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Gott´sacker (Krimi-Edition)

Gott´sacker (Krimi-Edition)

Titel: Gott´sacker (Krimi-Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Boenke
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keine der beiden Fragen. Die Katze, die auch Motorradfahrer mochte, strich um meine Schlangen-Stiefel und reckte ihren schwarz-weißen Schwanz in die Höhe.
    Ich setzte mich nicht mit den Damen auf die marmorierte Steintreppe, die unter dem Vordach im Schatten lag. Ich blieb stehen, so konnte ich mit dem nicht tränenden Auge von oben Cäcis Brüste, die ich bestens kannte, besser mit denen des Fräuleins vergleichen, wie sie da so nach vorn gebeugt den Blick auf sich lenkten. Von mir nicht aufgefordert, brachte Frieda drei Bier zur Treppe: »Zum Wohl – geht aufs Haus! Was ist denn mit deinem Auge passiert?«
    »Ist das Freibier die Buße … anstatt der Vaterunser?«, fragte ich.
    »Ach, lass mich in Ruhe!« Schnell verschwand sie durch die Holztür mit gelblichen Butzenglasscheiben in das mächtige, fachwerkgestützte Haus.
    Keine der beiden sitzenden Schönheiten wollte anscheinend das Gespräch beginnen, da sagte Cäci endlich: »Trink nicht wieder zu schnell.«
    Die Kommissarin warf ihr Sonnenhaar in den Nacken: »Mit Ihnen muss ich ein ernstes Wörtchen reden, ich kann Sie aber auch morgen früh aufs Revier einladen.«
    Sicherheitshalber drohte sie mir.
    »Mit mir kann man immer reden.«
    »Setzen Sie sich her.«
    Sie klopfte neben sich auf die warme Steintreppe.
    »Gleiche Augenhöhe. Was ist auf Ihrer Digitalkamera?«
    Sie hatte wohl geglaubt, mich mit dieser direkten Frage überraschen zu können, ich hatte jedoch längst mit diesem leidigen Thema gerechnet und war somit bestens vorbereitet.
    »Wenn Sie so fragen, wissen Sie es ja schon.«
    »Ich will es aber von Ihnen hören!«
    Also erzählte ich ihr die ganze Geschichte, ließ aber Susi fairerweise aus dem Spiel.
    »Warum haben Sie das denn nicht gleich erwähnt, dann hätten Sie der Wirtin auch Ärger ersparen können.«
    »Ich habe es einfach vergessen.«
    »Haben Sie sonst noch etwas vergessen?«
    »Ja, ich habe gestern auch fotografiert, bevor die mit den Gummistiefeln alles versaut haben.«
    »Was haben Sie fotografiert?«
    »Alles rundum, den Toten, jede Ecke vom Boden bis zur Decke.«
    Sie grinste: »Können wir zu Ihnen? Dann kann ich alle Bilder herunterladen. Ich kann aber auch Ihren Rechner beschlagnahmen lassen, wäre Ihnen das lieber.«
    Da es mir nicht lieber war, fuhren wir zu mir.

    Der frühzeitig verrentete Müller stand in Trainingshose und Feinrippunterhemd im Garten und bewässerte mit dem Gartenschlauch ein kleines Blumenbeet mit Vergissmeinnicht, das er am Fuße des Steines angelegt hatte.
    »Der tickt wohl auch nicht richtig!«
    Das war der erste vernünftige Satz, den ich von der ansehnlichen Kommissarin gehört hatte.
    »Entschuldigung«, murmelte sie sofort.
    Plötzlich bekam ich ein schlechtes Gewissen: Eigentlich müsste ich das mit der Drohung auf dem Zettel erzählen. Müller darf den vom Tatort nicht einfach verschwinden lassen. Mache ich mich strafbar, wenn ich nichts erzähle? Und wenn ich es erzähle, dann habe ich mit meinem Nachbarn keinen Frieden mehr.
    »Was grübeln Sie?«
    Ich schaute zu Müller rüber, dort lag nur noch der gelb-schwarze Gartenschlauch wie eine giftige Schlange auf dem Boden.
    Mein Entschluss war getroffen.
    Bevor ich alles erzählte, wusch ich mein lädiertes, vom Fluginsekt geschändetes Auge aus, danach reichte ich der Kommissarin einen selbst gemachten Johannisbeersirup mit Mineralwasser.
    Aufmerksam lauschte sie meiner Zettelgeschichte, bis ich schloss: »… aber wahrscheinlich ist das ja unwichtig für Sie, Sie haben sicher selbst bemerkt, dass der Müller zu blöd ist, zwei Menschen zu töten. Und seinen eigenen Hund wird er wohl nicht umgebracht haben.«
    »Sie wissen genau, dass in einem Mordfall alles wichtig ist«, belehrte sie mich.
    Ich nickte wie ein artiger Schüler.
    »Ja, aber der Müller, der weiß doch, dass die Info nur von mir kommen kann. Ich habe ihm schließlich den verlorenen Zettel wiedergegeben.«
    »Machen Sie sich da mal keine Sorgen, das bekomme ich so hingebogen, dass Sie aus dem Schneider sind. Ich habe da schon eine Idee.«
    Das Herunterladen der Bilder auf den Minicomputer dauerte nur wenige Augenblicke, dann zog die erfolgreiche blonde Beamtin zufrieden von dannen, nickte mir noch einmal höflich zu, winkte zum einstweiligen Abschied und rief dann aus der geöffneten Tür ihres hässlichen Fahrzeugs: »So klappt’s doch viel besser.«
    Ich fragte mich, was bisher nicht geklappt hatte.

    Donnerstag ist mein freier Tag, und ich genieße es, an diesem Tag

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