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GOR-Zyklus 16 - Der Leibwächter von Gor

GOR-Zyklus 16 - Der Leibwächter von Gor

Titel: GOR-Zyklus 16 - Der Leibwächter von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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sagte ich.
    »Bah!« rief sie. »Eine Goreanerin ist tausendmal leidenschaftlicher als eine Erdendirne.«
    »Möglich«, sagte ich lächelnd. »Geh zum Fenster. Es ist spät geworden.«
    Durch die dunkle Kabine ging sie vorsichtig zwischen den Scherben hindurch zum Fenster. Ich band der Sklavin die Augenbinde wieder um den Kopf und hielt ein Stück Seidenstoff als Knebel bereit.
    »Willst du mich mitnehmen?« fragte sie.
    »Ja«, antwortete ich. Ich sagte mir, daß ich einen Abnehmer für sie finden könnte. Vielleicht Aemilianus.
    »Oh!« sagte ich plötzlich. Auf dem Niedergang vor der Tür waren Schritte zu hören.
    »Das ist Reginald«, sagte sie und hob den Kopf. Ich zweifelte nicht an ihren Worten. Sklavinnen kennen oft den Schritt ihres Herrn.
    »Reginald«, flüsterte sie verängstigt. Ihre Unterlippe zitterte. Der Mann war vor der Kabinentür stehengeblieben. Schwungvoll wurde ein schwerer Schlüssel ins Türschloß geschoben. Es war spät. Reginald war gekommen, um sich mit seiner Sklavin zu vergnügen.
    Ich hörte, wie das Vorhängeschloß an seiner Kette zur Seite fiel. »Flieh!« flüsterte mir das Mädchen zu und drehte den Kopf herum. Ihre schmalen Handgelenke wanden sich nutzlos in den Fesseln.
    Die Tür wurde nach innen geschoben, fand dann aber am Sperriegel ihren Halt. Stille trat ein.
    Ich ergriff das Zugseil, das am Brett mit dem Päckchen befestigt war, zog es durch den Sklavenkragen des Mädchens und verknüpfte die Schnur.
    »Was tust du?« wollte sie wissen.
    »Ist diese Tür verschlossen?« fragte Reginald aufgebracht von der anderen Seite. Ich lächelte. Natürlich war sie verriegelt.
    »Mach die Tür auf!« brüllte Reginald und hämmerte mit der Faust gegen das dicke Holz.
    Das Mädchen ächzte. Als sie sich bewegte, prallte ihr das an der Zugleine hängende Brett gegen das Bein.
    »Tür aufmachen!« wiederholte Reginald zornig.
    »Kannst du schwimmen?« fragte ich.
    »Nein«, antwortete sie. »Außerdem bin ich gefesselt.«
    »Mach die Tür auf!« befahl Reginald und brüllte. »Artemidorus! Surtus!«
    Ich packte das Mädchen an einem Oberarm und schob sie auf das Fenster zu. Beim Hinausblicken machte ich in der Nähe keine kleinen Boote aus.
    »O nein!« stöhnte das Mädchen. »Bitte nein!«
    Weitere Männer gesellten sich vor der Tür zu Reginald.
    Ich zog den Knebel aus meinem Gürtel und stopfte ihn ihr in den Mund. Dann warf ich das Holzbrett mitsamt dem Paket aus dem offenen Kabinenfenster; die Schnur straffte sich, bis die Last an ihrem Halskragen hing.
    »Luta! Luta!« rief Reginald. »Bist du da?«
    »Hier ist niemand, der Luta heißt!« gab ich fröhlich zurück. »Sie trägt jetzt einen Namen, den ich für sie ausgesucht habe: Shirley!«
    »Wer bist du? Wer redet da?« wollte Reginald wissen.
    »Ich nehme deine Sklavin mit, die recht ordentlich ist«, sagte ich. »Außerdem noch etwas anderes, das ich ganz interessant fand.«
    »Wer ist da? Wer ist da?« rief Reginald.
    »Jason«, antwortete ich. »Jason aus Victoria.« Ich stieg auf das Sims des zerstörten Fensters, zog das Mädchen zu mir heran und sprang ins Wasser. Im gleichen Moment hörte ich, wie sich Männer mit den Schultern gegen die verriegelte Tür zu werfen begannen.

9
     
     
    »Wer da?« rief eine Männerstimme vom Deck der Tina. »Sprich, oder es wird geschossen!«
    »Jason!« rief ich aus dem kalten, dunklen Wasser. »Jason aus Victoria. Helft mir an Bord!«
    »Es ist Jason«, sagte Callimachus' Stimme, die ich sofort erkannte. »Holt ihn an Bord!«
    Ich zerrte das Mädchen am Haar hinter mir her; sie schwamm auf dem Rücken. An ihrem Kragen war der Balken mit dem Paket befestigt, der im Wasser mitgezogen wurde.
    Hände streckten sich mir entgegen. Zwei Männer klammerten sich an die Ruderpforten und beugten sich weit hinaus. »Was haben wir denn da?« fragte einer.
    »Eine Sklavin«, antwortete ich. »Und etwas anderes, das sehr wertvoll ist.«
    Das Mädchen wurde an den gefesselten Armen an Bord gezerrt, wobei Brett und Paket an die Bordwand schlugen.
    Ich stieg hinter ihr hinauf. Kurze Zeit später stand ich erschauernd auf dem Deck der Tina.
    Callimachus umfaßte meine Arme. »Wir glaubten dich schon verloren«, sagte er.
    »Wir müssen den Rückzug vorbereiten«, sagte ich. »Den Angriff morgen früh überstehen wir nicht mehr.«
    »Wir haben auf dich gewartet«, sagte Callimachus.
    Ich bückte mich neben dem Mädchen und löste Brett und Paket von ihrem Kragen. »Bring dies in die Kabine des

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