GOR-Zyklus 20 - Die Spieler von Gor
an.
Petrucchio richtete sich wieder auf und zwirbelte bedeutsam den Schnurrbart.
»Was sollen wir tun?« fragte Chino und sah Petrucchio hilfesuchend an, was in dieser Situation völlig natürlich war.
»Erst einmal müssen wir das Geld behalten, bis festgestellt werden kann, wer der wahre Besitzer ist«, sagte Lecchio.
»Ganz genau«, sagte Petrucchio.
»Worüber unterhaltet ihr euch da?« fragte Rowena.
»Gebt uns unser Geld zurück«, sagte Lady Telitsia.
Petrucchio drehte sich um und sah die Frauen stirnrunzelnd an. Sie schreckten unter dem finsteren Blick zurück.
Lecchio und Chino füllten in der Zwischenzeit schnell die Münzen in ihre Geldbeutel um.
»Seid ihr freie Frauen?« fragte Petrucchio.
»Aber sicher!« sagte Rowena.
»Aber sicher!« sagte Lady Telitsia.
»Aber sicher!« rief Bina.
»Wie hießen die entflohenen Sklavinnen?« fragte Petrucchio.
»Lana, Tana und Bana«, sagte Chino schnell.
»Ja, das stimmt«, bestätigte Lecchio.
»Seid ihr Lana, Tana und Bana?« fragte Petrucchio.
»Nein«, rief Rowena. »Ich bin Lady Rowena aus Pseudopolis!«
»Und ich bin Lady Telitsia aus Pseudopolis!« sagte Lady Telitsia.
»Und ich Lady Bina aus Pseudopolis!« sagte Bina.
»Wie es scheint, ist unser Verdacht unbegründet«, sagte Petrucchio erleichtert. »Denn es handelt sich nicht um Lana, Tana und Bana, entflohene Sklavinnen, sondern um die Ladies Rowena, Telitsia und Bina aus Pseudopolis.«
Chino und Lecchio tauschten einen ungläubigen Blick. Dann sagte Chino: »Es sei denn, sie lügen.«
»Hm«, machte Petrucchio nachdenklich und zwirbelte den Schnurrbart.
Schließlich räusperte er sich. »Ich weiß, was wir tun«, sagte er. »Ich werde die Frauen nach Pseudopolis zurückbringen. Dort wird sich herausstellen, ob sie die Wahrheit sprechen. Sind sie Sklavinnen, werde ich zweifellos eine hohe Belohnung erhalten.«
Die Frauen protestierten empört, aber Petrucchio warf ihnen nur einen finsteren Blick zu. Sie wichen zurück und verstummten mit hängenden Köpfen.
»Nun, meine Freunde«, sagte Petrucchio, »dann laßt uns aufbrechen.«
»Wir heißen deine Gesellschaft willkommen«, sagte Chino. »Es wird eine ungefährliche Reise werden, es sei denn, man kommt aus Turia. Übrigens, woher sagtest du, stammst du?«
»Aus Turia«, sagte Petrucchio verblüfft.
Chino runzelte die Stirn. »Das könnte schlimme Folgen haben«, sagte er besorgt.
»Wieso denn das?«
»Aber andererseits wird es sicher keine Rolle spielen, bei deinen Kampfeskünsten.«
»Ich verstehe nicht«, sagte Petrucchio.
»Du hast es vermutlich noch nicht gehört«, sagte Chino. »Vielleicht aber doch. Die Nachricht verbreitet sich wie ein Lauffeuer.«
»Welche Nachricht?«
»Der Krieg«, sagte Chino.
»Welcher Krieg?« fragte Petrucchio.
»Der Krieg mit Turia«, sagte Chino.
»Welcher Krieg mit Turia?«
»Zehn Dörfer im Umkreis von Pseudopolis haben Turia gerade den Krieg erklärt. Alle Männer sind unterwegs. Sie sind auf der Suche nach Leuten aus Turia.«
»Wieso denn das?« fragte Petrucchio aufgeregt.
»Das weiß ich nicht genau«, sagte Chino. »Bei dem ganzen Gebrüll und Waffengeklirr war es schwer zu verstehen. Es ging wohl darum, sie in Tarskfett zu braten oder sie lebendig in Tharlarionöl zu kochen. Ich weiß es wirklich nicht genau.«
Petrucchio begann vor Entsetzen am ganzen Leib zu zittern.
»Ich sehe, daß du vor Kampfeslust bebst«, sagte Chino.
»Genau«, versicherte Petrucchio hastig.
»Du bist uns willkommen. Die Abwehr blutrünstiger Soldaten und entfesselter feindseliger Horden dürfte für dich ja nicht schwierig sein.«
»Das ist wahr«, sagte Petrucchio. »Doch bin in trotz meines wilden Erscheinungsbildes manchmal ein sanftmütiger Bursche, der oft zögert, blindlings alle zu massakrieren, die sich ihm in den Weg stellen. Welch ein Zufall, erst heute morgen habe ich mein Schwert von den Spuren der letzten Schlägerei gesäubert und würde es nur ungern so schnell wieder in Blut tauchen.«
»Du würdest die entfesselten Horden und Stadtmilizen also verschonen?«
»Vielleicht.«
»Das ist ein glücklicher Tag für dieses Land«, sagte Chino.
»Bringt die Frauen fort«, schlug Petrucchio vor. »Ich werde hier auf euch warten.«
»Es könnte schwierig werden, einen Weg zurück durch das Kriegsgebiet zu finden«, sagte Chino. »Es könnte auch gefährlich sein, an diesem Ort zu verharren.«
»Gefährlich?« fragte Petrucchio.
»Ja, für die Horden und die Soldaten«, sagte
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