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Gott im Unglück

Gott im Unglück

Titel: Gott im Unglück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Lee Martinez
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Energien zerstreuten sich in der Atmosphäre.
    Die Managerin atmete auf und wischte sich einen Schweißfilm von der Stirn. Sie bot der Göttin kostenlose Grissini an, doch Bonnie lehnte ab. Sie packte Syph am Arm und zog sie aus dem Restaurant. Syph protestierte, aber Bonnie ignorierte sie. Sie wusste, es war nicht besonders weise, eine Göttin grob zu behandeln, aber das war ihr egal. Sie schob Syph ins Auto und sagte kein Wort mehr, bis sie ein paar Meilen entfernt waren.
    »Ich hatte mich ehrlich auf die Spaghetti gefreut«, sagte Syph.
    »Was ist da drin gerade passiert?« Bonnie versuchte, die Schärfe aus ihrer Stimme herauszuhalten, aber es gelang ihr nicht.
    »Ich habe mit ihm gesprochen. Genau wie du es wolltest.«
    »Das war nicht das, was ich wollte.«
    »Nicht?«
    Bonnie war so abgelenkt, dass sie eine rote Ampel überfuhr und beinahe von einem Lastwagen gerammt wurde.
    Syph schlug vor: »Du solltest vielleicht etwas vorsichtiger fahren, wenn deine Beifahrerin eine Göttin der Tragik ist. Man weiß nie, wann einem ein Bus voller Waisen in die Quere kommt.«
    Bonnie fuhr auf den Parkplatz eines Supermarktes.
    »Was hast du da gesagt? Irgendwas von einer einstweiligen Verfügung?«
    »Oh, das.« Syph verschränkte die Arme und zuckte mit den Schultern. »Das ist nichts. Nur ein kleines Missverständnis, das ist alles. Ich habe ein paar Dinge getan, ein paar peinliche Dinge. Vielleicht habe ich auch überreagiert, als wir unsere Probleme hatten. Das gebe ich zu. Jedenfalls ist es keine einstweilige Verfügung per se . Eher eine freiwillige Gebietsunterteilung, festgelegt durch den Gerichtshof für Göttliche Angelegenheiten.« Syph wandte den Blick ab und murmelte: »Eher albern als sonst etwas.«
    »Was hast du angestellt?«, fragte Bonnie wider Willen.
    »Oh, ich habe ihn nur von weiteren Fehlern abgehalten, bis er merkt, dass er mich wahrhaft liebt. Lucky hatte immer etwas zu viel für die Sterblichen übrig. Ich habe ihm nur geholfen zu verstehen, wie flüchtig ihre Zuneigung ist.«
    »Du hast das schon mal getan, oder? Deshalb war er nicht überrascht, dich zu sehen.«
    »Es war deine Idee, mit ihm zu reden«, sagte Syph. »Eigentlich ist es deine Schuld.«
    »Mir fällt auf, dass du die einstweilige Verfügung nicht erwähnt hast …«
    »Freiwillige Gebietsunterteilung«, korrigierte die Göttin.
    »Das tust du also die ganze Zeit? Du verfolgst diesen Gott, ruinierst sein Liebesleben und alle Sterblichen, denen du dabei zufällig über den Weg läufst?«
    »Wenn du das sagst, klingt es so …«
    »Jämmerlich?«, unterbrach Bonnie sie.
    »Liebe zu suchen ist niemals jämmerlich.«
    Bonnie legte den Kopf aufs Lenkrad und lachte eine volle Minute lang.
    »Und mir hast du vorhin noch ehrlich leidgetan. Jetzt finde ich heraus, dass du dein ewiges Leben dem Ziel widmest, dass es allen anderen genauso mies gehen soll wie dir.«
    »Du verstehst das nicht, Bonnie. Der Weg zur wahren Liebe ist niemals leicht. Nicht einmal für Unsterbliche. Er liebt mich. Ich weiß es, auch wenn er es nicht weiß. Wenn ich ihm helfen kann, das zu erkennen, dann fügt sich alles so, wie es immer sein sollte.«
    »Okay, jetzt machst du mir Angst. Hast du eine Ahnung, wie unausgeglichen das klingt? Du kannst niemanden zwingen, dich zu lieben.«
    Syph kicherte leicht. »Sei nicht albern. Natürlich kann ich das. Ich bin die Göttin der Liebe.«
    »Wohl eher die Göttin der Stalker«, antwortete Bonnie. »Hast du je daran gedacht, dass du, wenn du es einfach gut sein ließest und aufhörtest, dich auf diese eine Zurückweisung als den entscheidenden Moment in deinem ewigen Leben zu fixieren, diesen Pfad des Untergangs hinter dir lassen könntest? Vielleicht hat das, was dir passiert ist, gar nichts mit Lucky zu tun. Vielleicht ist es deine eigene verdammte Schuld, weil du dich weigerst, dein Leben weiterzuleben.«
    Syph runzelte die Stirn. Sie biss die Zähne zusammen.
    »Du kapierst es einfach nicht, oder? Aber du wirst schon sehen. Ich werde es dir zeigen.«
    Sie starrte geradeaus auf eine alte Dame, die eine Tüte mit Einkäufen trug. Der Boden der Tüte riss, und Orangen, ein Eierkarton und ein Marmeladenglas fielen heraus. Das Glas und die Eier zerschellten auf dem Asphalt.
    »Ach, verdammt noch …« Bonnie stieg aus und half der Frau, zu retten, was von ihren Einkäufen noch zu retten war. Als sie zum Wagen zurückkehrte, war die Göttin weg. Weg, aber nicht vergessen. Die Last lag immer noch auf Bonnies Herzen. Und fünf

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