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GOR-Zyklus 20 - Die Spieler von Gor

GOR-Zyklus 20 - Die Spieler von Gor

Titel: GOR-Zyklus 20 - Die Spieler von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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dem Tor warteten, ein Zeichen. Sie betraten den Garten. »Durchsucht den Garten«, befahl ich. Es konnte nicht schaden, sie beschäftigt zu halten. Außerdem wirkte ich dadurch vielleicht wie ein tüchtiger Offizier. Davon abgesehen erwarteten die Männer vermutlich einen solchen Befehl. Soweit sie wußten, sollten sie nach Bosk aus Port Kar suchen, einem Mann im gelbweißen Gewand eines Kaufmanns. Der Torwächter konnte von mir aus glauben, was er wollte, zum Beispiel daß die Soldaten den Auftrag hatten, nach entflohenen Gefangenen zu suchen. Vielleicht hatten sich welche von ihnen ja hier oben versteckt, obwohl es zugegebenermaßen nicht sehr wahrscheinlich war.
    »Tritt ein«, sagte ein Offizier.
    Ich betrat das Gebäude. »Ich habe Nachricht für Belnar. Sie betrifft Bosk aus Port Kar.«
    »Belnar ist nicht hier«, sagte der Offizier.
    »Das ist unmöglich«, erwiderte ich. »Er muß hier sein. Vielleicht hat er sich zurückgezogen.«
    »Alle sollen glauben, daß er hier ist, daß er sich zurückgezogen hat«, sagte der Offizier. »Aber er ist nicht hier. Er ist wieder gegangen. Wenn du gehst, dann gib vor, ihn gesehen zu haben. Alle sollen glauben, daß er in seinen Gemächern ist.«
    »Er kann nicht gegangen sein«, widersprach ich. »Dann wäre er mir doch auf der Brücke begegnet.«
    »Sei doch nicht so einfältig.«
    »Ich verstehe.« Ich hatte Belnar eindeutig unterschätzt. Wie naiv war die Annahme gewesen, ich könnte ihn so einfach aufspüren. Vermutlich dachten sogar die Soldaten draußen, daß er sich in seinen Gemächern befinde. Wie sollte ich ihn fassen, wenn nicht einmal die Mehrzahl seiner Leute wußte, wo er steckte? Er konnte überall in der Stadt sein. Ich war wütend. Aber anscheinend war er kurz in seinen Gemächern gewesen. Ich konnte mir den Grund denken. Er hatte sich vergewissern wollen, daß etwas von großer Wichtigkeit sicher aufbewahrt wurde. Zweifellos hatte er es mitgenommen. Er war mir unterwegs nicht begegnet, also mußte es noch einen anderen Ausgang geben.
    »Wo ist Belnar?« fragte ich.
    »Das weiß ich nicht«, sagte der Offizier.
    Vermutlich sagte er die Wahrheit. Zweifellos kannten nur wenige den Aufenthaltsort des Ubars.
    »Was ist mit meinem Bericht?«
    »Überbring ihn doch Flaminius, dem Vertrauten des Ubars«, schlug er vor.
    »Natürlich«, sagte ich und wollte mich umdrehen. Ich war wütend. Das ist genau das, was ich brauche, dachte ich. Flaminius Bericht erstatten. Plötzlich ertönten im Garten Schreie. Einer der Türwächter kam zusammen mit zweien meiner Männer herein.
    »Was ist los?« fragte der Offizier.
    Die Männer zitterten am ganzen Leib. Andere drängten sich hinter ihnen hinein. Einer von ihnen wandte sich ab und erbrach sich ins Gras. »Lysimachus ist tot«, sagte der Türwächter.
    Der Offizier, der hier in der Residenz den Oberbefehl zu haben schien, folgte den Männern durch den Garten; ich schloß mich ihm an. Augenblicke später kamen wir zu einer Lichtung. »Ich habe ihn dort gefunden«, sagte einer der Soldaten, die mit mir gekommen waren, und zeigte auf einen Busch. »Dort habe ich ihn herausgezogen.«
    »Es ist Lysimachus«, bestätigte ein Soldat.
    »Das war Lysimachus«, sagte ein anderer Soldat.
    »Zumindest ein Teil von ihm«, sagte ein dritter Soldat.
    Lysimachus' Kehle fehlte fast vollständig.
    Ich kniete neben der Leiche nieder. Ich berührte die dunklen nassen Stellen. »Das ist vielleicht vor einer Ahn geschehen«, meinte ich.
    »Wer könnte das getan haben?« flüsterte der Offizier.
    »Kannst du dir das nicht vorstellen?« fragte ich.
    »Ich wage es nicht«, flüsterte er.
    »Solch eine Bestie schleicht in der Stadt herum?« fragte ein Mann.
    »Offensichtlich.«
    »Warum sollte sie hierherkommen?«
    »Weil sie genau wie jeder Mann mehr als eine Bestie ist«, sagte ich.
    »Ich verstehe nicht«, meinte der Soldat.
    »Sie ist auf der Suche«, sagte ich und starrte düster auf die Leiche.
    »Armer Lysimachus«, sagte ein Soldat.
    »Schrecklich«, meinte ein anderer.
    Der Mord war ziemlich sauber ausgeführt worden, verglichen mit der Art, wie solche Angriffe sonst abliefen. Doch das hätten die Männer nicht verstanden. Zog man in Betracht, welches Wesen die Tat vollbracht hatte, mochte man bei Art der Ausführung fast an so etwas wie Kunstfertigkeit denken. Der Mörder hatte nur einen Mann zum Schweigen bringen wollen. Tatsächlich war bloß der Teil eines Arms abgenagt worden, und das vermutlich auch nur deshalb, um für die nötige

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