspielen, sondern erlebt auch Dichterl e sungen, Konzerte, Theateraufführungen und Opern. G e naugenommen ist so ein großer Rahmen für ein Kai s saspiel eher die Ausnahme. Die meisten Sardarspiele fi n den auf freiem Feld statt, vor sanft ansteigenden Z u schauerreihen auf den Flanken kleiner Hügel, und viele Kämpfe finden gleichzeitig statt. Hinter jedem Spielbrett steht eine große senkrechte Tafel, auf deren linker Seite die Züge nacheinander mit Kreide vermerkt werden, während der Hauptteil der Tafel die Quadrate des Spie l bretts und die Stellung der Spielsteine wiedergibt. Auf diese Weise hat man sowohl eine Liste der bisher g e machten Züge wie auch eine Darstellung des Spielsta n des vor Augen. Junge Spieler nehmen diese Eintragungen und die Verschiebungen der Figuren-Nachbildungen vor. Die gültige

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