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Grablichter - Almstädt, E: Grablichter

Grablichter - Almstädt, E: Grablichter

Titel: Grablichter - Almstädt, E: Grablichter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Almstädt
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den jüngsten Neuigkeiten. »Die Schwester des Opfers, diese Fabienne Olsen, ist wahrscheinlich tot. Schon seit über vier Wochen! Was sagst du nun, Engelchen?«
    »Lasst mich doch erst mal ankommen. Seid ihr schon lange hier?« Pia zog ihre Jacke aus und warf sie über die Stuhllehne. Sie war in Lübeck unterwegs gewesen, hatte mit diversen Leuten gesprochen, aber den Mann, mit dem sich Lisanne Olsen am Samstag vor ihrem Tod in einem Café getroffen hatte, nicht ausfindig machen können. Dafür war sie in den Besitz eines Videos aus einer Überwachungskamera gekommen, die den Bereich vor dem Café gefilmt hatte, in dem Marion Burmeister Lisanne Olsen und ihren Begleiter gesehen haben wollte. Pia hatte auf dem Band gesehen, wie sowohl Lisanne als auch Marion Burmeister am Samstagvormittag das Café betreten und verlassen hatten, aber wer der geheimnisvolle Unbekannte gewesen war, hatte sie nicht herausfinden können. Sie würde der Burmeister das Videomaterial vorspielen müssen. Nach einem Käsebrötchen in jenem Café hatte sie nichts mehr gegessen, nur noch Kaffee von miserabler Qualität getrunken. So schüttelte sie nun auch ablehnend den Kopf, als Gerlach die Thermoskanne anhob, um anzudeuten, dass noch Kaffee da war. Stattdessen fragte sie: »Fabienne Olsen ist wahrscheinlich tot? Wo und wann ist das passiert?«
    »Am 23. September dieses Jahres ist in einer leer stehenden Wohnung in Saint-Ouen eine Frau tot aufgefunden worden. Wir haben Grund zu der Annahme, dass es sich dabei um Fabienne Olsen handelt. Saint-Ouen gehört zu den Vororten von Paris, ein sozialer Brennpunkt. Heroin in Verbindung mit Tabletten war die Todesursache. Die französische Polizei konnte die Identität der Toten bisher nicht zweifelsfrei feststellen, obwohl es Hinweise aus dem Milieu gab, dass die Frau eine Deutsche war. Ihr Lebensgefährte, ein Franzose, hatte sich vor drei Monaten mit einem ähnlichen Cocktail das Leben genommen.«
    »Na, das sind Neuigkeiten. Zwei Schwestern, allen bisherigen Informationen nach ohne Kontakt zueinander und in einem völlig unterschiedlichen Umfeld lebend, und sie sterben kurz nacheinander …«, sagte Pia nachdenklich. »Wussten weder Schwester noch Onkel vom Tod dieser Fabienne Olsen?«
    Gerlach zog die Stirn in Falten. »Ich habe noch einmal mit Conrad Kruse gesprochen. Er behauptet, es nicht gewusst zu haben. Angeblich hat er seine jüngere Nichte abgeschrieben, nachdem sie den x-ten Entzug abgebrochen hatte. Danach war Fabienne Olsen nach Frankreich gegangen und hatte seitdem keinen Kontakt mehr zu ihrer Familie. Das klingt relativ plausibel, wenn man bedenkt, dass wir auch bei Lisannes Unterlagen nichts über ihre Schwester gefunden haben, von ein paar alten Fotos einmal abgesehen. Andererseits …« Er machte ein Kunstpause.
    »Mach’s nicht so spannend, Gerlach!« Pia bemerkte, dass ihr Ton schärfer klang als beabsichtigt.
    »Sag es lieber gleich, sonst springt sie dir noch an die Gurgel«, sagte Broders.
    War ihr die Ungeduld so deutlich im Gesicht abzulesen? Pia warf einen Blick auf ihr Spiegelbild, dass ihr verzerrt von der Fensterscheibe vor dem Hintergrund des dunklen Himmelsentgegenblickte. Sie war blass und hatte Ränder unter den Augen. Die Ermittlungen waren in einem Stadium, in denen ihnen die Zeit davonzulaufen drohte.
    »Auf der Internetseite des BKA befindet sich ein Foto der Toten aus Saint-Ouen: Unter der Rubrik Unbekannte Tote . Die Polizei in Saint-Ouen hatte, nachdem durchklang, dass es sich um eine Deutsche handeln könnte, das Auswärtige Amt informiert. Das wiederum hat sich in der Angelegenheit an das BKA gewandt.«
    »Angenommen, diese Tote ist tatsächlich Fabienne Olsen, welche Konsequenzen hat das für den Fortgang unserer Ermittlungen?«, fragte Broders, dessen Stimme jetzt auch angespannt klang.
    »Wir müssen herausfinden, ob Lisanne Olsen oder Conrad Kruse davon gewusst haben. Wenn auch nur die winzige Chance besteht, dass Kruse davon wusste, hatte er ein eindeutiges Motiv für den Mord an der anderen Schwester«, sagte Pia.
    »Immerhin hatten beide lange Zeit nichts von Fabienne Olsen gehört … Rein theoretisch könnten Conrad Kruse oder Lisanne Olsen Nachforschungen über den Verbleib ihrer Nichte beziehungsweise Schwester angestellt haben. Sie könnten sogar im Internet recherchiert und das Foto der Toten gefunden haben. Sie haben sich jedoch nicht mit dem BKA in Verbindung gesetzt, entweder aus Gleichgültigkeit oder weil nicht unerhebliche Kosten auf sie

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