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Gott im Unglück

Gott im Unglück

Titel: Gott im Unglück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Lee Martinez
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Verpflichtungen entstehen. Das Eichhörnchen hat dich gebissen. Ich habe meine rechtmäßige göttliche Rache ausgeübt. So einfach ist das. Und jetzt lass uns abhauen, bevor es hier kompliziert wird.«
    Sie erhoben sich in die Lüfte. Phil überblickte die zerschmetterten Überreste des Bootes.
    »Warum hat es mich angegriffen?«, überlegte er laut.
    »Darüber würde ich mir keine Sorgen machen, Kleiner. Solange ich in der Nähe bin, wird von jetzt an alles gut.«
    »Aber …«
    »Magst du Burritos, Phil?«, fragte Lucky.
    Phil verlor den Faden. »Was?«
    »Burritos? Bin selbst kein großer Fan davon, um ehrlich zu sein, aber manchmal ist mir trotzdem danach. Ich glaube, heute Abend ist ein Burrito-Abend. Was meinst du?«
    Lucky lächelte. Ein warmes, tröstliches Gefühl spülte über Phil hinweg.
    »Äh, ja, Burritos klingt gut.«
    Lucky schnippte mit den Fingern. »Excelente!«
    »Excelente« , stimmte Phil ein wenig vernebelt zu.

SECHS
    Bis zum Mittag hatte Teri ihren Rock zerrissen, mehrere Laufmaschen in der Strumpfhose und einen abgebrochenen Absatz. Außerdem war eine Knitterfalte in ihrem Kragen, die sich weigerte, sich zu glätten. Ihr Computer hatte ihre Präsentation gefressen, und dann hatte sie die Karteikarte mit ihren Sicherheitsnotizen und den Sicherheits-Sicherheitsnotizen verloren. Außerdem war sie sich ziemlich sicher, dass sie auch noch eine Erkältung bekam.
    Zur Mittagspause hatte sie es nur zu eilig, aus dem Büro zu kommen. Normalerweise aß sie in dem Deli im Erdgeschoss. Teri fand ihren üblichen Tisch und setzte sich ruhig hin. Sie bewegte sich nicht, wenn es nicht unbedingt sein musste.
    Eine große Brünette kam angetänzelt und setzte sich zu ihr an den Tisch. »Du meine Güte, Süße, sieht aus, als hättest du schon bessere Tage gehabt.«
    »Du hast ja keine Vorstellung.«
    »Du bleibst hier«, sagte Janet. »Ich geh und bestelle für uns beide.«
    »Danke.«
    Als Janet mit ihrem Tablett zurückkam, fiel Teris Eistee um. Der Deckel ging ab, und Tee floss über den Tisch. Sie rückte vom Tisch ab, um nichts abzubekommen. Ihr Stuhl kippte, und nur Janets schnelle Hand an Teris Ärmel hielt sie vom Sturz ab.
    Janet bot Teri an, ihr ein neues Getränk zu kaufen, aber Teri lehnte ab. Stattdessen nahm sie einen Bissen von ihrem durchweichten Sandwich und kaute sehr langsam, um sich nicht auf die Zunge zu beißen.
    Janets Sandwich war der Flut irgendwie entkommen. »Ich weiß nicht, Süße. Vielleicht hat Phil doch recht. Vielleicht solltet ihr euch wirklich einen Gott besorgen.«
    »Wir haben einen.«
    »Ach, wirklich?« Janet zog eine Augenbraue hoch. »Ist er heiß? Ist es überhaupt ein Er? Oder fahrt ihr die Göttinnen-Schiene?«
    »Nein, es ist ein Er.«
    »Cool. Und, ist er heiß?«
    »Er ist ein Waschbär.«
    »So einer mit gestreiftem Schwanz und diesen süßen kleinen Pfoten?«
    Teri nickte.
    »Sehr retro.«
    »Na ja, er scheint Hawaiihemden zu mögen«, erwiderte Teri. »Solche, wie sie in Mode waren, als … eigentlich glaube ich nicht, dass sie überhaupt je in Mode waren.«
    »Kitschig. Und ein bisschen überraschend. Ich hab mir dich immer eher als den traditionellen Typ vorgestellt. Na ja, eigentlich dachte ich, du würdest es dir in letzter Minute selbst ausreden.«
    »Ich wünschte, ich hätte.«
    »Läuft nicht so gut, was? Was ist sein Gig?«
    »Sein was?«
    »Seine Masche. Sein Spiel«, sagte Janet. »Seine Spezialität?«
    »Glück.« Von Teris Sandwich tropften kalter Tee und Majo auf ihre Bluse. Sie war schon ruiniert, also gab sie nicht viel darauf.
    »Sieht aus, als wäre er kaputt.«
    Teri zuckte mit den Schultern. »Ich glaube, das ist meine Schuld. Er wollte bei uns einziehen, und ich fand die Vorstellung nicht gerade berauschend. Ich glaube, das hat er mitgekriegt.«
    »Er wollte bei euch einziehen?«
    »Er sagt, es sei Teil seiner persönlichen Note«, sagte Teri.
    »Und was ist das Problem?«
    »Ich weiß nicht.« Teri fügte ihrem improvisierten Damm auf dem Tisch noch eine Serviette hinzu. »Ich überlege immer noch hin und her.«
    »Du musst dich wirklich entscheiden«, sagte Janet.
    »Ich weiß.«
    »Und wenn du mich fragst, hast du dich schon entschieden, als du dich angemeldet hast, oder? Jetzt ist es zu spät für einen Rückzieher.«
    »Da hast du wohl recht. Aber ich habe während meines Studiums eine Petition gegen einen Athene-Tempel auf meinem College-Campus in Umlauf gebracht. Ich bin für das Gottheits-Beschränkungsgesetz auf die Straße

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