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GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor

GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor

Titel: GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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dessen Nähe?«
    Er nickte.
    »Du bist weit weg von zu Hause.«
    »Wir jagen die Männer aus Ar!«
    »Tötet ihn!« verlangte ein Soldat.
    Plenius fragte: »Wer ist Tamrun?«
    »Tamrun ist im Rence ein hochrangiger Führer«, erklärte ich. »So etwas wie eine Legende, eine Art Stratege und Staatsmann, so ähnlich wie Ho-Hak aus den Gezeitensümpfen, einer der wenigen Männer, die zu jeder Zeit eine beliebige Anzahl von Dörfern mobilisieren können.«
    »Dann war er in die Angriffe verwickelt?«
    »Davon gehe ich aus«, sagte ich.
    »Ja!« sagte Ho-Tenrik stolz. »Und ich auch, und die Männer aus meinem Dorf!«
    Unter diesen Umständen war diese enthusiastische, feierliche Erklärung des Jungen meiner Meinung nach eher unangebracht.
    »Welch eine süße Rache, einen Neffen dieses Tamruns in unserer Gewalt zu haben!« erklärte Plenius.
    »Ich fürchte die Folter nicht«, sagte Ho-Tenrik.
    Er war wirklich mutig. Ich selbst habe der Folter seit jeher eine gesunde Abneigung entgegengebracht, man könnte sogar so weit gehen und es als entschiedenen Abscheu bezeichnen.
    »Warum habt ihr uns angegriffen?« fragte Labienus.
    »Ihr seid unsere Feinde«, sagte der Junge. »Ihr seid in unser Land eingefallen.«
    »Wir haben die Cosianer verfolgt!« rief Plenius.
    »Im Delta halten sich nur wenige Cosianer auf«, behauptete der Junge.
    »Von seinem Blickpunkt aus scheint diese Meinung durchaus gerechtfertigt«, sagte ich. »Außerdem wußte er, daß es im Delta keine auf dem Rückzug befindliche cosische Streitmacht gab; also konnte er davon ausgehen, daß euch das ebenfalls bekannt war. Unglücklicherweise wurde eines ihrer Dörfer niedergebrannt, was man verständlicherweise für einen Kriegsakt gehalten hat. Wenn ihr einem Larl einen Tritt versetzt, könnt ihr es ihm nicht verdenken, wenn er darauf reagiert.«
    »Stellst du dich auf seine Seite?« fragte ein Soldat.
    »Was hättet ihr gedacht, wenn ihr im Rence leben würdet?« stellte ich eine Gegenfrage.
    »Wir wußten, daß ihr der Feind seid«, verkündete Ho-Tenrik. »Schon lange bevor ihr in unser Land eingedrungen seid.«
    »Wieso denn das?« fragte ich.
    »Unsere Freunde, die Cosianer, haben uns gewarnt.«
    »Und ihr habt ihnen geglaubt?«
    »Euer Verhalten hat ihre Worte bestätigt.«
    »Nein!« sagte Plenius.
    »Aber den Bauern muß das so vorgekommen sein«, sagte ich.
    Die Männer warfen sich wütende Blicke zu. »Tötet ihn!« stieß einer hervor.
    »Ich habe keine Angst vor dem Tod«, behauptete Ho-Tenrik. Aber seine Unterlippe zitterte ein wenig.
    Ein Soldat hielt ihm das Messer unter das Kinn. »Du machst Jagd auf Männer aus Ar, das stimmt doch?« fragte er.
    »Ja«, erwiderte Ho-Tenrik und hob das Kinn ein Stück, damit die Klinge nicht in die Haut schneiden konnte.
    »Aber du bist jetzt in unserer Gewalt, gefesselt«, fuhr der Mann fort. »Es sieht also so aus, als wäre der Jäger gejagt worden.«
    »Und in die Falle gegangen«, fügte Plenius hinzu.
    »Aber nicht dir«, erwiderte Ho-Tenrik. Eine Anspannung ergriff Plenius, seine Hand tastete nach dem Schwert.
    »Aber das wäre durchaus möglich gewesen«, sagte ich.
    Der Junge blickte mich an. »Vielleicht.«
    Dieses Zugeständnis war meiner Meinung nach nicht nur gerechtfertigt, sondern schien auch eine der ersten überlegten Antworten des Jungen zu sein.
    »Es sind sicher noch andere in der Nähe«, vermutete Plenius.
    »Wir sollten den da ausziehen und gefesselt und geknebelt als Lockmittel für die anderen benutzen«, schlug der Mann mit dem Messer vor.
    »Dann können wir sie alle töten.«
    »Dazu haben wir keine Zeit«, warf ein anderer Soldat ein. »Laßt uns ihn in Stücke hacken und seine Einzelteile als Warnung an die Äste eines Baumes hängen.«
    Ho-Tenrik wurde erklärlicherweise ziemlich blaß, als er diese bedrohlichen Vorschläge hörte. Ich war froh, nicht in seiner Haut zu stecken.
    »Hauptmann?« fragte Plenius.
    »Ich denke nach«, sagte Labienus. »Ich muß nachdenken.«
    »Überprüfe die Vorposten«, bat ich einen Mann. »Seht nach, ob noch andere in der Nähe sind.«
    Er verließ die Gruppe.
    »Sieh dir den Himmel an, Junge«, riet einer der älteren Soldaten dem Jungen. Jetzt am Spätnachmittag war er in der Tat sehr schön. Der junge Bauer schluckte schwer.
    Der Mann, den ich ausgesandt hatte, kehrte wenige Ehn später zurück. »Es gibt keinerlei Anzeichen, daß noch mehr von ihnen in der Nähe sind«, meldete er.
    »Zu schade«, bedauerte einer der Umstehenden. »Es wäre

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