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GOR-Zyklus 15 - Der Schurke von Gor

GOR-Zyklus 15 - Der Schurke von Gor

Titel: GOR-Zyklus 15 - Der Schurke von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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aufgestiegen war; daß er sich wieder voller Stolz nach den Regeln und Vorstellungen seiner Zunft richtete, daß die Fesseln, mit denen er sich vor langer Zeit schmerzvoll und doch auch geschickt selbst eingeschnürt hatte, längst zerrissen und abgeworfen worden waren, daß er sich gleichsam wie ein erzürnter Larl aus einem Netz befreit hatte, das zu schwach für ihn geworden war. Er hatte sich daran erinnert, daß er Callimachus war, Angehöriger der Kriegerkaste, ein Mann, dem der Stahl und das rote Tuch dieser stolzen Vereinigung anvertraut worden war. Ich nahm nicht an, daß er diese Dinge jemals wieder vergessen würde.
    »Ich habe mit Glyco, dem Kaufmann aus Port Cos gesprochen«, berichtete Callimachus. »Er wird Callisthenes holen, Hauptmann der Soldaten aus Port Cos in Victoria, beauftragt mit der Suche nach dem Topas. Er wird zur zwanzigsten Ahn hierher kommen.«
    »Er muß sich verkleiden«, forderte Tasdron. »Überall gibt es Spione.«
    »Das wird Glyco ihm schon klarmachen«, meinte Callimachus.
    Ich beobachtete Peggy, das langhaarige, langbeinige blonde Sklavenmädchen von der Erde, das vor der gegenüberliegenden Mauer kniete. Ihre Schultern zuckten, so heftig schluchzte sie. Sie war dem Manne so nahe, den sie rückhaltlos und verzweifelt liebte; trotzdem durfte sie als hilflose Sklavin kein Wort darüber verlieren.
    »Hast du unter den Männern aus Victoria herumgehorcht?« wandte sich Callimachus an Tasdron. »Gibt es in der Stadt Unterstützung für unser Tun?«
    »Ich habe mich auf das Unauffälligste erkundigt«, sagte Tasdron bedrückt, »aber ich fürchte, wir haben hier bei gefährlichen Machenschaften dieser Art mit wenig Hilfe zu rechnen.«
    »Dann können wir aus Victoria also keine Hilfe erwarten?« fragte Callimachus.
    »Nein.«
    Mein Blick kehrte zu dem Mädchen an der Wand zurück. Sie, eine Sklavin, war dorthin verbannt worden, damit sie das Gespräch von Männern und Sklavenherren nicht mithören konnte. Gleichzeitig war sie dicht genug bei uns, um schnellstens zu neuem Dienst herbeigerufen zu werden. Sie weinte immer noch. Ich wandte den Blick ab. Sie war ja nur eine Sklavin, und Sklavinnen hatten keine Bedeutung.
    »Wir müssen dafür sorgen, daß Aemilianus, Hauptmann der Streitkräfte von Ar-Station in Victoria, ebenfalls heute abend an diesem Treffen teilnimmt«, sagte Callimachus.
    »Sicher ist es deiner Aufmerksamkeit nicht entgangen«, sagte Tasdron lächelnd, »daß Cos und Ar sich derzeit im Kriegszustand befinden.«
    »Nein«, erwiderte Callimachus. »Trotzdem meine ich, daß die gemeinsamen Flußinteressen von Port Cos und Ar-Station, und auch von Cos und Ar selbst, dazu führen müßten, daß unser Plan gründlich geprüft wird.«
    »Die Verantwortlichen aus Port Cos und Ar-Station würden sich eher gegenseitig an die Kehle fahren, als sich in Victoria zu einem Wein zusammenzusetzen«, meinte Tasdron.
    »Die Probleme von Port Cos sind nicht identisch mit denen, die Cos hat«, widersprach Callimachus, »und das gleiche gilt für die Probleme der Ar-Station gegenüber denen von Ar.«
    »Genaugenommen ist Ar-Station ein Vorposten Ars«, sagte Tasdron. »Ganz im Gegensatz zu Port Cos, bei dem es sich um eine Kolonie handelt und dessen Bindungen zu Cos weitgehend historisch und kulturell betont sind.«
    »Dennoch sind Wächter dieser beiden Instanzen seit Wochen in Victoria und haben keine Anstrengung unternommen, gegeneinander vorzugehen.«
    »Vielmehr sind sie sich geflissentlich aus dem Weg gegangen«, sagte Tasdron nachdenklich.
    »Die Lage der Hauptquartiere dürfte beiden Seiten bekannt sein«, meinte Callimachus.
    »Stimmt«, räumte Tasdron ein.
    »Und doch hat keiner die Stellung der anderen gestürmt.«
    »Stimmt«, wiederholte Tasdron.
    »Hast du dann nicht auch den Eindruck, daß die Soldaten andere Dinge im Sinn haben, die wichtiger sind als die Differenzen, die zwischen beiden Städten bestehen?«
    »Mag sein.«
    »Ich unterstelle, daß die Sicherheit am Fluß beiden wichtiger ist als die fernen Kriege ihrer Verbündeten«, meinte Callimachus.
    »Das mag stimmen«, sagte Tasdron, »aber es wäre doch auf keinen Fall etwas, was man offen zugibt.«
    »Was könnte klarer darauf hindeuten, als die Anwesenheit beider Parteien in Victoria, ohne daß es zu Auseinandersetzungen gekommen ist?«
    »Aemilianus wird sich niemals mit uns besprechen, wenn er erfährt, daß auch Callisthenes an den Beratungen teilnehmen soll, ebenso wird Callisthenes an keinem Treffen

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