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GOR-Zyklus 16 - Der Leibwächter von Gor

GOR-Zyklus 16 - Der Leibwächter von Gor

Titel: GOR-Zyklus 16 - Der Leibwächter von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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kleine Boote herum, bemannt von Piraten. Wut erfüllte mich bei ihrem Anblick. Mit diesen Booten wurde nach Überlebenden gesucht, die auf einer solchen Jagd keine Überlebenschance hatten. Sie würden mir die Rückkehr zur Tina erschweren. Mein Blick suchte schließlich das dick umwickelte, wasserdichte Paket auf dem Tisch. Es stellte einen ungeheuren Wert dar, wenn man seinen Inhalt nur richtig einsetzen konnte. Nach einem letzten Blick auf die Schiffe der Piratenflotte und die wehrhaften Verteidiger kehrte ich an den Tisch zurück und setzte mich nieder.
    Daß unsere Männer sich so lange hatten halten können, lag vorwiegend an zwei Faktoren: erstens am Gedränge der Piratenflotte, das den Einsatz von Rammen und Scherblättern erschwerte, und zweitens an der ungewöhnlich großen Zahl und Kampfgeschicklichkeit der Ar-Soldaten, die in den Laderäumen der Schiffe aus Ar-Station auf ihren Einsatz gewartet hatten.
    Die Taktik, die mir in einer solchen Situation auf der Hand zu liegen schien, hatte Voskjard noch nicht angewandt. Daraus begann ich zu schließen, daß er vielleicht gar nicht bei seiner Flotte war, daß sie womöglich unter dem Kommando eines Untergebenen stand.
    Mit Siegelwachs schloß ich behutsam die Öltuchhülle, die ich zu einem rechteckigen Päckchen zusammenfaltete und mit Bindefaser sicherte. Das Mädchen beobachtete mich. Ich stand auf, riß einen Streifen der Bettdecke ab und benutzte ihn als Augenbinde.
    »Verzeih mir, Herr!« sagte sie wimmernd.
    Nun brach ich ein Brett von der Wand, ein zwei Fuß langes Regal mit allerlei Stecklöchern, um darin Dochte wie den des silbernen Kerzenhalters unterzubringen. Mit Bindefaser befestigte ich das Paket an dem Brett, von dem ich eine Art Zugschlinge ausgehen ließ. Das Brett mitsamt seiner Fracht und der Zugleine legte ich am Fenster zurecht.
    Etwa um diese Zeit hörte ich die Signalhörner der Piratenflotte, Befehle, die nach meiner Auffassung zu spät kamen. Ich schaute aus dem Fenster. Wie erwartet zog sich die Piratenflotte zurück. Die Sinnlosigkeit des Angriffs, stur und phantasielos vorgetragen, war dem Oberkommandierenden anscheinend endlich bewußt geworden. Geschickt allein oder zu zweit losgeschickt, an der Flanke abgesichert, konnten die Piratenschiffe nun ihre Rammen und Scherblätter gegen die eingeschlossenen, hilflosen, unterlegenen Schiffe einsetzen. Aber es war schon ziemlich spät. Zweifellos würde man den Angriff auf den nächsten Tag verschieben, damit sich im Schutz der Dunkelheit nicht etwa Überlebende davonmachen konnten.
    Langsam kehrte ich zur Koje zurück und nahm dem Mädchen die Augenbinde ab.
    Angstvoll blickte sie zu mir auf und kauerte sich tief in die Koje. Sie war die Frau Reginalds gewesen, eines Kapitäns der Piratenflotte.
    »Bitte, Herr!« flehte sie. »Tu mir nichts!«
    Wie wunderschön sie aussah in ihrem schimmernden, knappsitzenden Sklavenkragen, dessen eigentliche Schönheit in der Tiefe seiner Bedeutung lag, in dem Besitzverhältnis der Frau, die ihn trug.
    »Ein hübscher Happen bist du«, sagte ich nachdenklich. »Kein Wunder, daß Reginald dich in Bereitschaft hielt.«
    »Ja, Herr.«
    »Warum ist Artemidorus, der Erste Offizier, nicht in die Kabine gekommen und hat sich direkt überzeugt, daß du deinen Herrn angemessen erwartest?«
    »Außer meinem Herrn Reginald darf mich niemand berühren«, sagte sie stolz. »Oh!« rief sie dann. »Oh!«
    »Hast du so schnell vergessen, wem du jetzt gehörst?«
    »Dir, Herr, dir! Oh!«
    »Anscheinend bist du immer noch bereit, du kleine Köstlichkeit!«
    Mit flackerndem Blick starrte sie mich an. »Deine Hand, was tut sie mir an!« Und hilflos hob sie mir ihren Körper entgegen. »Sei gnädig!« flehte sie.
    »Nein«, sagte ich.
     
    Die Kerze auf dem Tisch war niedergebrannt. Draußen war es dunkel geworden.
    »Bitte, Herr, noch einmal!« flehte sie.
    »Du bist ein liebeshungriges, leidenschaftliches Ding«, sagte ich.
    »Ich kann nicht anders«, antwortete sie. »Ich bin Sklavin.«
    Ich lächelte vor mich hin. Die Sklaverei erweckt in jeder Frau ihr ureigenstes Wesen.
    Sanft beugte ich mich in der Koje zum wiederholten Mal über sie. Mein Messer steckte oberhalb des Bettes tief im Holz; im Notfall konnte ich schnell danach greifen.
     
    »Bin ich nicht genauso begierig und leidenschaftlich wie die Sklavendirnen von der Erde?« fragte sie.
    Ich hieß sie vor dem Bett aufstehen und band ihr die Hände auf dem Rücken zusammen. »Es gibt noch Hoffnung für dich«,

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