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GOR-Zyklus 14 - Kampfsklave auf Gor

GOR-Zyklus 14 - Kampfsklave auf Gor

Titel: GOR-Zyklus 14 - Kampfsklave auf Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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Landstriche führen. Eine Erklärung dafür bekommt man erst, wenn man sich anhand einer Karte vergegenwärtigt, daß die meisten dieser Straßen unmittelbar zu Grenzen führen, daß es sich somit, genau genommen, um Transportwege für das Militär handelt. Noch klarer wird das Bild, wenn man erkennt, daß die Versorgungsdepots in der Regel vierzig Pasangs voneinander entfernt sind. Vierzig Pasangs – das ist der durchschnittliche Tagesmarsch eines goreanischen Infanteristen. Ich fragte mich, warum die Truppen die Stadt verließen. Normalerweise hätte man erwarten können, daß die Soldaten am frühen Morgen aufbrachen, um noch einen vollen Tagesmarsch absolvieren zu können. Ich schaute den Kämpfern nach. Sie wurden von zwei Offizieren geführt, ebenfalls zu Fuß. Zwei weitere Offiziere, vermutlich Subalterne, bewegten sich links und rechts von der Kolonne. Die Männer waren im Gleichschritt marschiert, und das verfehlte seine dramatische Wirkung nicht. Man spürte, daß es sich nicht um eine beliebige Ansammlung von Männern handelte, sondern um eine Einheit. Hinter den beiden Offizieren, einen oder zwei Schritte vor dem rechten Mann der ersten Reihe, schritt der Standartenträger aus – die Fahne zeigte die Abbildung eines silbernen Tarn. Solche Standarten sind zuweilen mehr als hundert Jahre alt. Der goreanische Kämpfer ist vorwiegend Berufssoldat und gehört der Kriegerkaste an. In Anbetracht der grausamen Auslese, die bei seinen Vorfahren geherrscht hat, war er gewissermaßen für seinen Beruf geboren. Speer und Krieg liegen ihm im Blut.
    Die Kolonne war verschwunden. Sobald Soldaten die Hauptstraße verlassen, kann man sie mit Bosk- oder Tharlarion-Wagen versorgen. Außerdem ist ein Nachschub durch die Luft, mit Tarns, möglich. Man sollte vielleicht noch erwähnen, daß sich solche Einheiten, die in der Regel ziemlich klein sind, durchaus auch vom wildreichen goreanischen Land ernähren können. Außerdem lassen sich in bestimmten Gebieten die Dörfer zu Abgaben zwingen, um die Versorgung sicherzustellen. Beweglichkeit und Überraschungsschläge bestimmen die goreanischen Strategien – sie ziehen den Überfall der langen Belagerung oder dem offenen Konflikt größerer Truppenverbände in weiträumigen Gebieten vor. So wäre es sehr ungewöhnlich, wenn eine goreanische Stadt mehr als fünftausend Kämpfer gleichzeitig im Sold hätte.
    Unbehaglich faßte ich mir an den Sklavenkragen. Ich hatte dem Gespräch zwischen meiner Herrin und Melpomene entnommen, daß es zwischen Ar und der Salerianischen Konföderation gewisse Unstimmigkeiten gab. Lady Melpomene wollte Ar noch heute abend verlassen. Lady Florence hätte beispielsweise durch die Aufschrift meines Kragens als Bürgerin Vondas identifiziert werden können, eine der Städte der Konföderation. Sollte es zu offenen Feindseligkeiten kommen, mochte sich das sehr nachteilig für sie auswirken – vielleicht würde man uns beide von ein und derselben Plattform verkaufen. Ich fragte mich, wie sie sich in einem Sklavenkragen machen würde. Wie sie nackt aussah, wußte ich natürlich, denn ich war ihr Seidensklave. Jedenfalls mochte meiner Herrin zu raten sein, Ar so schnell wie möglich zu verlassen und sich in ihr Haus im Urlaubsort Venna zu begeben. Meine Unruhe nahm zu. Je eher wir die Mauern Ars hinter uns ließen, desto besser schien es mir. Meine Sorge galt natürlich nicht nur meiner Herrin, sondern auch mir selbst. Goreanische Männer haben wenig Geduld mit Seidensklaven.
    Etwa fünfzig Meter entfernt wurde eine weitere Sänfte vorbeigetragen, gefolgt von etlichen hübschen Sklavinnen, die daran festgekettet waren.
    Mein Blick fiel auf das Mädchen, das vor dem Laden des Philebus am Boden festgemacht war. Zu meiner Überraschung, die ich mir natürlich nicht anmerken ließ, hatte sie mich angeschaut. Sie wandte den Kopf ab. Sie schien meinen Blick zu spüren, denn sie setzte sich unwillkürlich aufrecht hin, den Kopf gegen die Wand gelehnt. Mein Gedanke wanderte von den Mädchen hinter der Sänfte zu der Sklavin vor mir. Was für eine herrliche Welt, auf der den Männern solche Frauen zur Verfügung standen!
    »Ich bin durstig«, sagte sie.
    »Dann knie nieder.«
    »Niemals!«
    Ich wandte mich ab.
    »Ich knie ja schon«, sagte sie.
    Ich schaute sie an. Sie kniete.
    »Sklavin!« sagte der männliche Seidensklave, der am nächsten Ring festgemacht war.
    Irgendwie hatte ich gewußt, daß das Mädchen mir gehorchen würde. Sie kniete vor mir. Sie hatte

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