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GOR-Zyklus 15 - Der Schurke von Gor

GOR-Zyklus 15 - Der Schurke von Gor

Titel: GOR-Zyklus 15 - Der Schurke von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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fragte ein rothaariges Mädchen, das sich zwei Ledergurte um den Leib gebunden hatte.
    »Brot, Herr?« fragte eine blonde Schönheit, kaum daß das andere Mädchen weitergegangen war. Sie hielt mir ein silbernes Tablett hin, auf dem dampfendes goreanisches Brot aus Sa-Tarna-Korn lag. Ich nahm ein Stück und goß mir aus dem kleinen Silbergefäß heiße Butter darüber. Dann schickte ich das Mädchen mit einer Kopfbewegung fort.
    »Trotz allem«, sagte Kliomenes, »wäre mir lieber, wenn er keine Maske trüge.«
    »Du mußt endlich begreifen«, sagte Policrates, »daß seine wahre Identität geheim bleiben muß.« Er deutete in die Runde. »Was sollte geschehen, wenn einer dieser Männer zum Verräter würde und später unseren Gast identifizierte und bloßstellte, etwa gegen Gold? Oder wenn sein Gesicht von einer Sklavin gesehen würde, die später, wenn sie verkauft oder verschenkt worden ist, dem Mann begegnet und ihn gegen ihren Willen durch ihre Reaktion verrät?«
    Kliomenes nickte mürrisch und wandte sich wieder seinem Wein zu.
    »Wissen denn hier sogar die Sklavinnen, daß ich Ragnar Voskjards Kurier bin?« fragte ich.
    »Selbstverständlich«, erwiderte Policrates. »Dieses Fest wurde anläßlich deiner Ankunft angeordnet, zur Feier des Versprechens, das der Topas darstellt. Und selbst wenn das nicht so wäre, ist es schwierig, Gerüchte dieser Art in den Küchen und Gehegen zu unterbinden. Die kleinen Dirnen, auch wenn sie Ketten tragen, klatschen gern und erzählen jede Kleinigkeit sofort weiter.«
    Ich lächelte.
    »Fleisch, Herr?« fragte ein nacktes Mädchen, das neben mir kniete. Sie hielt mir ein Tablett mit kleinen Würfeln gerösteten Boskfleisches hin, in denen Spieße steckten. Ich nahm mehrere und tauchte sie vor dem Essen noch in eine Sauce, die auf demselben Tablett stand. Die kleinen Spieße legte ich anschließend wieder auf das Tablett.
    »Glaubst du wirklich«, wandte sich Policrates an mich, »daß die Flotte des Ragnar Voskjard in zwanzig Tagen voll getakelt und ausgerüstet zur Stelle sein kann?«
    »Ich sehe in dieser Hinsicht keine Schwierigkeiten«, versicherte ich ihm.
    »Gut«, gab er zurück.
    »Trauben, Herr?« fragte eine leise Mädchenstimme dicht neben mir. Ich schaute die Sklavin an, unterdrückte aber jede Reaktion. Es war die ehemals freie Frau, die auf den Piers von Victoria versklavt worden war. Eine unglaubliche Veränderung war mit ihr vorgegangen. Sie war lieblich anzuschauen, eine voll erblühte Frau, die sich ihrer selbst und ihrer Stellung klar bewußt war. »Herr?« fragte sie. Ich lächelte. Am liebsten hätte ich sie in die Arme genommen.
    »Wie ich sehe, gefällt sie dir«, sagte Policrates. »Wenn du willst, kannst du sie später in deiner Kammer empfangen.«
    »Vielleicht«, sagte ich achselzuckend.
    Der Peitschentanz nahm seinen Fortgang.
    »Obst, Herr?« fragte eine andere schüchterne Stimme vor mir. Das Mädchen hatte angstvoll den Kopf gesenkt.
    »Sie hat Angst vor dir«, sagte Policrates, »denn sie weiß, daß du der Kurier Ragnar Voskjards bist. Außerdem ist sie vielleicht durch meine Nähe eingeschüchtert – sie weiß, welche Stellung ich hier innehabe. Sie ist neu und noch nicht richtig ausgebildet.«
    Das dunkle Haar türmte sich locker auf ihrem Kopf. Ein geflochtenes gelbes Band hielt es zusammen.
    »Exquisit, nicht wahr?« fragte Policrates.
    Ich legte der Sklavin den Daumen unter das Kinn und hob ihren Kopf. Die sanften braunen Augen begegneten angstvoll meinem Blick. In ihnen stand ein Ausdruck, der mir von anderen Mädchen, die vor ihrem Herrn standen, bekannt war. Das fand ich interessant. Sie erkannte mich nicht.
    Ich fand, daß Miß Beverly Henderson eine prächtige kleine Sklavin abgab.
    »Ein hübsches Ding«, sagte ich und blickte hinter Miß Henderson her, die wir weitergeschickt hatten. »Wie nennst du sie?«
    »Beverly.«
    »Du bist grausam«, bemerkte ich lächelnd, »du gibst ihr einen Erdennamen.«
    »Sie kommt von der Erde.«
    »Oh.«
    »Magst du Erdenmädchen?«
    »Ja.«
    »Die da ist noch ungeschliffen«, bemerkte er, »doch mit der Zeit wird sie sich zu einer ausgezeichneten Sklavin mausern.«
    »Zweifellos.«
    »Kliomenes hat sie in der Piratenkette, der Taverne des Hibron, aufgetan«, sagte er. »Sie glaubte sich bei ihm sicher und erzählte ihm, auf der Erde habe sie Beverly geheißen. Und, stell dir vor, sie lehnte die Hilfe eines Mannes ab, eines gewissen Jason aus Victoria, des Mannes, dem du ein wenig ähnlich

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