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Gottes Zorn (German Edition)

Gottes Zorn (German Edition)

Titel: Gottes Zorn (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olle Lönnaeus
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wollen. Doch keiner von denen kapiert, dass wir diejenigen sind, die die Kompetenz besitzen. Die Ortskenntnisse. Da können sie ihre verdammten Register durchsuchen, bis sie schwarz werden, aber sie werden keinen Mörder finden. Man sehe sich doch nur an, wie es in Stockholm gelaufen ist, da kam so ein verdammter verrückter Mohammedaner aus England daher und sprengte sich mitten im Weihnachtsrummel in die Luft, ohne dass sie vorher auch nur eine Ahnung davon gehabt hätten. Es war reines Glück, dass er nicht noch eine Menge unschuldige Leute mit in den Tod gerissen hat. Diese Säpofritzen sind doch alle absolute Stümper!» Er verstummte und fuhr sich mit seiner schmalen Zunge über die Mundwinkel.
    «Wir haben möglicherweise nicht das gesamte Bild vor Augen», sagte Eva Ström nachdenklich. «Vielleicht sitzt die Säpo auf Informationen, die sie uns nicht übermittelt. Und der Tod von Mårten Lindgren ist womöglich Teil eines größeren Komplotts.»
    Fatima musste an das Foto von der Öresundbrücke denken. Die Pulsader, die jemand vorhatte zu kappen. Behalten Sie es für sich, hatte Bill Lundström gesagt. Sie hatte es ihm versprochen.
    «Und haben Sie erfahren, ob wir bei den Ermittlungen mitwirken sollen?», fragte Eva Ström.
    «Nein», antwortete Bernhardsson. «Oder doch, wir sollen die Säpo unterstützen. Wenn sie uns darum bittet.» Er zog eine erboste Grimasse und legte dabei sein Gesicht in Falten.
    «Na ja, dann müssen wir wohl abwarten, bis sie von sich hören lassen», sagte Ström.
    Der Hauptkommissar wandte den beiden Frauen demonstrativ den Rücken zu und zog die Jalousien hoch.
    «Wie war’s denn in Thailand?», fragte Fatima vorsichtig.
    «Verdammt heiß. Und von all diesen Gewürzen bekommt man eine total wunde Kehle.»
    «Klingt nett», sagte Ström und schnäuzte sich geräuschvoll in ein zerknittertes Taschentuch.
    «Zumindest war meine Frau zufrieden», brummte Bernhardsson.
    Für einen Augenblick sah Fatima den schmächtigen Kriminalhauptkommissar in Shorts und Hawaiihemd vor sich an einem Sandstrand, der vollgestopft mit Liegestühlen und Sonnenschirmen, laut schreienden Verkäufern und Touristen war, deren Haut vom Sonnenöl glänzte. Sie unterdrückte ein Kichern und stellte fest, dass Eva Ström dasselbe tat. Manchmal fragte sie sich, wie es diesem merkwürdigen Mann gelungen war, auf der Karriereleiter so weit nach oben zu klettern.
    Da klingelte das Telefon.
    Bernhardsson fuhr wie eine Kobra herum und schnappte sich den Hörer.
    «Ja», schrie er.
    Nach einer halben Minute begann sein Sonnenbrand eine dunklere Nuance anzunehmen.
    «Nein, verdammt noch mal …», rief er aus, verstummte dann jedoch.
    Ein paar Sekunden später versuchte er es erneut. «Das geht nicht. Sie hat alle Hände voll zu tun mit anderen Aufgaben. Wir benötigen …»
    Fatima schaute zu Eva Ström hinüber, die mit den Achseln zuckte.
    «Ja, aber …», protestierte Bernhardsson am Telefon.
    Eine Weile später war sein Gesicht eingefallen und in einer resignierten Miene erstarrt.
    «Ich verstehe. Okay, ich werde es ihr mitteilen.»
    Er legte den Hörer auf und blieb vor der gerahmten Fotografie an der Wand stehen, auf der er dem Reichspolizeichef die Hand schüttelte.
    «Haben Sie vor, uns mitzuteilen, worum es ging?», fragte Eva Ström.
    Hauptkommissar Bernhardsson schaute die beiden Frauen an, als wären sie Fremde. «Es war jemand von der Säpo», sagte er schließlich. «Ein Mann namens Lundström. Er sagte, dass sie Fatima zu den terroristischen Ermittlungen hinzuziehen wollen.»
    Dann streckte er den Rücken durch.
    «Ich habe es genehmigt. Sie sollen sich bereits heute Nachmittag in Malmö einfinden, Fatima.»
    ***
    E rst als Fatima einige Kilometer gefahren war und den Abzweig nach Rydsgård passiert hatte, fiel ihr ein, dass niemand sie gefragt hatte, ob sie den Auftrag annehmen wollte. Hätte sie überhaupt eine Wahl gehabt?
    Die Nachmittagssonne ließ die schneebedeckten Äcker zu beiden Seiten der Landstraße glitzern. Auf einer Anhöhe in Richtung Süden erblickte sie einen Kirchturm. Um ihn herum lagen Höfe wie Inseln ins weiße Meer geworfen. Fatima klappte die Sonnenblende herunter und blinzelte angestrengt durch die völlig verdreckte Windschutzscheibe hindurch. Als sie den Hebel für die Düsen der Scheibenwischanlage betätigte, kamen lediglich ein paar jämmerliche Spritzer heraus, die die Scheibenwischer zu einem schmutzig grauen Regenbogen verschmierten. Schließlich musste sie am

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