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Gottfried Crayon's Skizzenbuch (German Edition)

Gottfried Crayon's Skizzenbuch (German Edition)

Titel: Gottfried Crayon's Skizzenbuch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Washington Irving
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Haus vor Mißgeschick;
Vor’m Alp und vor dem Poltergeist,
Den man den guten Robin heißt;
Schirmt es vor böser Geister Tücken,
Fe’n, Wieseln, Ratten, Fretten-Spücken,
Vom Nachtgeläut
Bis Morgenzeit.
Cartwright .

    Es war eine glänzende Mondscheinnacht, aber überaus kalt; unsere Chaise flog pfeilschnell über den gefrorenen Boden dahin; der Postillon knallte unaufhörlich mit der Peitsche, und seine Pferde gingen einen Theil des Weges im Galopp. »Er weiß, wohin es geht,« sagte mein Gefährte, lachend: »und ist begierig, bei Zeit anzukommen, um an den Freuden und dem Wohlleben in der Bedientenstube Theil zu nehmen. Mein Vater, müßt Ihr wissen, ist ein eifriger Anhänger der alten Schule, und bildet sich etwas darauf ein, die alte englische Gastfreiheit noch einigermaßen aufrecht zu erhalten. Er ist ein ganz erträgliches Beispiel von etwas, was man heut zu Tage sehr selten in seiner ganzen Reinheit antrifft, von einem alten englischen Gutsherrn; denn unsere Reichen bringen einen so großen Theil ihrer Zeit in der Stadt zu, und das Modeleben verbreitet sich so sehr auf dem Lande, daß die kräftigen, erhabenen Eigenthümlichkeiten des alten Landlebens beinahe ganz weggeschliffen sind. Mein Vater wählte indessen, von seinen frühesten Jahren, den ehrlichen Peacham[Peacham’s Complete Gentleman. 1622] statt des Chesterfield zu seinem Musterbuch; er ward bei sich selbst darüber einig, daß es keinen wahrhaft ehrenvolleren und beneidenswertheren Stand gäbe, als den eines Gutsherrn auf seinen väterlichen Landen, und der demnach seine ganze Zeit auf seinem Gute zubrächte. Er ist ein eifriger Vertheidiger der Wiedereinführung der alten ländlichen Spiele und Festtagsgebräuche, und in den alten und neuen Schriftstellern, welche diesen Gegenstand verhandelt haben, sehr belesen. In der That, seine Lieblingsbücher sind die Schriftsteller, welche vor wenigstens zweihundert Jahren blühten, und welche, wie er fest behauptet, weit mehr wie wahre Engländer geschrieben und gedacht haben, als irgend einer ihrer Nachfolger. Er bedauert es selbst zuweilen, daß er nicht einige Jahrhunderte früher geboren worden ist, als England noch es selbst war und seine besonderen Sitten und Gebräuche hatte. Da er etwas entfernt von der Landstraße, in einem ziemlich abgelegenen Theile des Landes wohnt, und keine Nachbarn seines Standes in der Nähe hat, so genießt er der beneidenswerthesten aller Segnungen für einen Engländer, seinen Launen unbelästigt nachgehen zu können. Da er der Repräsentant der ältesten Familie in der Gegend ist, und ein großer Theil der Bauern zu seinen Pachtleuten gehören, so steht er in großem Ansehen, und ist gewöhnlich unter der allgemeinen Benennung, »der Squire,« bekannt, ein Titel, der dem Haupte der Familie seit undenklichen Zeiten zugestanden. Ich denke, es ist am besten, wenn ich Euch diese Winke über meinen würdigen alten Vater gebe, um Euch auf die kleinen Sonderbarkeiten vorzubereiten, die sonst aberwitzig erscheinen möchten.«
    Wir waren eine Zeit lang an der Mauer eines Parks hingefahren, und die Chaise hielt endlich an dem Thore still. Dieses war in einem schwerfällig prachtvollen alten Style, von Eisenstäben, oben phantastisch in Zierrathen und Blumen ausgearbeitet. Auf den gewaltigen viereckten Pfeilern, welche die Thorflügel trugen, war oben die Helmzierde des Familienwappens zu sehen. Dicht daneben stand das Pförtnerhäuschen, von dunklen Fichten geschützt und beinahe in Gesträuch begraben.
    Der Postillon zog eine große Pförtnerglocke an, deren Klang weit durch die stille, frostige Luft klang, und von dem entfernten Bellen der Hunde beantwortet wurde, welche dem Herrenhause zur Besatzung zu dienen schienen. Eine alte Frau erschien sogleich am Thore. Da das Mondenlicht stark auf sie fiel, sah ich deutlich, daß es eine kleine sehr altfränkisch gekleidete Frau, mit einem netten Halstuch und Brustlatze war, deren Silberhaar unter einer schneeweißen Haube hervorsah. Sie kam knixend, mit manchem Worte einfacher Freude, herbei, ihren jungen Herrn wieder zu sehen. Ihr Mann war, wie es schien, im Herrenhause, und feierte dort die Weihnachten in der Bedientenstube mit; er konnte da nicht entbehrt werden, da er in der ganzen Haushaltung der beste Sänger und Geschichtserzähler war.
    Mein Freund that den Vorschlag, auszusteigen, und durch den Park nach dem Hause zu gehen, das nicht weit entfernt war; wobei uns die Chaise nachfolgen sollte. Unser Weg wand sich durch

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