GOR-Zyklus 14 - Kampfsklave auf Gor
die Metallstange geschlagen.
»Hier!« rief Kenneth. Ich drehte mich um, folgte dem Klang seiner Stimme und ließ mich wehrlos von ihm in die Box hinabziehen. Barus tauchte einen Schwamm in einen Eimer und benetzte meinen Kopf.
»Du machst dich großartig!« sagte Kenneth beruhigend.
Ich konnte ihm nicht mehr antworten.
Barus wusch mir Blut und Sand ab.
»Etwas zu trinken«, sagte Kenneth zu Taphris, die neben uns kniete.
Sie hielt Kenneth die Flasche hin. Darin befand sich mit reichlich Zucker versetztes Wasser, das er mir einflößte. Ich spuckte einen Handvoll in den Sand.
Barus rieb meinen Körper ab. Mit schwacher Bewegung schob ich ihn fort. An Schweiß und Wasser, so hoffte ich, würden die Schläge abgleiten, soweit sie in seitlichem Winkel auftrafen.
Dann trocknete er das Leder meiner Fäuste, damit es nur gut Halt fand, wenn es auf Fleisch traf.
Wieder ertönte das Zeichen, ein durchdringender, hallender Ton.
»Du hast ihn im Griff«, sagte Kenneth. »Mach ihn fertig!«
Ich wurde förmlich hochgestoßen und torkelte in die Mitte der Kampfgrube. Kenneth mußte den Verstand verloren haben. Allerdings hatte er schon viele hundert Kämpfe dieser Art mitgemacht.
Ich steckte den ersten Hieb ein und torkelte zur Seite. Im Aufrichten, stolpernd, hämmerte ich Kaibar die Faust in den Bauch. Er griff nach mir, doch ich schlug die Hände zur Seite und traf ihn links am Gesicht. Schwankend standen wir im Sand.
»Kämpft!« rief der Schiedsrichter. »Kämpft!« forderte die Menge, ein aufgeregtes, buntes Gemisch von Männern aus niedriger Kaste, in dem man aber hier und dort auch verschleierte freie Frauen ausmachen konnte. Auf besonders günstigen Plätzen saßen vereinzelt auch Angehörige hoher Kasten, erkennbar an den Farben und der Beschaffenheit ihrer Gewänder. Hinter einem Gitter drängten sich Sklavinnen, die dem jeweiligen Champion ihrer Ställe zujubelten.
»Kämpft!« forderte der Schiedsrichter. Seine Peitsche traf Kaibar.
Plötzlich war mir kalt. Ich erkannte, daß ich mich von Barus hätte abtrocknen lassen müssen. Ich bekam Angst vor Muskelkrämpfen. Schweiß und Wasser bildeten auf meiner heißen Haut eine klebrige Schicht, an der Kaibars Leder wohl eher festhaken würde.
»Kämpft!« wiederholte der Schiedsrichter und hieb nun nach mir.
Kaibar und ich torkelten wieder aufeinander los. Ich hatte bisher achtzehn Kampfperioden überstanden.
Und plötzlich wollte mir scheinen, als hätte ich wieder die Gunni an den Händen und stünde in der Trainingsscheune vor dem mächtigen Holzpfeiler. Wie aus der Ferne vernahm ich das Geschrei der Menge. Ich arbeitete gegen die Zeit. Wie eine Lawine prasselten Hiebe gegen den dröhnenden Pfosten. Lachend, tobend, frohlockend, schrecklich – bis der Pfosten vor mir splitterte.
»Halt, halt!« rief Kenneth. Er lief zu mir und hielt mich fest. Blutüberströmt stand ich im Sand. Zu meinen Füßen, sandbedeckt, lag Kaibar. Er war bewußtlos.
»Ist er tot?« rief jemand.
»Nein!« gab der Schiedsrichter zurück.
Ich wurde in die Mitte des Rings gezerrt, und der Schiedsrichter und Kenneth hoben meine Arme in die Höhe. Ich hatte gesiegt.
Den Kopf zurücklegend, atmete ich tief ein. Meine Hände waren angeschwollen. Die blutigen Lederstreifen wurden mir von den Händen geschnitten.
»Ich werde einen Champion aufbieten, der deinen Jason besiegen kann!« brüllte Miles aus Vonda von der Bande.
»Dann bring ihn!« rief Kenneth. »Die Ställe der Lady Florence aus Vonda erwarten ihn!«
Ich hatte den Champion der Ställe des Miles aus Vonda schon vor zwei Wochen besiegt. Es war der Kampf gewesen, der meine führende Position bei den Ställen aus der Umgebung Vondas festigte. Nach diesem Kampf hatte ich als Champion festgestanden. Miles aus Vonda aber hatte diesen Sieg nicht verwunden. Dabei ging es nicht nur darum, daß sein eigener Champion besiegt worden war und er beim Wetten ziemlich viel Geld verloren hatte, sondern auch darum, daß er vor längerer Zeit einmal von Lady Florence abgewiesen worden war – wie etliche andere jüngere Herren der Gegend, die sich um eine Gefährtenschaft bemüht hatten.
Halb zerrte, halb schob man mich inmitten einer Menschenmenge durch das Gittertor, das den Ring abschloß. Barus und Kenneth blieben neben mir, Taphris folgte nach. Dem Publikum würde sogleich ein neuer Kampf geboten werden. Zahlreiche Glückwünsche wurden geäußert, von freien Personen wie auch von Sklaven.
»Gut gemacht, Jason«, sagte Kenneth.
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