Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GOR-Zyklus 16 - Der Leibwächter von Gor

GOR-Zyklus 16 - Der Leibwächter von Gor

Titel: GOR-Zyklus 16 - Der Leibwächter von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
Vom Netzwerk:
Schiffe in der Nähe.«
    »Man hat dort drüben mitbekommen, daß die Tuka von der Sandbank herunter ist«, antwortete Callimachus. »Wenn man überhaupt angreifen will, dann jetzt.«
    »Aber wir sind zu dritt!« sagte jemand.
    »Zu zweit, wenn man die Tuka nicht mitrechnet«, antwortete eine Stimme.
    »Aber auch so sind wir eindeutig im Vorteil«, sagte der erste Mann. Bei einem Ruderkampf kann sich ein einzelnes Schiff kaum gegen zwei Angreifer verteidigen. Eine Bordwand wäre auf jeden Fall ungeschützt.
    »Der Kapitän drüben ist verzweifelt«, sagte ich.
    »Du kennst das Schiff?« fragte Callimachus.
    »Es war das erste Schiff, das die Formation verließ, das erste Schiff, das gegen uns losschlug«, sagte ich. »Trotz des Durcheinanders, trotz der zahlreichen Manöver und unserer Ablenkung, trotz der Voskjard-Wimpel, die wir aufgezogen haben, ist die Galeere bei uns geblieben. Sie ist uns unauffällig gefolgt.«
    »Ah«, seufzte Callimachus.
    »Ja«, sagte ich, »es ist die Tamira .«
    »Sie fährt an!« rief der Offizier.
    »Ebenso aber die Tais! « gellte eine Stimme. Ich blickte zur Seite. Die Tais, dunkel angestrichen, tief im Wasser liegend, schnittig und vom Kampf gezeichnet, eines der gefährlichsten Kampfschiffe aus der Flotte von Port Cos, fuhr unter dem Kommando von Calliodorus um das Heck der Tuka herum und am Bug der Tina vorbei. Sie hatte die Tamira ebenfalls gesichtet.
    »Sie darf nicht versenkt werden!« rief ich. »Gib ein Signal an Calliodorus!«
    »Nein«, antwortete Callimachus ernst. »Die Hörner würden unsere Position verraten.«
    Ich beobachtete das Vorrücken der Tamira. Sie war ein bewaffnetes Handelsschiff.
    »Der Kapitän muß den Verstand verloren haben«, sagte jemand.
    »Er führt sein Schiff in den Untergang«, antwortete ein Mann.
    Ich wußte nicht einmal, ob Reginald, der die Tamira führte, die Tais überhaupt bemerkt hatte.
    »Sie darf nicht versenkt werden!« rief ich. »Allenfalls können wir sie entern.«
    Holz splitterte, ächzte, dröhnte. Geschrei tönte auf.
    »Zu spät«, sagte Callimachus.
    »Blut für Port Cos«, sagte ein Mann.
    »Auf die Tamira! « flehte ich Callimachus an. »Bitte, Callimachus!«
    »Dazu ist keine Zeit«, antwortete er.
    »Andere Schiffe werden nach uns suchen«, sagte ein Offizier.
    »Wir müssen verschwinden!« empfahl Callimachus.
    Ich warf Gürtel und Schwert ab und stürzte mich von der Reling der Tina ins Wasser. »Komm zurück!« rief Callimachus.
    Gleich darauf war ich an der Bordwand der Tamira. Der dunkle Schiffsrumpf rollte in meine Richtung und drückte mich unter Wasser. Ich ertastete den Kiel mit beiden Händen, stieß mich ab und kehrte an die Wasseroberfläche zurück. Dabei geriet ich mit dem Arm gegen ein ins Wasser hängendes unbemanntes Ruder. Ringsum schwammen andere Männer. In der Nacht machte ich eine dunkle Masse aus, die einige Meter entfernt war, die Tais. Ich schob einen Mann fort, der sich im Wasser an mich klammern wollte. Meine Hand stieß gegen ein Wrackteil.
    »Sie kommt noch einmal!« hörte ich einen Mann aufschreien.
    Ich machte kehrt im Wasser. Der dunkle Umriß der Tais schien mich überfahren zu wollen. Ich wich zur Seite aus. Unter Wasser fühlte ich mich von der Bugwelle des Schiffes empor und zur Seite gehoben, und im gleichen Moment erklang das Dröhnen des zweiten Aufpralls. Einen Augenblick lang konnte ich keinen zusammenhängenden Gedanken fassen. Die Welt bestand aus Dröhnen, Bewegung und Schmerz. Und wieder kam mein Kopf über Wasser, und ich vermochte zu atmen. Ich befand mich an der Bordwand der Tais . Überall waren Männer im Wasser und schrien durcheinander. Ich streckte die Hand aus. Ich spürte das Steuerbord-Scherblatt der Tais. Im gleichen Moment bewegte sich die Klinge zurück, und die Tais löste sich mit rückwärts wirbelnden Rudern ächzend und knackend aus dem Rumpf der angeschlagenen Tamira. Durch Holzstücke und Männer schwamm ich zu dem anderen Schiff hinüber. Das Loch in der Wandung war etwa zwei Fuß hoch. Je nachdem, wie sich das Schiff bewegte, würde Wasser an mir vorbei in das Innere rauschen. Ich stieg in den Laderaum hinein. Hier war es dunkel. Eine im schwappenden Wasser schwimmende Kiste stieß mir gegen die Beine. Die Tamira erbebte, und Wasser bewegte sich nach achtern, während sich das Deck unter meinen Füßen neigte. Draußen sah ich den dunklen Umriß der Tais nach Backbord abfallen und sich langsam entfernen. Die Tais hatte ihr Werk vollbracht.
    Plötzlich

Weitere Kostenlose Bücher