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Gottesopfer (epub)

Titel: Gottesopfer (epub) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Pleva
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Opfer, Angaben zu Verletzungen und die Todesursache.
    Â»Womit fangen wir an? Verwendete Waffen und Gegenstände?«
    Â»Nein, Informationen über das Opfer. Frauen zwischen Ende dreißig und sechzig. Suchen Sie bitte nach den Stichworten ›Tarotkarten‹, ›Lebenshilfe‹, ›Magie‹. Die Jahre 2006 und 2007.«
    Wieder flogen Bauers Finger über die Tastatur.
    Â»Kein Eintrag.«
    Â»Dann suchen Sie nach ›verbrannt‹ oder ›angezündet‹.« Sam wusste, dass nur zwei Fälle auftauchen würden, die ihn interessierten, und die hatte Peter Brenner bei seiner Suche im System bereits gefunden.
    Â»â€ºFahrzeugbrand‹, ›Wohnungsbrand‹ oder ›Sonstige‹?«, fragte Bauer. »Gehen Sie auf ›Sonstige‹.« Es erschienen, wie Sam vermutet hatte, nur die beiden Fälle aus Rom und Hamburg.
    Â»Dann ›Wohnungsbrand‹.« Dort gab es an die tausend Einträge, die sich Sam jedoch alle ausdrucken ließ. Während der Drucker listenweise Namen ausspuckte, überlegte Sam, was die Frauen noch verband.
    Â»Geben Sie ›Folter‹ als Todesursache ein.«
    Der Computer fand mehrere Einträge, aber nur ein im August 2007 in Amsterdam begangener Mord weckte Sams Interesse. Er schrieb sich die Kontaktdaten in sein Notizbuch und überlegte, wonach er noch suchen könnte.
    Â»Suchen Sie bitte noch nach ›Köpfen‹.«

    Eine kleinere Liste erschien. Die meisten Täter waren Männer, die ihre Ehefrauen geköpft hatten. Daneben gab es einige männliche Leichen, die ohne Kopf gefunden worden waren, aber keinen Fall, der zu dem in Salzburg passte.
    Sam bat Bauer, sein Telefon benutzen zu dürfen, wählte die Nummer der Amsterdamer Mordkommission und verlangte nach Maarten van Houten. Er erklärte dem Amsterdamer Beamten, dass der Mord an einer gewissen Catharina Kil Ähnlichkeiten im modus operandi zu den Taten eines Serienkillers aufwies, der seit unbestimmter Zeit europaweit sein Unwesen trieb. Van Houten stand jedoch kurz vor seiner Pensionierung und zeigte dementsprechend wenig Interesse, den Fall Kil, den er ungelöst zu den Akten gelegt hatte, noch einmal aufzurollen. In Amsterdam seien solche Tötungen keine Seltenheit, erzählte er Sam. Perverse aus aller Herren Länder konnten sich hier in den Clubs austoben, Marquis de Sade spielen, und manche schlugen dann zugedröhnt über die Stränge. Es kam schon mal vor, dass so etwas mit dem Tod endete. Seine Stimme klang abgestumpft – so wurde man wohl im Laufe der Jahre oder musste so werden, wenn man in diesem Job arbeitete und seine Seele einigermaßen schützen wollte. Sam war aber noch nicht so weit. Jeder Täter, den er in den letzten Jahren zur Strecke gebracht hatte, hatte ihn weiter angespornt. Vielleicht sieht das in zwanzig Jahren anders aus, dachte er. Plötzlich war er unsicher. Van Houten hatte recht, Amsterdam hatte nicht nur das Anne-Frank-Haus und das Van-Gogh-Museum zu bieten. Im Rotlichtmilieu der Stadt fanden Sadomasospiele großen Anklang. Und doch hatte der Fall Kil seine inneren Alarmglocken zum Läuten gebracht. Er bat van Houten, ihm die Unterlagen in sein Hamburger Hotel zu schicken und ihm eventuell für weitere Fragen zur Verfügung zu stehen. Nach Amsterdam zu reisen hatte vorerst keinen Sinn, denn wie erwartet konnte Sam auch diesen Tatort nach über einem halben Jahr nicht mehr besichtigen, weil die Wohnung geräumt und neu vermietet worden war.
    Sam legte auf und rekapitulierte das Gespräch in Gedanken,als Sven Heffmann Bauers Büro betrat. Sven nannten alle Doug, nach Doug Heffernan aus der amerikanischen Serie King of Queens , denn wie der Serien-Doug aß er permanent, und auch jetzt kaute er auf irgendetwas herum. In Dougs rechter Hand konnte Sam einen angebissenen Hamburger ausmachen, der auf dessen Hose tropfte und dort ein wirres Muster aus Mayo-Ketchup und Gurkenresten zeichnete. In der anderen Hand hielt Doug eine Zeitung.
    Â»Hi, Doug, alles klar?«, fragte Sam ihn.
    Mit vollem Mund konnte Heffmann nur einen grunzähnlichen Laut von sich geben. Dann schluckte er würgend und mit hervorschnellendem Kopf wie eine Schildkröte alles auf einmal herunter. »Hi, Sam, schön, dich zu sehen. Hab gehört, du bist wieder hinter einem Irren her. Hat ja nicht lange gedauert, bis die Presse davon Wind bekommen hat. Hier, sieh mal.«
    Er hielt

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