GOR-Zyklus 22 - Die Tänzerin von Gor
einer Weile, hörte ich einen Ruf, das Reißen an einem Geschirr und wieder diesen wilden Schrei, so durchdringend, der mir in den Ohren gellte, mich zusammenzucken und erschrocken und kläglich in meinen Fesseln winden ließ. Ich hörte laute, schnappende Geräusche. Dann war da ein plötzlicher Luftzug. Ich fühlte, wie Staubkörner gegen die Sklavenhaube und meine Füße prasselten. Ich hörte, wie kleine Steine gegen die Außenseite des Korbs prallten. Dann begann das Objekt, in dem ich mich befand, zu meiner Überraschung rasch am Boden entlang zu gleiten, nach einem Moment, es nahm mir fast den Atem, schwang es frei und stieg auf. Ich flog über dem Boden!
Wir stiegen höher und nach einigen Minuten bewegten wir uns horizontal. Ich konnte sogar durch die Decke fühlen, wie der Wind durch die Korbwände pfiff. Ich hoffte, dass das Objekt, in das man mich eingesperrt hatte, stark genug war. Ich saß sehr ruhig da. Ich wollte nichts riskieren. Ich hatte keine Ahnung, wie hoch wir waren. Es war kalt.
Nach einigen Stunden vermutete ich wegen der Erwärmung der Sklavenhaube auf der rechten Seite, dass wir westwärts und vielleicht nach Norden fliegen könnten. Meine Handgelenke waren wund. Am Anfang hatte ich in meiner Angst zu sehr gegen die Manschetten gekämpft. Auch meine Knöchel fühlen sich an, als wären sie tief eingeschnitten und abgeschürft. In meinem Schrecken hatte ich offenbar zu sehr gegen die engen Schlaufen, die gro ben, engen, borstigen Bänder angekämpft, die sie fesselten. Meine Kämpfe waren natürlich vergeblich gewesen.
Goreanische Sklavenmädchen wurden von Männern gefesselt, die wussten, was sie taten, so dass sie nicht damit rechnen konnten, zu entkommen oder sich befreien zu können. Meine Kämpfe, das merkte ich jetzt, waren töricht gewesen, aber zu dieser Zeit wusste ich es noch nicht besser. Sie waren reflexartige Kämpfe eines gefesselten Mäd chens gewesen, das sich völlig hilflos in einer furcht ein flößenden Realität wieder findet. Ich hoffte, dass ich mir keine Narben beigebracht oder mich geschnitten hatte, damit nichts davon zu sehen war und ich nicht etwa dafür geschlagen würde. Auch wollte ich mich nicht durch sol che Narben oder Male verunstalten. Ich nehme an, dass mich schon die Eitelkeit eines Sklavenmädchens gepackt hatte.
Die Dinge beruhigten sich dann. Es schien, als ob die Seile, an denen das Objekt aufgehängt war, halten würden, dass die Plattform, an die ich gefesselt war, nicht plötzlich verschwand. Wegen der Kälte war ich dankbar, dass wir Decken bekommen hatten.
Dann, als meine Gelassenheit wuchs, wurde ich neugierig und wollte Mehr über meine Umgebung wissen. Ich wusste nicht, worin ich mich befand. ich wusste nicht, wie hoch wir flogen. Ich fragte mich, wie die Landschaft unter uns wohl aussah. Gab es Felder dort unten? Flüsse? Wälder? Huschte unser Schatten während des Überflugs fliehend und sich schlängelnd über das Terrain unter uns? Was war das für ein Biest oder Vogel, der diesen Waggon so schnell über den Himmel zog? Ich wünschte, ich könnte etwas sehen. Das war aber jetzt nicht möglich. Diese Freiheit war mir von meinem Herrn versagt worden.
»Das war doch nichts.« sagte er.
Ich senkte meinen Kopf vor ihm, meinem Herrn. Es war natürlich nicht »nichts« gewesen. In dieser Höhe, im Wind und in der Kälte hätten wir halb erfrieren können, hätte es nicht diese behaglichen Decken gegeben.
Ich war übrigens nicht vom Knebel und der Sklaven haube befreit worden, bevor ich nicht in der Taverne im Sklavenempfangsraum angekommen war. Meine Hand fesseln wurden nicht gelöst, bevor ich nicht die Treppe hinunter in den Keller gebracht worden war und vor der Tür der Sklavenhundehütte stand. Ich musste dann auf Hände und Knie gehen und wurde in die Hundehütte gestoßen, die hinter mir verschlossen wurde.
Als der Mann gegangen war, drehte ich mich in der Hütte und sah durch die Gitterstäbe nach draußen. In der Hütte konnte ich knien, aber nicht stehen. Ich hielt die Gitterstäbe und sah hinaus.
Es war ein dämmriger Keller. Rechts und links von mir waren noch mehr Hundehütten, obwohl ich sie nicht gut erkennen konnte. Dort konnten vielleicht noch mehr Mädchen gehalten werden. Soweit ich das sagen kann, waren sie aber leer.
In der Hütte war Stroh, eine kleine Decke, eine Wasser pfanne und ein Eimer für Abfälle.
Am nächsten Morgen wurde ich gefüttert, Kraftfutter und Haferbrei in einem Napf, der durch die Tür
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